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Channel: Gisbert L. Brunner
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Baselworld 2014: Journalistenservice mangelhaft

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Gäbe es keine Vergleichsmöglichkeit, wäre ich Philosoph und würde schweigen. Weil ich jedoch den Genfer Uhrensalon SIHH seit mehr als 20 Jahren besuche und die Basler Konkurrenzveranstaltung seit nunmehr 31 Jahren, erlaube ich mir, weil ich mich nicht alleine weiß und viele Journalistenkollegen ähnlich empfinden, angesichts jüngster Erfahrungen hier einige Anmerkungen.

Beginnen wir mit der Stadt an der Rhône, also Genf. Hier sind, wenn es um die Betreuung der schreibenden Zunft geht, echte Profis am Werk. Das Team weiß, was Sache ist, kennt jene sehr genau, die langjährig und regelmäßig in unterschiedlichen Medien über die Messe und die dort ausstellenden Marken berichten. Das schlägt sich auch in einem adäquaten Service nieder. Klasse geht definitiv vor Masse.

Ganz anders am Rhein. In Basel wird eben jene Professionalität eher klein geschrieben. Es gilt das Prinzip Masse statt Klasse. Je mehr Journalisten anreisen, desto erfolgreicher ist scheinbar auch das PR-Department unterwegs. Da spielt es dann keine Rolle, ob auch Anzeigenverkäufer, die zu Hauf mit Presseausweisen unterwegs sind, die Arbeitsbedingungen der über die Messe tatsächlich berichtenden Journalisten beeinträchtigen. Hauptsache, am Ende kann man sich mit einer möglichst großen Zahl brüsten. Der Output spielt da keine Rolle.

Schlimmer noch ist die Tatsache, dass die Verantwortlichen seit Jahren Feedbacks erbeten und ausdrücklich Besserung geloben. Dass nach 2013, einem Jahr hoffnungsvollen Lichtblicks diesmal die alten unmöglichen Zustände wieder eingekehrt sind, weil sich die Messeleitung verabschiedet hat von jenen Mitarbeitern, welche sich wirklich bemühten, zeugt von Arroganz und Ignoranz gegenüber denen, die letztlich auch zum Erfolg der Baselworld beitragen. Bekanntlich ist ja nicht geschehen, worüber nicht gesprochen oder geschrieben wird. Ja, wenn es nach der Messeleitung geht, sollen die Journalisten posten und schreiben, aber die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ansonsten tunlichst in Frieden lassen. Beschwerden sind lästig und wandern, so mein Eindruck, nach dem Ende der Messe in den Müll. Ganz in der Hoffnung, dass der Ärger bei den betroffenen Schreiberlingen im kommenden Jahr verraucht oder am besten ganz vergessen ist. 

Mein simples Fazit: Genf hui, Basel pfui!


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