In Genf kursierten da und dort Gerüchte, Ralph Lauren wolle sich von einem Joint Venture-Partner Richemont lösen. Der Grund: Im „Black Safari Flying Tourbillon“, also einer sportiven Armbanduhr mit „fliegendem“ Drehgang findet sich das 13¼-linige Automatikkaliber RL167 mit rotvergoldetem, in die Werksebene integriertem Mikrorotor, vier Hertz Unruhfrequenz und rund 40 Stunden Gangautonomie.
Kaliber RL167 im “Safari Flying Tourbillon” von Ralph Lauren
Um die Herkunft des aus 142 Komponenten zusammengefügten Uhrwerks machten die im Genfer Vorort Plan-les-Ouates produzierenden Amerikaner anfangs ein kleines Geheimnis. Aber die signifikanten Konstruktionsmerkmale ließ Insider spontan auf eine Partnerschaft mit der Genfer „Fabrique du Temps“ schließen, einem Mitglied der konkurrierenden LVMH-Gruppe, zu der neben Hublot auch TAG Heuer und Zenith gehören. An einer Bestätigung dessen führte letzten Endes dann auch kein Weg vorbei. Nur ist das in der eng verwobenen Uhrenindustrie nicht das geringste Indiz für eine intendierte Trennung. Das schwarz durchgefärbte Stahlgehäuse mit knapp 45 Millimetern Durchmesser baut 11,8 Millimeter hoch. Dem nassen Element widersteht es bis fünf bar Druck. In Anspielung auf das Faible für feine Automobil-Oldtimer umfängt das schwarze Zifferblatt-Zentrum mit Leuchtziffern ein Wurzelholzring. Der Preis:65.000 Euro.
"Safari Flying Tourbillon" von Ralph Lauren
Den Einstieg in die so genannte „Sporting Collection“ ermöglichen RL67 Safari getaufte Armbanduhren. Sie ticken mit dem offiziell zertifizierten Sellita Automatikkaliber SW 300. Die natürlich nur scheinbar abgenützte Oberfläche der stählernen, bis zehn bar wasserdichten Schale bezeichnet Ralph Lauren als „aged“. Neben dem bereits 2013 vorgestellten 45-Millimeter-Modell gibt es RL67 Chronometer seit dem SIHH 2014 auch mit moderaterem Durchmesser von 38.7 Millimetern.
RL67 Safari von Ralph Lauren, links 45, rechts 38,7 mm Durchmesser
Über dem schwarzen Zifferblatt mit SuperLuminova-Ausstattung wölbt sich ein bombiertes und entspiegeltes Saphirglas. Die Befestigung am Handgelenk erfolgt mit Hilfe eines Segeltuch-Armbands. Die Preise liegen hier bei 2.790 (45 mm) bzw. 2.590 Euro (38,7 mm).
Beim Betrachten der neuen Kollektion fragte ich Callum Barton, den Präsidenten der Ralph Lauren Watch and Jewelry Co. natürlich, was er von den eingangs erwähnten Gerüchten halte. Seine lakonische Antwort in trockenem britischem Humor: „Nichts, aber auch gar nichts. Alle vier Wochen treffe ich Ralph Lauren. Wenn da auch nur das Geringste dran wäre, hätte ich sicher irgendetwas läuten gehört.“
Ralph Lauren und sein Sieger Bugatti beim Concorso d’Eleganzia 2013, Fotos (C) Gisbert L. Brunner