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Channel: Gisbert L. Brunner
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Bemerkenswerte Kooperation: Zenith und die Rolling Stones

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Über das legendäre „El Primero“-Kaliber von Zenith muss man nicht viele Worte verlieren. Im Frühjahr 1969 debütierte es in Genf als weltweit erster Automatik-Chronograph mit zentral angeordnetem und beidseitig aufziehendem Kugellagerrotor, 50 Stunden Gangautonomie, fünf Hertz Unruhfrequenz, Schaltradsteuerung, horizontaler Räderkupplung, 30-Minuten- und 12-Stunden-Zähler. „Den Ersten“ zeichnete auch ein dimensionaler Superlativ aus: Mit 29,33 Millimetern Durchmesser und nur 6,5 Millimetern Höhe unterbot der zeitschreibende Newcomer den nahezu zeitgleich vorgestellten Mikrorotor-Mitbewerber von Breitling, Büren, Hamilton und Heuer um mehr als einen Millimeter.

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Das El-Primero-Kaliber von Zenith in Explosionsdarstellung

Nach einer quarzbedingten Zwangspause ab 1975 kehrte das Kult-Kaliber 1985 auf den Markt zurück. Seitdem ist es aus der Chrono-Szene nicht mehr wegzudenken.

 In besagtem Jahr 1969 sorgte auch die kultige Rockband Rolling Stones für Furore.  Zum 20. Jahrestag der DDR, verbreitete Kai Blömer per Radiowellen, werde sie am 7. Oktober 1969 auf dem Dach des Springer-Hochhauses in West-Berlin direkt an der Mauer speziell für rockbegeisterte Ost-Bürger spielen. Und genau das erachteten die DDR-Oberen als provokativen Akt des Klassenfeinds.

Gute Stasi-Kontakte in den Westen förderten freilich schnell ans Tageslicht, dass es sich um einen ausgekochten Jux des damaligen „Treffpunkt”-Moderators handelte. Trotzdem verordnete die Obrigkeit DDR-bekannten Fans der britischen Band für besagten Tag ein Verbot, nach Berlin zu reisen. Andere Jugendliche ließ man vorsorglich verhaften. Ungeachtet dieser präventiven Maßnahmen fanden sich am 7. Oktober mehr als 1000 unbeirrbare Anhänger in der Hauptstadt ein. Rangeleien mit den Ordnungskräften, Verhaftungen und erkennungsdienstliche Behandlungen waren unvermeidbar. Somit hat ein fiktives Konzert nachhaltige Geschichte geschrieben.

Am 10. Juni 2014 werden die Rolling Stones nach 1965 einmal mehr auf der Berliner Waldbühne gastieren.

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Zu den Gästen wird auch Jean-Claude Biver, ein eingefleischter Rolling-Stones-Fan gehören.

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Am 1. Juni gaben der Chef des Uhrenbereichs der LVMH-Gruppe und Tom Bennett, Chief Executive Officer von Bravado, dem Geschäftsbereich der Universal Music Group, der für weltweites Musik-Merchandising zuständig ist, die Herausgabe eines limitierten Zenith „El Primero Chronomaster 1969“ bekannt.

Die insgesamt nur 250 Uhren weisen Gemeinsamkeiten zwischen der traditionsreichen Uhrenmanufaktur und der legendären Rock-Band auf. Die beiden Totalisatoren sind farblich exakt gleich gestaltet wie jene des Ur-El Primero von 1969. Den Bezug zu den Rolling Stones bildet das unverkennbare rote „Tongue & Lips“-Logo im Feld des 12-Stunden-Zählers. Auch auf dem Saphirglasboden findet sich die rote Zunge zusammen mit dem Schriftzug „The Rolling Stones Edition“. Hinter dem Glas tickt das Automatikkaliber El Primero 4061.

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Zenith El Primero Chronomaster 1969 Rolling Stones

In einem ersten Statement bringt Jean-Claude Biver folgendes zum Ausdruck: „Unkonventionelles Denken hat in den 1960er-Jahren die Entwicklung des ersten (El Primero) Chronographenwerks ermöglicht, das die Zeit auf die Zehntelsekunde genau maß. Und die gleiche freie Denkhaltung hat in dieser Zeit die neue Blues-Musik und den Rock ’n’ Roll hervorgebracht. Zenith und die Rolling Stones sind heute beide lebende Legenden. Kein Wunder also, dass sie sich jetzt zusammentun.“ Mehr dazu werde ich am 11. Juni an dieser Stelle posten, wenn ich Gelegenheit hatte, mit Jean-Claude in B erlin zu sprechen. Freude zeigen auch die Rolling Stones: „Wir sind begeistert, bei unserer ‚14 On Fire’-Tour mit einer so großartigen Marke wie Zenith zusammenarbeiten zu können.“

Nicht anwesend sein wird übrigens Jean-Fred Dufour.

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Jean-Frédéric Dufour

Der noch-Zenith-CEO steht kurz vor seinem Wechsel zu Rolex. Und Aldo Magada, der künftige Zenith-Chef ist noch nicht an Bord. Somit heißt es „Bühne frei für Jean-Claude!”


Ballern aus allen Rohren: JeanRichard und Arsenal London

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Fußball ist derzeit in aller Munde, denn am 12. Juni 2014 beginnt die FIFA-Weltmeisterschaft in Sao Paolo mit dem Eröffnungsmatch zwischen den Gastgebern und der Elf aus Kroatien.
Schon seit Jahren entdecken auch Uhrenmarken die Bedeutung dieser Sportart für ihr Image und das Marketing. So auch JeanRichard, die (noch) kleine Schwester von Girard-Perregaux. Sie hat sich mit dem englischen FC Arsenal verbündet, der am 17. Mai 2014 im Londoner Wembley Stadion bereits zum elften Mal den FA Cup als weltweit ältesten Fußball-Wettbewerb gewinnen konnte. Natürlich ließ es sich JeanRichard-CEO Bruno Grande nicht nehmen, den „Gunners“ vor Ort zu gratulieren.

Offizielle Uhren mit der berühmten Kanone auf dem Zifferblatt gibt es natürlich auch.

Da ist zum einen die Sonderedition der kissenförmigen „Terrascope“, deren graues Zifferblatt rote Farb-Akzente besitzt. Im Inneren des Stahlgehäuses tickt das Automatikkaliber JP60, bei dem es sich um ein SW200 von Sellita handelt.
Die unlimitierte JeanRichard „Terrascope Arsenal” kostet 2.800,- €

Mit knallrotem Zifferblatt präsentiert sich hingegen der „Aeroscope limited Edition“ Chronograph. Von diesem Chronographen mit schwarzem, bis zehn bar wasserdichtem Titangehäuse und Kautschukarmband bringt JeanRichard 250 Exemplare zum Preis von je 5.300 Euro auf den Markt. Das mechanische Innenleben namens JR 66 stammt von Sellita und Dubois-Dépraz. Selitta steuert das flache Automatikkaliber SW 300, einen Klone des Eta 2892-A2 bei, die Spezialisten aus dem Vallée de Joux montieren vorderseitig ein Chronographenmodul mit 30-Minuten- und 12-Stunden-Zähler. Als Permanentsekunde rotiert bei der „3“ das Emblem des Fußballclubs Arsenal London.

Wohl aus technischen Gründen ließen sich die Bilder zu...

