Chronoswiss ist nun definitiv angekommen. Und zwar in Luzern. Dort war ich am 21. August zu Gast, um die Eröffnung des noblen „House of Chronoswiss“
Das House of Chronoswiss in Luzern: Links die Ateliers, rechts die Administration
zusammen mit einigen Kolleginnen und Kollegen, Marken-Konzessionären, Offiziellen wie dem Luzerner Stadtpräsidenten Stefan Roth und Jean-Daniel Pasche von der eidgenössischen Fédération Horlogère (FH), Freunden des Hauses Chronoswiss und natürlich der beiden Eigentümer Eva Maria und Oliver Ebstein. Hierzu zählt der Entertainer und ausgewiesene Uhrensammler Thomas Gottschalk, welcher übrigens nicht nur eine Armbanduhr dieser Marke besitzt.
Beim Durchschneiden des Bandes: v.l.n.r. Thomas Gottschalk, Stadtpräsident Thomas Roth, Eva Maria Ebstein und Oliver Ebstein
In den neuen Räumlichkeiten gehen tradierte uhrmacherische und handwerkliche Werte sowie modernste Technik Hand in Hand. Ersteres können während der üblichen Geschäftszeiten stets willkommene Besucherinnen und Besucher in den großzügig verglasten Ateliers hautnah erleben.
Blick ins großzügige verglaste Uhren-Atelier
Der Kunsthandwerker Maik Panziera in seinem Element
Bändigung einer Diva - manuelles Guillochieren bei Chronoswiss
Wer sich über die Werte der Marke, deren Geschichte im Besonderen und uhrmacherische Aspekte ganz allgemein informieren möchte, kann dies mit Hilfe modernster Elektronik eindrucksvoll tun. Beispielsweise vermittelt ein Touchscreen-Historama Wissenswertes rund um Zeit und Uhr. Natürlich gibt es auch Uhren zu sehen. Solche aus der aktuellen Kollektion
Uhren aus der aktuellen Chronoswiss-Kollektion
Chronoswiss-Showroom mit Beratungs- und Verkaufstisch
und Exemplare aus den Jahren seit der Firmengründung in München.
"Historische" Chronoswiss-Armbanduhren
Gegenwärtig stehen bei Chronoswiss 30 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf der Gehaltsliste. Sie alle kümmern sich gewerblich oder administrativ um per annum rund 5.000 Uhren für feminine und maskuline Handgelenke.
Chef-Büro bei Chronoswiss in Luzern
Natürlich gibt es zur Eröffnung des neuen Domizils in der sehr zentral gelegenen Luzerner Löwenstraße auch ein Serie limitierter Armbanduhren. Wie sich am Zifferblatt unübersehbar zeigt, hat Chronoswiss zum Start in die neue Ära gleich mal die Löwen losgelassen.
Als Hommage an die malerisch gelegene Stadt am Vierwaldstätter See lanciert Chronoswiss die „Sirius Lion Edition“ mit dem Automatikkaliber Eta 2892-A2. In Rotgold beschränkt sich die Edition auf 30 Exemplare,
Sirius Lion Edition in Rotgold und Stahl
von der Stahlversion sind 100 Stück erhältlich. Am Zifferblatt sind außer dem König der Tiere bei der „4“ in rot die Hausnummer 16a an der Löwenstraße und im Zentrum die Nummer der Limitierung verewigt. Die bis drei bar wasserdichten Gehäuse mit einseitig entspiegeltem Saphirglas und Sichtboden messen 40 Millimeter.
Ganz nach dem Motto „geteilte Freude ist doppelte Freude“ präsentierten die Ebsteins und Thomas Gottschalk am Abend in Luzerner Verkehrshaus (ein Museum) auch ein neues Charity-Unikat, das ab Mitte Oktober vom Genfer Auktionshaus Antiquorum (www.antiquorum.com) online versteigert wird.
Ankündigung einer Wohltätigkeits-Auktion bei Antiquorum
Mit dem Erlös aus dem Verkauf der „Sirius Lion Heart“ möchte Chronoswiss einige Herzenswünsche schwerkranker Kinder zu erfüllen. Und zwar zusammen mit der gemeinnützigen schweizerischen Organisation „Make-A-Wish“.
Dieses karitative Engagement besitzt bei Chronoswiss übrigens schon eine beachtliche Tradition. Beispielsweise erfuhren die World Childhood Foundation unter Schirmherrschaft der schwedischen Königin Silvia oder die Initiative Horizont e.V. der Schauspielerin Jutta Speidel entsprechende Unterstützung. Und im Herbst 2013 erlöste ein speziell gefertigtes Chronoswiss Unikat bei der Charity-Auktion „Only Watch“ Auktion im rund 50.000 Schweizerfranken.
