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Channel: Gisbert L. Brunner
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Der 24. SIHH beginnt

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Der Genfer Uhrensalon SIHH hat begonnen. Es ist der 24. und damit auch mein 24. Wenn ich mich zurück erinnere, fing alles recht bescheiden mit Marken der damaligen Vendôme-Gruppe an. Wichtigster Aussteller war damals natürlich Cartier. Und das Ganze fand statt im Kontext der Basler Uhrenmesse. Der Grund für die Scheidung: Ungenügende Hotelkapazitäten, kein Luxus-Ambiente und die quälende Enge in den Basler Messehallen. Erinnern kann ich mich noch sehr gut an den Sonderzug der SBB für die Besucher der Genfer Konkurrenzveranstaltung.

Nach beinahe einem Vierteljahrhundert hat sich der SIHH fest etabliert. Im Gegensatz zur Baselworld wird die Akkreditierung von Journalisten hier sehr rigide gehandhabt. Ein eigenes Komitee entscheidet, wer in Genf dabei sein darf und wer nicht. Heute, am Sonntagabend luden die CEOs der ausstellenden Marken einmal mehr auf „the Boat“, den diesmal sehr schweizerisch gestalteten Ausflugsdampfer „Lausanne“.  Bei dieser Gelegenheit traf ich auch Wilhelm Schmid, seines Zeichens Chef von A. Lange & Söhne . Der ließ mich unter seine Manschette blicken, wo die bedeutendste Neuigkeit der Dresdner Traditionsmanufaktur munter tickte. An der Krone durfte ich auch ziehen. Und siehe da: Dieser Drehgang-Newcomer besitzt einen Zero-Reset. Beim Zeigerstellen springen der Tourbillon-Käfig und der auf seiner Welle befestigte Sekundenzeiger auf Null. Mehr zu dieser Weltpremiere einschließlich Foto gibt es alsbald. .  

Audemars Piguet setzt auch unter der Ägide des neuen CEO François Bennahmias auf die Zugkraft der 1972 lancierten und seitdem beständig ausgebauten „Royal Oak“-Linie. Hier in Genf zeigt die Familienmanufaktur das markante „Royal Oak Concept GMT Tourbillon“. Die Gestalt des wuchtigen, stolze 44 Millimeter messenden Titangehäuses mit Lünette, Krone und Drücker aus weißer Keramik kennt man u.a. schon von einer 2002 anlässlich des 30. Modellgeburtstags vorgestellten Konzeptversionen. Für sicheren Halt am Handgelenk sorgt im aktuellen Fall ein weißes Kautschuk-Armband.  Beim Handaufzugskaliber 2930 dieses Modells hat Audemars Piguet schwarze obere Brücke des Kalibers 2913 durch eine aus weißer Keramik ersetzt. Links im Blickfeld des Betrachters dreht das Minutentourbillon seine Kreise.

Das im 0,45 Gramm leichten Käfig verbaute Schwingsystem oszilliert mit drei Hertz. Diese relativ niedrige Unruhfrequenz trägt auch zur hohen Gangautonomie von rund zehn Tagen bei. Die hierfür nötige Kraft speichern zwei parallel geschaltete Zugfedern. Neben dem zentralen Indikation von Stunden und Minuten gibt es eine so genannte GMT-Funktion, welche sich über einen Drücker bei der „4“ ein- und umstellen lässt. Diese Anzeige funktioniert mit Hilfe zweier übereinander angeordneter Scheiben. Jene mit den Ziffern rotiert einmal in  zwölf Stunden, die darunter liegende benötigt doppelt so lange. Zwei farblich voneinander abgesetzte Sektoren dienen der Tag-/Nacht-Orientierung. Bei der „6“ findet sich schließlich noch eine Funktionsanzeige. Deren drei Buchstaben H, N und Rentsprechen den drei Positionen der Aufzugswelle und stehen für Zeit, Neutral bzw.Aufzug. Wer mit diesem Zeitmesser tauchen möchte, kann das problemlos bis zu zehn bar Wasserdruck tun.


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