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Der ehemalige Arsenal-Star Robert Pirès und JeanRichard-CEO Bruno Grande


Die unlimitierte Terrascope Arsenal von JeanRichard


Der auf 250 Exemplare limitierte Aeroscope Chronograph Arsenal

Wohl aus technischen Gründen ließen sich die Bilder zu JeanRichard und Arsenal London diesmal bei Tumblr nicht in den Text integrieren. Deshalb kommen sie hier separat. Sorry.

oben: Der ehemalige Arsenal-Star Robert Pirès und JeanRichard-CEO Bruno Grande
unten links: Die unlimitierte Terrascope Arsenal von JeanRichard
unten rechts: Der auf 250 Exemplare limitierte Aeroscope Chronograph Arsenal

Sotheby’s New York: Knapp drei Millionen US-Dollar für den Schleppzeiger-Chronographen 124.824 aus dem Patek Philippe Museum

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Diese Armbanduhr mit der Werksnummer 124.824 und dem Gelbgoldgehäuse Nr. 235.326 im so genannten Offiziersstil ist ein höchst beeindruckendes Stück Zeit- und Chronographengeschichte. Bei Patek Philippe verkörpert sie den ersten Schleppzeiger-Chronographen fürs Handgelenk.  

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Die Arbeiten am 12¼-linigen, mit 5,9 Millimeter Bauhöhe extraflach ausgeführten Handaufzugswerk startete der einschlägig erfahrene Meister-Uhrmacher Victorin Piguet im Jahr 1903. Seine Merkmale:  Schleppzeiger-Chronograph, 60-Minuten-Zähler bei der „3“, bimetallische Kompensationsunruh und Breguetspirale.

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Am 13.Oktober 1923 erwarb Attilio Ubertalli, von 1910 bis 1912 der siebte Präsident des italienischen Fußballclubs Juventus Turin den 33 Millimeter kleinen Zeitschreiber mit Email-Zifferblatt und Scharnierboden für 2.500 Schweizerfranken.

Antiquorum versteigerte diesen Zeitmesser am 14. November 1999 in Genf als Los 448 für sagenhafte 2.973.000 Schweizerfranken. Dieser Preis beinhaltet das Aufgeld für den Käufer.

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Es ist davon auszugehen, dass Philippe Stern den Zuschlag erhielt, denn danach fand sich diese Armbanduhr unter der Inventarnummer P-1505 im Genfer Patek-Philippe-Museum. 2005 diente sie der Familienmanufaktur, welche 2014 ihren 175. Geburtstag zelebrierte, als Vorbild für die 2005 vorgestellte Referenz 5959 mit dem Handaufzugskaliber CH R 27-525 PS. Hierbei handelt es sich um den flachsten Schleppzeiger-Chronographen aller Zeiten.

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Patek Philippe Referenz 5959  von 2005

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Patek  Philippe Handaufzugskaliber CH R 27-525 PS von 2005

Am 10.Juni 2014 gelangte die oben beschriebene Nummer 124.824 als Los 175 bei Sotheby’s New York unter den Hammer.

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Das Kleinod gehörte zur „Titanium Collection einzigartiger und bemerkenswerter Armbanduhren von Patek Philippe“, welche insgesamt 7,1 Millionen US-Dollar erlöste und damit deutlich mehr als die geschätzten 4,9 Millionen.

Die gesamte Auktion mit „wichtigen Uhren” spülte 11,7 Millionen Dollar in die Kassen. Damit war sie die bislang umsatzstärkste Versteigerung mit Uhren aus unterschiedlichem Eigentum, welche Sotheby’s in New York jemals abhielt.

Der kleine Chronograph-Rattrapante 124.824 aus dem Patek-Philippe-Museum konnte für 2.965.000 Dollar zugeschlagen werden. Und das war mehr als das Doppelte des Schätzwerts von 1,2 Millionen Dollar.

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Umgerechnet sind das 2.659.000 Schweizerfranken.

Um diese einzigartige Armbanduhr balgten sich Bieter im Saal, am Telefon und online. Nach Aussagen von Sotheby’s ist ein Schweizer Museum der neue Eigentümer. Um das Beyer Museum in Zürich handelt es sich definitiv nicht, was mir René Beyer, den ich heute kontaktierte, am Telefon mitteilte.Ein anderes Museum in der Eidgenossenschaft, das als Käufer in Betracht kommen könnte, fällt mir momentan nicht ein. Ich kann mir nicht vorstellen, dass das internationale Uhrenmuseum in La Chaux-de-Fonds diese Summe investiert.

Auch Jean-Claude Biver hat sich beim Kauf zurückgehalten. Für ihn war die Uhr zu klein und zu teuer. Sein Tenor: “Außerdem muss man heutzutage sehr vorsichtig agieren, denn die Preise sinken.”

Update Patek Philippe Schleppzeiger-Chronograph 124.824

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Heute ließ mir Patek Philippe Präsident Thierry Stern, dem ich gestern bezüglich des kleinen Schleppzeiger-Chronographen 124.824 von 1903/1923 eine eMail geschickt hatte, mitteilen, dass diese Armbanduhr eine Leihgabe gewesen sei und nicht dem Patek Philippe gehört habe.

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Will heißen: Am 14. November 1999 hat ein Privatsammler diesen Zeitmesser beim Genfer Auktionshaus Antiquorum als Los 448 für 2.973.000 Schweizerfranken inklusive Aufgeld ersteigert und dem Patek Philippe-Museum zur Verfügung gestellt. Ob es sich um die gleiche Person handelt, welche die Uhr und die anderen Lose der “Titanium Collection” am 10.Juni 2014 bei Sotheby’s in New York wieder auf den Markt brachte, weiß ich nicht.

Aber ich darf mitteilen, dass der neue Eigentümer das Patek Philippe-Museum ist. Somit kann ich Philippe und Thierry Stern nur meine allerherzlichsten Glückwünsche zu diesem Kauf aussprechen. Immerhin lag der Kaufpreis umgerechnet bei „nur“ 2.659.000 Schweizerfranken.

Chronograph mit Fernbedienung: AMVOX2 Transponder von Jaeger-LeCoultre

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Landläufig gehören Bedien-Drücker zu mechanischen Chronographen wie das Salz zur Suppe. Aber es geht definitiv auch ohne.

Das bewies 1963 schon die Nicolet Watch Co. Ihr Chronograph steuerte alle Funktionen des Handaufzugskalibers Landeron 251 durch Drehen der Krone.

Drückerloser Nicolet Chronograph von 1963

An diese Kreation knüpft aktuell der 42 Millimeter große Chrono COS des österreichischen Uhrmacher-Ehepaars Habring². COS ist ein Kürzel für Crown Operating System. Das noch Eta-basierte Handaufzugskaliber heißt hier A08COS.

Habring² Chrono COS

Bei Jaeger-LeCoultre führte die Kooperation mit der britischen Autoschmiede Aston Martin 2006 zur Kreation des außergewöhnlichen, weil ebenfalls vermeintlich drückerlosen  AMVOX2-Chronographen Das Starten, Stoppen und Rückstellen der zeitschreibenden Funktion erledigt –nur scheinbar ganz simpel- ein innovativer und patentgeschützter Mechanismus allein über das Saphirglas.

AMVOX2 von Jaeger-LeCoultre

Analog zum üblichen Drücker bei der „2“ bewirkt ein Impuls bei der „12 den Start. Ein weiterer hält den Chrono an. Dementsprechend bedarf das Nullstellen eines Drucks ganz unten auf die kratzfeste Scheibe vor dem Zifferblatt. Die Auslösung erfolgt also nicht auf horizontalem sondern auf vertikalen Weg durch kleine aber wirkungsvolle Kippbewegungen des Gehäuses. Relativ große Flächen gewährleisten einen ungekannten Bedienkomfort.