Auch beim aktuellen „Make-A-Wish“-Modell mit handguillochiertem und in Cloisonné-Emailtechnik veredeltem Weißgold-Zifferblatt zeigt Chronoswiss Handwerkskust auf höchstem Niveau. In Anlehnung an das Luzerner Wahrzeichen, welches sich nahe des House of Chronoswiss befindet und als Namenspate der Löwenstraße diente, präsentiert das Zifferblatt des Unikats einen majestätischen Löwen mit Schweizer Flagge.
Sehenswert ist auch der „Rücken“ des Löwen: Saphirglas gestattet tiefe Blicke ins tickende Herz dieses Zeitmessers. Dabei handelt es sich um ein filigran skelettiertes Handaufzugskaliber Eta 6498 mit floralen Details und handguillochierten Elementen.
Ob Thomas Gottschalk ab Mitte Oktober mitbieten wird, mochte er mir beim Apertitiv unter der majestätisch auf drei massiven Säulen thronenden „Coronado“ nicht erzählen. Auszuschließen ist es freilich nicht.
Aperitiv unter der alten Swissair Coronado
Als mir später Martin Bütikofer, der Direktor des Luzerner Verkehrshauses die Hecktür der Convair CV 999 „Coronado“ aufsperrte, wurden lange zurückliegende Flugerinnerungen wach.
Business- und Holzklasse in der Coronado
Raucher-Lounge in der Coronado
Mit dem damals schnellsten Verkehrsflugzeug der Welt, welches beinahe 1.000 Stundenkilometer schaffte, düste ich Anfang der 1970-er Jahre von Zürich nach Lima und zurück.
Im vier -Mann-Cockpit der Swaissair Coronado saßen der Pilot, Copilot, Bordtechniker und Navigator
Weil der Jet extrem durstig war, mussten wir auf dem Rückflug gleich zwei Mal zwischenlanden. Einmal in Guadeloupe und dann nach der Überquerung des Atlantik nochmals in Lissabon. Ihr gewaltiger Durst brachte 1975 schließlich auch das Aus für die Coronado. Aber die Concorde konsumierte später bekanntlich noch mehr Kerosin.
Für Furore in Luzern sorgte an eben jenem 21. August auch das Bekanntwerden der Tatsache, dass insgesamt sieben von neun Marken der Swatch Group dem traditionsreichen Luzerner Fachhändler Gübelin
Gübelin am Schwanenplatz in Luzern
mit mehreren Filialen in der Schweiz zum 31.12.2014 die Konzession kündigten. Verloren gehen Gübelin die Marken Breguet, Blancpain, Omega, Longines, Rado, Mido und Tissot.
Ab 1. Januar 2014 Vergangenheit: der Breguet Corner bei Gübelin in Luzern
Dass es sich um eine konzertierte, weil von oben angeordnete Aktion handelte, wies die Swatch Group in diesem Zusammenhang vehement zurück. Alle Marken hätten völlig autonom entschieden. Auch Raphael Gübelin, aktueller Chef des 160 Jahre alten, in langer Tradition mit der Swatch Group verbundenen Familienunternehmens gab sich im Gespräch betont zugeknöpft. Vielleicht möchte er die Türen auf jeden Fall weiterhin offen halten. Sicher ist jedoch, dass Gübelin in Zukunft große Anstrengungen unternehmen muss, um den massiven Umsatzrückgang aufzufangen. Zahlen werden auch hier traditionsgemäß nicht publiziert. Mein Kollege Markus Köchli von der Schweizer Handelszeitung schätzt den Jahresumsatz von Gübelin auf etwa 250 Millionen Schweizerfranken. Davon dürften seiner Meinung nach etwa 70 Millionen auf besagte sieben Swatch-Group-Marken entfallen sein. Ob dieser gewaltige Aderlass Entlassungen zur Folge haben wird, bleibt abzuwarten. Über die Alternativen der Swatch Group wurde in Luzern nur gemunkelt. Vielleicht, war da und dort zu hören, wolle der Bieler Uhren-Multi den Vertrieb am attraktiven Standort bis zum Endkunden selbst in die Hände nehmen. Angeblich habe man sich beim Stadtpräsidenten nach frei werdenden Ladenflächen erkundigt. Immerhin werden in keiner anderen Stadt der Schweiz ähnlich viele Uhren verkauft. Der größte Teil davon geht an Touristen, die täglich aus aller Herren Länder, zum großen Teil aus China, mit Bussen nach Luzern gebracht werden. Als Trostpflaster bleiben Gübelin cK aus dem Swatch-Group-Portfolio cK und Glashütte Original. Und Chronoswiss hält die Partnerschaft selbstverständlich ebenfalls aufrecht.
Bei Gübelin weiterhin erhältlich: Uhren aus der aktuellen Chronoswiss-Kollektion