Die technische Realisation verlangte den Konstrukteuren und Uhrmachern einiges an Hirnschmalz ab. Sie bedingte nämlich ein konsequentes Umdenken hinsichtlich des Gehäuses und des darin verbauten Mechanismus. Dreh- und Angelpunkt ist ein raffiniertes Kippgelenk zum Ansteuern der weiterhin horizontal wirkenden Hebel. Jeder davon ruht auf einem miniaturisierten Kugellager mit sieben Stahlkugeln von jeweils nur 0,1 Millimeter Durchmesser. Weil eine derart leichtgängige Konstruktion die Gefahr ungewollter Betätigung in sich birgt, hat Jaeger-LeCoultre in der linken Gehäuseflanke einen Wahlschalter untergebracht. Ein dreistufiger Schieber sperrt entweder die gesamte Chronographensteuerung oder nur die Nullstellfunktion. Das verbaute Manufakturkaliber mit Rotoraufzug, 65 Stunden Gangautonomie, Schaltradsteuerung des Chronographen und vertikaler Friktionskupplung nennt sich 751E.

Automatikkaliber 751 von Jaeger-LeCoultre

2014 erweitert die Manufaktur im Vallée de Joux diesen Zeitmesser um ein elektronisches Element. Gemeint ist ein Schlüssel, mit dem auto-affine Zeitgenossen mit dem nötigen Kleingeld die ihres Aston Martin wie von Geisterhand öffnen und schließen können. Ganz neu ist das Feature bei Jaeger-LeCoultre freilich nicht. In der Vergangenheit gab es bereits die drei Modelle „AMVOX2 DBS Transponder, AMVOX2 DB9 Transponder

Jaeger-LeCoultre AMVOX2 DB9 Transponder

sowie „AMVOX2Rapide Transponder“. Die Namensgebung kam nicht von ungefähr, denn die Uhren öffneten und sperrten nur den jeweils genannten Aston Martin.

Aston Martin Vantage V8

Beim neuen „AMVOX2 Transponder“ handelt es sich dagegen um ein universell für alle aktuellen Modelle freischaltbares „Sesam öffne dich“, welches zum leichteren Auffinden des Autos per Druck auf den „Open“-Sensor im Glas auch noch die Lichthupe auslöst. „Close“ verschließt die Türen.

Jaeger-LeCoultre AMVOX2 Transponder

Der zugehörige Mini-Sender befindet sich im doppelten Gehäuseboden. Die Antenne wurde zwischen „8“ und „4“ aufs Glas gedampft. Zum Starten der Maschine braucht es jedoch weiterhin den Zündschlüssel.

 

Technische Merkmale des „AMVOX2 Transponder

-        Manufaktur-Automatik 751E, Rotor mit wartungsarmem Keramik-Kugellager

-        Gangautonomie 65 Stunden

-        Unruh mit variablem Trägheitsmoment, frei schwingende Unruhspirale

-        Unruhfrequenz: vier Hertz

-        41 funktionale Steine

-        Höhe: 5,65 mm

-        280 Komponenten

-        Titangehäuse, Durchmesser: 44 mm

-        Saphirglas

-        wasserdichtbis 5 bar

Breguet im Dienste von Kunst und Kultur

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Das mit Sicherheit berühmteste Gemälde im Pariser Louvre

ist „La Gioconda“ (auf gut Deutsch „die Heitere“). Unter anderem wegen ihres unergründlichen Lächelns  wirkt die „Mona Lisa“ von Leonardo da Vinci im weltweit größten Kunstmuseum wie ein Magnet. Dort hängt das auf dünnes Pappelholz gemalte Portrait der Ehefrau des Franceso des Giocondo seit dem Ende des 18. Jahrhunderts.

Just in dieser Epoche verschaffte sich der gerne als „Leonardo der Uhrmacherkunst“ titulierte Abraham-Louis Breguet durch ständig neue Erfindungen absolute Unsterblichkeit.

Abraham-Louis Breguet

Zu den wesentlichsten gehörten

      die Verbesserung der „montre perpetuelle”, einer Taschenuhr mit automatischem Aufzug,

      Vereinfachung und Optimierung der Schlagwerkskonstruktion für tragbare Uhren,

      die Uhr mit Tastzeiger, um in der Dunkelheit die Uhrzeit abtasten zu können oder Blinden das Ablesen der Uhrzeit zu ermöglichen,

      die „montre à souscription”, also die vorbestellte Serienuhr, welche auch weniger zahlungskräftigen Zeitgenossen den Erwerb einer „Breguet” gestattete und dazu beitrug, die Werkstätten gleichmäßig auszulasten. Der halbe Verkaufspreis war im Voraus zu entrichten. Die Rohwerke für seine Taschenuhren bezog Breguet übrigens aus der Schweiz, mit Vorliebe aus seiner Geburtsstadt Neuchâtel.

      die Erfindung des „Tourbillons”, bei dem das in einem filigranen „Käfig“ montierte Schwing- und Hemmungssystem zur Kompensation negativer Gravitationseinflüsse beständig im Kreise dreht,

Breguet Tourbillon 1801

      die Unruhspirale mit hochgebogener Endkurve, heute meistens Breguetspirale genannt,

      die Stoßsicherung als wichtigste Erfindung für die alltagstaugliche Armbanduhr.

Breguet Uhrwerk mit “Parachute” Stoßsicherung:

Letztere, der Breguet den vielsagenden Namen „Parachute” gab, debütierte 1790. Um die Wirksamkeit de Fallschirms unter Beweis zu stellen, soll Breguet während eines Empfangs beim französischen Außenminister Charles Maurice de Talleyrand eine besonders wertvolle Uhr aus der Tasche genommen und -zum Entsetzen der Anwesenden- auf den Boden geworfen haben. Nach dem Aufheben tickte der kostbare Zeitmesser so, als sei gar nichts geschehen. Daraufhin meinte Talleyrand mit einem Ausdruck der Bewunderung: „Man kann nie wissen, was dieser Teufel Breguet als Nächstes tun wird.“

Überzeugt von der Kompetenz des wohl bedeutendsten Uhrmachers aller Zeiten waren damals viele aus der Welt des Adels, des gut situierten Bürgertums und des Hohen Klerus. Zu seinen Kunden gehörten unter anderem Napoleon Bonaparte,der Herzog von Orleans, Königin Marie‑Antoinette, König Ludwig XVI, die Königin der Toskana, Fürst Talleyrand, der Prinz von Wales, der König von Spanien, Zar Alexander, König Georg III. von England und Hannover, Alexander von Humboldt und König Friedrich Wilhelm II. von Preußen. Nach dem Tod am 17. September 1823 gesellten sich weitere gekrönte und ungekrönte Häupter hinzu. Bei Lew Nikolajewitsch Tolstoi (Krieg und Frieden), Alexandre Dumas (Der Graf von Monte Christo) oder Alexander Iwanowitsch Kuprin fand Breguet Eingang in die Literatur. Letzterer erzählt in „Die Breguet” von einem adligen Offizier, der nicht mit dem Verdacht leben mag, eine Uhr des Meisters gestohlen zu haben. Deswegen legt er Hand an sich. Und Jules Verne gab seinem Romanhelden Phileas Fogg beinahe selbstverständlich eine präzise „Breguet” für dessen spektakuläre „Reise um die Erde in 80 Tagen“ mit auf den Weg. Schließlich ging es um eine hochkarätige Wette, bei der die Zeit ganz oben rangierte.

Schon 1802 hatte Abraham-Louis Breguet die Ehre, einiger seiner KreationenAnlässlich der französischen Ausstellung von Industrieprodukten im Louvrevorzustellen. Einige Jahrespäter erwarb Vivant Denon als ersterPatron des Louvre eine Breguet-Repetieruhr von 1810sowie eine 1811 hergestellte Pendulemit einem Gehäuse aus Biskuitporzellan.

Breguet Pendule (1811) im Pariser Louvre

Warum ich das alles schreibe? Ganz einfach! Im Herbst 1999 gelangte Breguet unter das Dach der Swatch Group. Und das aus gutem Grund: Als uhrenbegeisterter und kunstsinniger Mensch konnte Nicolas G. Hayek

Nicolas G. Hayek

bestens nachempfinden, was der große Breguet-Sammler Sir David Lionel Salomons, einst Eigentümer der berühmten „Marie Antoinette”, schon 1921 formuliert hatte: „Noch nie habe ich einem Fachmann oder einen Laien eine Breguet-Uhr gezeigt, ohne die Bemerkung zu hören: ‚Welch ein reizender Anblick!‘ oder ‚Welch schöne Uhr!‘. Daraus schließe ich, dass eine von einem Meister wie Breguet gefertigte Uhr weitgehend einem Gemälde eines Meisters gleichzusetzen ist, das jedermann bewundert, ohne unbedingt zu verstehen, weshalb. Wenn ein Experte die Breguet-Mechanismen untersucht, findet er allerdings viele weitere Gründe, sein Werk zu bewundern. Keines der Werke des Meisters ist genau gleich wie ein anderes; jedes trägt den Stempel seiner Originalität und seines Kunstsinns, der überall an seinen Werken erkennbar ist. Und für jemanden, der sich auf Mechanik ersteht, ist eine Breguet-Uhr tatsächlich ein Gemälde.”

Unter diesen Vorzeichen war und ist es kein Wunder, dass Breguet auf Veranlassung von Nicolas G. Hayek seit 2004 als internationaler Kunst- und Kulturmäzen auftritt. In besagtem Jahr präsentierte die Manufaktur in der Sankt Petersburger Ermitage seltene historische Stücke.Diese waren 2009 auch im Pariser Louvre zu sehen. Ab 2007 förderte Breguet die Restaurierung eines der Schmuckstückeneoklassizistischer französischer Architektur: das Petit Trianon.

Am 17. Juni 2014 konnte ich die nach jahrelanger und millionenschwerer Renovierung neu eröffneten SäleLouis XIV bis Louis XVI im Pariser Louvre besichtigen. In den prachtvollen, geschmackvoll gestalteten Räumlichkeiten sind auf einer Fläche von rund2500 Quadratmetern alle Kollektionen vonKunstgegenständen des 18.Jahrhunderts zu sehen.

Der renovierte Salle Marie Antoinette im Pariser Louvre

Büste von Marie Antoinette

Vitrine mit Taschenuhren im renovierten Teil des Louvre

Dass der seit annähernd zehn Jahren für das Publikum geschlosseneTeil des Louvre in neuem Glanz erstrahlen kann, ist nicht zuletzt auch dem großzügigen Mäzenatentum des nun von Marc A. Hayek geleiteten Hauses Breguet zu verdanken.

Breguet-CEO Marc A. Hayek

Weil der Enkel des großen Nicolas G. Hayek nicht anwesend sein konnte, sprang seine Mutter Nayla Hayek in die Bresche. In ihrer kurzen Ansprache unterstrich die aktuelle Verwaltungsratspräsidentin nochmals das umfassende Engagement ihres 2010 überraschend verstorbenen Vaters für Kunst und Kultur. Nicolas G. Hayek war es aber auch, der Breguet ab 2003 zu einer waschechten Manufaktur mit jährlich bemerkenswerten Produktinnovationen geführt hatte. Dazu gehören beispielsweise die Implementierung zukunftsweisender Silizium-Komponenten in Breguet-Kalibern, die Magnetlagerung der Unruhwelle oder das Lancement eines ultraflachen Tourbillons mit peripher drehendem Rotor.

 

Magnetgelagerte Unruhwelle in der Classique Chronometrie von Breguet

Breguet extraflaches Automatik-Tourbillon 2013

Alle diese Leistungen knüpfen an die reichhaltige uhrmacherische Hinterlassenschaft des Abraham-Louis Breguet. Einige Exemplare sind natürlich auch im Pariser Louvre zu sehen. Zu ihnen gehören unter anderem

-        die silberne N°542Subskriptionsuhr, geliefert am 28. Thermidor im Jahr 8der Republik (16. August 1800) an den Botschafter Candot.

-        die ebenfalls silberne N°947Subskription, verkauft im Thermidor des Jahres 10 derRepublik (Juli-August 1802) für 720Francs an den Grafen Gevowsky,

-        die Subskription N°1391, Goldgehäuse, Durchmesser 57mm, verkauft am 3. Fructidor im Jahr 13 derRepublik (21. August 1805) für 1200Francs an die Herren Meyer und Tues.

Breguet Souscription Nr. 1391

-        die N°3023, eine kleine Viertelstundenrepetitionmit guillochiertem Goldgehäuse, Durchmesser35 mm, verkauft am 1. August 1817 für 3000Francs an die Herzogin von Wellington, und

 -        die N°3306, eine goldene Viertelstundenrepetition der Spitzenklasse mit Schlag auf Tonfeder, verkauft am 16. August 1819 für 3130Francs an Lady Maitland.

 Im Gegensatz zu Breguet heute hatte der Altmeister übrigens gelegentlich mit finanziellen Problemen zu kämpfen. Warum, das brachte Geschäftspartner

Xavier Gide am 14. Februar 1791 schriftlich auf den Punkt: „Ich glaube, das größte Hindernis unserer Fabrik liegt darin, dass Sie nicht zwei gleiche Uhren machen.”

 

 

 

 

Personalia: Stabwechsel bei Vacheron Constantin Northern Europe

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Zum 1. Juli 2014 wird Vincent Brun in München seine Zelte abbrechen und nach New York ziehen.

Vincent Brun

Dort übernimmt er bei Vacheron Constantin die Funktion des President North America. Für deinen neuen Job in der Neuen Welt wünsche ich dir, lieber Vincent, das Allerbeste.

Inzwischen hat Richemont Northern Europe auch einen Nachfolger bestellt. Der heißt Lars Oehlmann, ist 38 Jahre alt und hat seit April 2013 den Auftritt der Manufaktur Roger Dubuis verantwortet. Neben Deutschland und Österreich war er für Mittel-, Ost- und Nordeuropa zuständig.

Lars Oehlmann

Auf diesen Märkten wird Lars Oehlmann, der zehn Jahre bei der Swatch Group und davon acht für Omega gearbeitet hat, künftig Vacheron Constantin repräsentieren. Und dazu so lange auch Roger Dubuis, bis die Genfer Manufaktur einen Nachfolger gefunden hat.

Herzlichen Glückwunsch zur neuen Position und viel Kraft zur vorübergehenden Bewältigung  der doppelten Aufgabe.


Alpina, IceLecacy und Alpiner 4

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Borge Ousland und Vincent Colliard haben sich viel vorgenommen.

Borge Ousland (links) und Vincent Colliard

Im Rahmen des ambitionierten Projekts IceLegacy will das Duo die weltweit zwanzig größten Gletscher mit Skiern durch und überqueren.

Borge Ousland unterwegs

Speziell Borge Ousland ist diesbezüglich während mehr als 20 Jahren einschlägig erfahren. Immerhin hat er sich als bislang einziger Mensch im Alleingang über den Nord- und den Südpol gewagt. Bekannt ist er auch als Fotograf und Dokumentarfilmregisseur, der für seine Streifen und Expeditionen bereits zahlreiche internationale Preise erhalten hat.

Zusammen mit dem jungen französischen Abenteurer Vincent Colliard packt der Norweger nun ein Projekt an, das sich über zehn Jahre erstrecken wird und die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit auf die immense Bedeutung der zunehmend verschwindenden Gletscher lenken soll. Die Expedition startet im Juni 2014 mit zwei Gletschern. Den Anfang macht Novaya Zemlya in Russland (75°30’N 60°00 O), der größte und bislang noch nie überquerte Gletscher Europas.

Karte Novaya Zemlya

Ende August wollen Borge und Vincent diese Etappe hinter sich gebracht haben. Dann steht Grant Ice Cap auf Ellesmere Island in der kanadischen Arktis (82.45 N und 81.18 N) auf dem Programm.

Karte Grant Ice Cap

Das Vorhaben lässt sich auf den Internetseiten www.icelegacy.com und www.nationalgeographic.com verfolgen. Informationen gibt es auch auf YouTube, Flickr, Twitter, Instagram und Facebook.

Tatkräftigen Support gewährt die Schweizer Uhrenmarke Alpina, welche heute zur Genfer Frédérique Constant Gruppe von Aletta und Peter Stas gehört.

Peter und Aletta Stas

Daher wird auch die Website www.alpina-watches.com regelmäßig über das gewagte Unternehmen berichten.

Die Geschichte des am Projekt beteiligten Uhrenlabels Alpina reicht zurück bis 1883. In diesem Jahr initiierter der im eidgenössischen Winterthur beheimatete Uhrmacher Gottlieb Hauser

Gottlieb Hauser

die „Vereinigung der Schweizer Uhrmacher“, eine Genossenschaft mit zwei essenziellen Zielen:

-        Suche nach Fabrikanten, welche den Mitgliedern qualitativ hochwertige Uhren und Zubehörteile zuverlässig liefern würden und

-        das Aushandeln interessanter Konditionen infolge attraktiver Gruppenaufträge. Auf diese Weise sollten die beteiligten Uhrmacher den Markt effizient beeinflussen können.

Der Weitblick Hausers geht aus der späteren Gründung ähnlicher Konstrukte in Deutschland, Österreich und vor allem in den nordischen Ländern hervor. Zu diesem Zeitpunkt hatte sich das „Alpina“-Prinzip schon maßgeblich entwickelt. Aus rechtlichen Gründen erfolgte 1886 eine Umwandlung in die „Schweizerische Uhrmacher-Genossenschaft“ (SUG). Von Anbeginn hatte sich der Verband die Kooperation mit dem Bieler Uhren-Fertigsteller Straub & Cie. gesichert, um exklusive Zeitmesser in attraktiven Preislagen offerieren zu können.

Alpina Uhrenfabrik (Straub & Co.) in Biel

1904 stellte sich die Frage nach Gründung einer offenen Handelsgesellschaft, der „Union Horlogère, Uhrenfabrikation und Handelsgesellschaft, Biel, Glas­hütte, Genf.”

Sukzessive wuchs der Kreis der Lieferanten. Zu ihren gehörten u.a. die Kurth Frères, Grenchen, (Grana-Certina) und die Robert Frères, Villeret (Minerva).

Eine umfassende Garantiegemeinschaft über die Ländergrenzen hinweg brachte das Jahr 1906. Im Zuge des 25. Jubiläums erfolgte der Eintrag des seit 1901 für hochwertige, oftmals mit Breguet-Spiralen und Kompensationsunruhn ausgestattete Kaliber geschützten Namens „Alpina“ als Uhrenmarke.

Das Logo: ein rotes Dreieck mit stilisiertem Zifferblatt und Namenszug. Ein weiteres, 1928 begonnenes Alpina-Kapitel ist „Gruen Gilde“ überschrieben. Zu den wichtigen Werkelieferanten zählte die „Manufacture des Montres Rolex & Gruen Guild A.“ der Bieler Familie Aegler.

Damit wird klar, warum Anfang der 1930-er Jahre in den Rolex-„Prince“- und Gruen-„Duo-Dial“-Modellen baugleiche Kaliber tickten. In der Alpina-Gruen-Tecno hieß das baguetteförmige, 16,6 x 32,7 mm große Handaufzugswerk mit 58 Stunden Gangautonomie 877.

Alpina-Katalog 1932

Die Ehe währte bis 1935. Ab 1938 machte die erfolgreiche Sportuhr „Alpina 4” der Alpina Union Horlogère S.A. von sich reden. Die Ziffer „4” wies auf vier Qualitätsmerkmale hin: antimagnetisch, wasserdicht, Incabloc-Stoßsicherung und Edelstahl-Schale.

Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs entwickelten sich die Alpina-Geschäfte zunächst positiv. Das trübte den Blick auf die herannahende Quarzwelle. 1972 war eine Umfirmierung unter geänderten Eigentumsverhältnissen unumgänglich. Damit ging der „Alpinisten-Geist” zunehmend verloren. Mitte der 1980-er Jahre verschlief Alpina auch die Renaissance mechanischer Uhren. Fortan dümpelte die in deutschem Besitz befindliche Traditionsmarke jahrelang vor sich hin.

Me too: Alpina in den späten 1980-er Jahren

Dann entdeckte der holländische Unternehmer Peter Stas als CEO von Frédérique Constant das schlummernde Potenzial. Die erste neue Kollektion debütierte 2003. Inzwischen liegt die Jahresproduktion bei gut 8.000 sportlich ausgerichteten Zeitmessern. Mittelfristig strebt Peter, wie er mir während der Baselworld 2014 erzählte, 25.000 bis 35.000 Exemplare an.

Eine spezielle Uhr zum bemerkenswerten IceLecacy-Projekt hat Alpina nicht entwickelt.  Aber für kosmopolitisch angehauchte Abenteurer gibt es die an die „Alpina 4“ erinnernde „Alpiner 4“ mit zusätzlicher GMT-Funktion.

Alpina Alpiner 4 GMT

In dieser 44 Millimeter großen Stahl-Armbanduhr tickt das Automatikkaliber AL-550, welches dem SW 200 von Sellita entspricht. Dieses Uhrwerk mit vier Hertz Unruhfrequenz und rund 38 Stunden Gangautonomie treibt ein vorderseitig montiertes Zeitzonen-Dispositiv an Dessen zusätzlicher 24-Stunden-Zeiger mit roter Spitze lässt sich unabhängig von der eigentlichen Zeitanzeige in Stundenschritten verstellen. Die bis 10 bar (100 Meter) wasserdichte Schale besitzt eine beidseitig drehbare Lünette mit Grad-Einteilung. Auf diese Weise können Borge Ousland und Vincent Colliard oder andere Globetrotter, wenn sie den auf die jeweilige Ortszeit eingestellten 24-Stunden-Zeiger gegen die Sonne halten, ihre „Alpiner 4 GMT“ als unkomplizierten Kompass-Ersatz nutzen.

Die „Alpiner 4 GMT“ offeriert Alpina in Versionen mit weißem oder schwarzem Zifferblatt entweder mit Leder- oder stählernem Gliederband.

Die unverbindliche Preisempfelung liegt bei EUR 1.695 für die Versionen mit Lederband.  Das stählerne Gliederband kostet jeweils 100 Euro mehr.

 

Der neue A. Lange & Söhne Katalog ist da

Doppeljubiläum bei Mühle Glashütte

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Über die Manufaktur-Aktivitäten des Glashütter Familienunternehmens Nautische Instrumente Mühle hatte ich an dieser Stelle bereits im Zusammenhang mit dem 25,6 Millimeter großen und 3,4 Millimeter flachen Kaliber MU 9411 berichtet.

Manufakturkaliber Mühle MU 9411

Bei diesem Handaufzugswerk handelt es sich um die erste Eigenkonstruktion mit 42 Stunden Gangautonomie unter Zuhilfenahme einiger Räderwerks-Komponenten des Sellita SW 200. Kennzeichen der Premierenkalibers aus dem sächsischen Müglitztal sind eine Glashütter Dreiviertelplatine mit Streifenschliff sowie ein Unruhkloben mit der Mühle-typischen Spechthals-Feinregulierung für den Rückerzeiger. Die Unruhfrequenz liegt bei vier Hertz.

 2014 kann Mühle gleich zwei Jubiläen feiern: den 145 Jahrestag der Firmengründung durch Robert Mühle

Robert Mühle

und das 20. Jubiläum der Neugründung durch Hans-Jürgen Mühle.

Hans-Jürgen Mühle

Nach dem ersten Start im Jahr 1869 produzierte Robert Mühle in Glashütte zunächst Präzisionsmessgeräte für die heimische Uhrenindustrie und die Uhrmacherschule.

Das Gründerhaus von Robert Mühle in Glashütte

Dieser Tradition blieb das Unternehmen trotz aller historischen Verwerfungen bedingt durch die Weltwirtschaftskrise, zwei Enteignungen und 45 Jahre Sozialismus immer treu.

Mühle Universalmaß

Seit dem Fall der Mauer, konkret seit 1994 produziert Mühle in Glashütte, Altenberger Straße 35, unterschiedliche Armbanduhren und nautische Instrumente.

 An das biographische Auf und Ab erinnern drei limitierte, bis zehn bar wasserdichte Armbanduhren mit 44 Millimeter Gehäusedurchmesser, von denen zwei bezeichnender Weise Robert Mühle Auf/Ab heißen. Zwanzig Exemplare gibt es von der Massivgold-Version mit dem Handaufzugskaliber RMK 01.

Robert Mühle Auf/Ab in Rotgold

Die Edition des stählernen Pendant beschränkt sich auf 145 Stück. Durch die Gangreserveanzeige unterhalb der „12“ wecken diese beiden Zeitmesser Assoziationen an klassische Marine-Chronometer. 

Robert Mühle Auf/Ab in Stahl

Das RMK 02, welches sich in der stählernen und damit ebenfalls auf 145 Exemplare limitierten „Robert Mühle Kleine Sekunde“ findet, besitzt keine „Tankuhr“.

Robert Mühle Kleine Sekunde

Bei den genannten Groß-Kalibern RMK 01 und RMK 02 mit 36,6 Millimetern Durchmesser handelt es sich grundsätzlich um Eigenkonstruktionen.

Handaufzugskaliber RMK 02

In Glashütte entstehen auch rund 80 Prozent aller Teile. Über die Herstellung und die Ateliers werde ich in absehbarer Zeit noch detailliert berichten. Beispielsweise werden die Flachteile (Grundplatine, Räderwerksplatine, Anker- und Unruhkloben,

Dreifünftel-Platine, Unruh- und Ankerradkloben

Modulplatine des Auf/Ab-Werks) auf eigenen CNC-Bearbeitungszentren produziert. Darüber hinaus fertigt Mühle auch Federn, Klinken und Hebel für die Feinregulierung oder das Langloch-Gesperr auf diesen Maschinen.

Rädersatz, Federhaus und das in Chronometerqualität ausgeführte Assortiment stammen, wie sich beim Blick auf die Geometrie zeigt, vom Eta/Unitas 6498 ab. Aber das erkennen in der Tat nur Eingeweihte, denn die Techniker und Handwerker bei Mühle haben ganz im Sinne Glashütter Uhrmacherei gewirkt. Das zeigt sich u.a. an der Dreifünftel-Platine, drei verschraubten Gold-Chatons,

Dreifünftel-Platine und Schraubchatons

dem Glashütter Langloch-Gesperr, dem separaten Kloben zur Lagerung des Ankerrads, dem gravierten Unruhkloben und eben auch der Spechthals-Feinregulierung.

Merkmale Kaliber RMK 01:

Durchmesser 36,6 Millimeter

Bauhöhe 8,35 Millimeter (bedingt durch die modulare Gangreserveanzeige)

145 Komponenten

29 Steine

Glucydur-Unruh, Nivarox-1-Flachspirale

Unruhfrequenz drei Hertz (21.600 A/h)

Gangautonomie 56 Stunden

Modulare Gangreserveindikation

Merkmale Kaliber RMK 02:

Wie Kaliber RMK 01, keine Gangreserveanzeige

Bauhöhe 6,85 Millimeter

120 Komponenten

18 Steine

 Zum Schluss noch die Preise der drei Jubiläumsmodelle:

Robert Mühle Kleine Sekunde Stahl: 4.500 Euro
Robert Mühle Auf/Ab Stahl: 6.900 Euro
Robert Mühle Auf/Ab Gold: 16.000 Euro

Baufortschritte bei Chronoswiss in Luzern

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Über die Tatsache, dass Chronoswiss von Karlsfeld bei Dachau ins malerische Luzern umgezogen ist, habe ich an dieser Stelle bereits berichtet.

Das war Chronoswiss in Karlsfeld bei Dachau

Das Thema Uhren beschäftigt die Stadt schon seit vielen Jahrzehnten. Rund um den Luzerner Schwanenplatz residieren große Fachgeschäfte wie Bucherer, Embassy oder Gübelin. Auch Cartier ist in der Gegend mit einer Nobelboutique vertreten. Zahlen werden traditionsgemäß nicht bekannt gegeben, aber angeblich gehört Luzern zu den weltweit größten Handelsplätzen für Uhren. Käufer sind weniger die Einheimischen, sondern Unmengen als Touristen vor allen Dingen aus dem fernen Reich der Mitte.

Blick auf Luzern. Foto (C) Luzern

Angeblich soll Luzern nach Shanghai und Paris an dritter Stelle rangieren.

 Die Verknüpfung von Tourismus und Uhren besitzt in Luzern tatsächlich eine lange Tradition. Einer Meldung des Journal Suisse d’Horlogerie zufolge wurden bereits 1886 in dieser malerischen Stadt  goldene und silberne Armbanduhren mit so genannten Scherenbändern an Fremde, hauptsächlich an durchreisende Amerikanerinnen verkauft.

Im Inneren versahen 9-linige Zylinderwerke ihren Dienst. Lieferant war Frédéric Cuanillon aus La Chaux-de-Fonds und seine Firma „Kulm”, welche damit, wie die Zeitschrift weiter bemerkt, „einen schönen Umsatz” erzielte.

 Ab dem Sommer 2014 wird auch die Uhrenproduktion in Luzern einen größeren Stellenwert bekommen. Bekanntlich verlegt Chronoswiss die gesamte Fertigung ins ehemalige Hotel Union am Löwenplatz, und damit an den zweitwichtigsten Uhrenstandort dieser Ortschaft.

Hier am Löwenplatz in Luzern ist Chronoswiss künftig zu finden

Oliver und Eva Maria Ebstein,

die neuen Eigentümer der Marke, haben den größten Teil des Erdgeschosses im imposanten Gebäude angemietet. Neben Administration, Fabrikation und Verkauf wird es dort ab August auch ein breit gefächertes Historama sowie eine Schauwerkstatt geben. „Dort“, so Oliver Ebstein, „können Besucher mitverfolgen, wie wir unsere Uhren manufakturieren.“

 Derzeit ist der neue Standort am Löwenplatz noch Großbaustelle. Aber das zu Erwartende lässt sich schon erahnen, wie meine Zusammenstellung an Fotos, die erste im Internet überhaupt, zeigt.

Baupläne:

… und ihre schrittweise Umsetzung:

Das Chronoswiss-Historama im Entstehen:

Oris geht in die Luft: „Big Crown ProPilot Altimeter“

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Gestern, am 8. Juli 2014 hatte ich Gelegenheit, die brandneue Flieger-Armbanduhr von Oris in Augenschein zu nehmen. Wine Weltpremiere sozusagen, denn bei der „Big Crown ProPilot Altimeter“ handelt es sich um die erste Armbanduhr mit Automatikwerk und rein mechanischem Höhenmesser.  

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Damit knüpft diese Modell irgendwie logisch an im Frühjahr 2013 vorgestellte „Aquis Depth Gauge“ mit intelligentem Tiefenmesser.

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In beidem Modellen tickt das Rotorkaliber SW 200, von Oris 733 getauft.

Retrospektive

Wenn ich mir die beidem Zeitmesser nebeneinander betrachte, fällt mit beinahe zwangsläufig die 1737 gegründete, heute aber fast in Vergessenheit geratene Traditionsmarke Favre Leuba ein. Dort schrieb man das Jahr 1964, als Henry A. Favre in Genf ein neues Fabrikgebäude eröffnete. Im ihm entstanden anschließend u. a. das extraflache Kaliber 253 mit zwei Federhäusern sowie die „klügste Armbanduhr im Dienste des Menschen“.

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So jedenfalls titulierte die Manufaktur ihre 1963 lancierte „bivouac” in Zeitungsanzeigen. Der Name war natürlich mit Bedacht gewählt, denn er steht für ein Zwischenlager in luftigen Höhen. Und genau dort konnte die Biwak ihre Zusatzfunktion tatsächlich am besten zur Geltung bringen. Auf ihrem Zifferblatt stellte sie neben den Stunden, Minuten und Sekunden nämlich auch noch die Veränderungen des Luftdrucks dar.

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Wie das geht, zeigt sich nach dem Abschrauben des Rückdeckels. Hier sticht eine große Membrandose ins Auge, welche das ganze Uhrwerk überdeckt.

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Durch einige Linksdrehungen lässt sie sich lösen und aus dem Gehäuse entfernen. Danach werden der auf einer Brücke montierte Barometer-Mechanismus sowie das darunter liegende Uhrwerk sichtbar. Ersterem, einem durchdachtem Hebelwerk, kommt der Job zu, die luftdruckabhängigen Hin- und Herbewegungen der Dosenmembran in Kreisbewegungen umzuformen, welche eine feine Achse durch die durchbohrte Minutenradwelle des Uhrwerks nach vorne aufs Zifferblatt leitet. Ihr vorderes Ende trägt einen roten und damit deutlich wahrnehmbaren Zeiger.

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Auf dem Zifferblatt entdeckt man neben den Stundenindexen mit Leuchtmasse auch eine barometrische Skala mit rotem Dreieck als Markierung für 760 mm Quecksilber-Säule. Die griffige, weil gerändelte Drehlünette haben die Designer mit einer Höhenskala in Hektometerschritten versehen. Wie sich unschwer erkennen lässt, reicht die Skalierung bis zu 3.000 Metern. Alpine Touren oder Flüge in einer Kabine ohne Druckausgleich verlangten eine vorherige Anpassung der „bivouac“. Die Besitzer mussten sich zunächst an einen Ort mit bekannter Höhe über dem Meeresspiegel begeben. Hier stellten sie den in 25-Meter-Schritten rastenden Glasrand so ein, dass die Spitze des roten Zeigers mit diesem Höhenwert korrespondierte. Beim anschließenden Aufstieg sorgte der kontinuierlich nachlassende Luftdruck dafür, dass der rote Zeiger stets auf die aktuelle Höhe wies. Allerdings war die korrekte Funktion an gleich bleibende Luftdruckverhältnisse geknüpft. Von der barometrischen Skala konnten die Nutzer nach dem Studium der ausführlichen Bedienungsanleitung den mittleren und den tatsächlichen Luftdruck ablesen. Das wiederum verlangte jedoch ein wenig Kopfrechnen. Favre-Leuba offerierte die ungewöhnliche „bivouac” in zwei unterschiedlichen Ausführungen: eine mit und eine ohne Sekundenzeiger. Wegen des zentral positionierten Luftdruck-Zeigers kam allerdings nur ein Uhrwerk mit kleiner Sekunde in Betracht. In diesem Sinne hatten die Uhrmacher von Favre-Leuba das bewährte Handaufzugskaliber Peseux 320 ausgewählt. Selbiges umgaben sie mit einer schützenden Hülle aus Edelstahl.

 Quasi als Gegenstück zur „bivouac“ präsentierte sich die auf den gleichen Konstruktionsprinzipien be­ruhende, bis 100 Meter wasserdichte „bathy 50“ mit Schraubkrone. Anstelle des Höhen­- besaß sie einen Tiefenmesser.

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Im Gegensatz zur „bivouac“ hatten die Konstrukteure die Membrandose so mit dem durchbohrten Rückdeckel verschweißt, dass nach dem Verschrauben kein Wasser ins Innere der Uhr vordringen kann. Durch die Öffnungen gelangt das Wasser an die Au­ßenseite der Membrandose. Der hierbei entstehende Druck wird nach innen wei­tergegeben und über die gleiche Hebelmechanik wie bei der „bivouac“ auf einen Tiefenzei­ger übertragen. Dieser gestattet, wie der Name „bathy 50“ bereits andeutet, die Indikation von Messungen Tauchtiefen bis 50 Meter. Eine rastende Drehlünette dient zum Einstellen der Tauchzeit. Um die Zeit kümmerte sich wiederum das Handaufzugskaliber Peseux-Kaliber 320.

Oris und die Gegenwart

Bei ihrem innovativen Mess-Duo haben die Techniker von Oris zwei unterschiedliche Wege beschritten. Im Rand des besonders dicken Saphirglases der 46 Millimeter großen, bis 50 bar wasserdichten „Aquis Depth Gauge“ findet sich ein unübersehbares Messrohr. Beim Abtauchen presst das durch ein kleines Loch eindringende Wasser die Luft zusammen. Die Tiefe indiziert eine hell-/dunkelgraue Farbkante im Zusammenwirken mit einer gelben Skala.

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Auf ein Dosenaneroid und Umlenkmechanik kann Oris infolge dieser Konstruktionsprinzipien also getrost verzichten.

 Up, up and away

Ganz anders der brandneue „Big Crown ProPilot Altimeter“, mit dem Oris an seine bis 1938 zurückreichende Fliegeruhren-Geschichte erinnert.

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Oris Pointer Date von 1938

Erkennungszeichen der Zeitmesser für Piloten war eine große, griffige Krone, welche sich auch mit Handschuhen drehen ließ. Seitdem hat Oris jede Menge unterschiedliche Fliegeruhren entwickelt und produziert. Zum Modellspektrum gehören besagte „Big Crown“, die „BC3“ von 1999 und die „BC4“ von 2008. Letztere gewann 2009 den prestigeträchtigen Red Dot Design Award. 2014 wartet Oris mit der „Big Crown ProPilot“ Kollektion auf. Zur Date, Day Date und der Version mit Chronograph gesellt sich nun die komplexe “Big Crown ProPilot Altimeter” als erste patentierte Automatik-Armbanduhr mit mechanischem Höhenmesser. (Die Favre Leuba „bivouac“ besaß wohlgemerkt ein Handaufzugswerk.)

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 Mit seiner stählernen, 47 Millimeter großen Eigenentwicklung wendet sich Oris freilich nicht nur an Piloten, die den Höhenmesser im Cockpit ja ständig vor Augen haben, sondern auch an Bergsteiger, Mountainbiker, Forscher und Wissenschaftler. Genau genommen handelt es sich um einen Kombi aus tickender Uhr und mechanischem barometrischen Höhenmesser eidgenössischer Provenienz.

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Das Dosenaneroid mit dem Hebelmechanismus zur Steuerung des Höhenmesser-Zeigers

Eine besondere Herausforderung stellte dabei der hierfür nötige Zeiger dar. Er muss gleichermaßen leicht wie steif sein. Deshalb kommen hier laminierte Kohlenstofffasern zu Einsatz. Dieses Material macht den zweiarmigen Zeiger in der Tat sieben Mal leichter und doch zehn Mal steifer als ein konventionell gefertigtes Exemplar.

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Der zweiarmige Höhenmesser-Zeiger aus Karbonfaser

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Höhenmesser-Zeiger und -Skala der Oris Big Crown ProPilot Altimeter

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Eine weitere Herausforderung bestand in der Abwehr von Feuchtigkeit. Zu diesem Zweck ersann Oris die patentierte Krone bei der „4“ zum Einstellen und Entlüften des Höhenmessers. Eine PTFE-Membran dient dabei als Dampfsperre.  

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Bei verschraubter Krone (Position 0) und solcherart deaktiviertem Höhenmesser ist der Bolide wasserdicht bis zu zehn bar. Nach dem Aufschrauben in „Position 1“ zeigt sich ein roter Ring. Er signalisiert die Funktion des Höhenmessers bei eingeschränkter Wasserdichte. Will heißen, dass Mann mit dieser Armbanduhr nun nicht mehr abtauchen darf. Das Kalibrieren des Höhenmessern erfolgt nach dem vollständigen Ziehen der Krone in „Position 2“. Nach dem Justieren beispielsweise anhand des aktuellen Luftdrucks lassen sich die gegenwärtige Höhe mit Hilfe des zweiarmigen Zeigers und der gelben sowie der Luftdruck auf der roten Skala ablesen. Die zugehörige Höhenskala befindet sich am äußeren Zifferblattring.

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Wahlweise bietet Oris zwei Zifferblatt-Varianten für Höhen von bis zu 15.000 Fuß oder solche bis zu 4.500 Metern. Zwischen der Höhen-Skala und dem zentralen Zeit-Zifferblatt findet sich die Luftdruckskala. Hat der Höhenmesser seine Schuldigkeit getan, drückt der Benutzer die Krone zurück in „Position 0“, damit die Uhr wie bis zu 100 Meter wasserdicht ist.

Die Krone bei der „2“ dient wie gewohnt dem manuellen Spannen der Zugfeder sowie dem Richten der Zeit-Zeiger.

Das Patent bezieht sich übrigens auch auf den koaxialen Grundriss dieser Armbanduhr, den durchbrochenem Werkhalter für den Höhenmesser image

sowie den bereits erwähnten Zeiger aus laminierten Kohlestofffasern.

 Datenblatt Oris „Big Crown ProPilot Altimeter”:

Uhrwerk: Automatikkaliber Oris 733 mit Fensterdatum, basierend auf Sellita SW200

Unruhfrequenz: vier Hertz

Gangautonomie: ca. 38 Stunden

Zusatzfunktion:

Integrierter mechanischer Höhenmesser mit Schweizer Barometerwerk

Gehäuse:

Edelstahl, Durchmesser 47 Millimeter, wasserdicht bis zehn bar

gewölbtes und entspiegeltes Saphirglas

Verschraubte Edelstahlkronen

Textilband mit Edelstahl-Faltschließe, alternativ Leder- oder stählernes Gliederband

Referenz 733 7705 4134 TS mit Fuß-Skala

Referenz 733 7705 4164 TS mit Meter-Skala

Preis: 2.900 Euro mit Textilband und 3.050 Euro mit Metallband

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Die „Big Crown ProPilot Altimeter” wird ab September 2014 bei den Oris-Konzessionären erhältlich sein.

Nur 600 Exemplare fertigt Hublot von dieser Atelier anlässlich...

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Nur 600 Exemplare fertigt Hublot von dieser Atelier anlässlich der Fußball-WM in Brasilien 2014. Zu haben ausschließlich in den Hublot-Boutiquen. Im weltmeisterlichen Deutschland also in Berlin und München. Nach dem Titelgewinn dürfte diese Quarz-Armbanduhr mit Komposit-Gehäuse zusätzlichen Reiz gewinnen.

… und einen Geheimtipp für Fußball-Freaks kann ich aus...

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… und einen Geheimtipp für Fußball-Freaks kann ich aus Rio, wo ich gestern das fulminante und bis zum Abpfiff äußerst spannende Finale hautnah erleben durfte, auch noch übermitteln: Aller Wahrscheinlichkeit nach wird Hublot eine streng limitierte Sonderserie der genial konstruierten und, wie sich im Stadion zeigte, auch überaus praktischen Soccer Bang, über deren Funktionalität ich in diesen Blog schon ausgiebig berichtet habe, auf den Markt bringen. Vielleicht zehn Stück für jeden der vier Titel-Sterne. Möglicher Weise gestaltet in den deutschen Nationalfarben. Sicher eine Rarität. Werde versuchen, im Laufe des Tages von CEO Riccardo Guadalupe noch Konkreteres zu erfahren. Und mich selbstverständlich bei neuen Informationen unverzüglich melden.


Acht Kategorien, acht Preise: die „GQ Time Awards“ 2014

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Uhren sind bei GQ mit Fug und Recht ein echtes Thema. Der Grund: Neben Ehering und Manschettenknopf gelten sie, wenn man anerkannten Stilberatern Glauben schenkt, als die einzigen legitimen Schmuckstücke des Mannes. Kein Wunder also, dass sich die Männerzeitschrift schlechthin mit schöner Regelmäßigkeit um dieses faszinierende Metier kümmert. Chronometrisch bin ich seit 2002, ergo von Anbeginn als Experte bei GQ an Bord. Seitdem gibt es auch Jahr für Jahr das von vielen Lesern stets sehnlichst erwartete Uhrenspecial.

Für 2014 haben sich Chefredakteur José Redondo-Vega und sein Redaktionssteam eine weitere Attraktion „rund um die Uhr“ ausgedacht. Erstmals wird das Magazin im Oktober pünktlich zum Erscheinen des diesjährigen Uhrenspecials die „GQ Time Awards“ für herausragende neue Herrenuhren verleihen. Die Qual der Wahl obliegt der Redaktion, einer kompetenten Jury bestehend aus Fachexperten, Prominenten, Kim-Eva Wempe als Inhaberin der Wempe KG, und mir - sowie den Lesern.

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Kim-Eva Wempe

Und das soll fortan dann in jedem Herbst der Fall sein. Mit anderen Worten: GQ Deutschland schafft eine neue Uhr-Institution, die sich auf acht Kategorien bezieht: Zum einen „Innovation“, „Handwerkskunst“, „Design“ und „Engagement“ sowie andererseits

„Einsteigeruhr“,

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Kategorie Einsteigeruhr

„Sportuhr“,

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Kategorie Sportuhr

„Chronograph“,

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Kategorie Chronograph

und „Dress Watch“.

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Kategorie Dresswatch

Andererseits deshalb, weil sich die Leser in den letztgenannten vier Sparten ab August 2014 per Online-Votum auf http://www.gq.de beteiligen können. Unter all jenen, die bei der Online-Abstimmung mitmachen, verlost GQ eine hochwertige Armbanduhr sowie Karten zur Teilnahme am Abendevent, mit dem die „GQ Time Awards“ am 9. Oktober 2014 ihren festlichen Abschluss finden.

Selbstverständlich werden die Gewinner auch in dem am gleichen Tag publizierten „GQ Uhren“ ausführlich dargestellt.

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Die Nominierung der teilnehmenden Uhrenmarken und -modelle nimmt die GQ Redaktion nach folgenden Kriterien vor:
• Herren- oder Unisex-Modell
• mechanisches Kaliber
• Neuheit aus dem Jahr der Award-Verleihung einschließlich neuer Varianten
• Pro Kategorie ist nur ein Modell einer Marke zulässig. Jede teilnehmende Marke kann mit maximal drei Uhren insgesamt vertreten sein.

• Teilnehmen werden übrigens nur Marken, die seit mindestens fünf Jahren existieren und ununterbrochen produzieren. (Das Alter des Markennamens ist in diesem Zusammenhang nicht relevant.)
• Die partizipierenden Marken müssen jährlich mindestens 1000 Uhren fertigen und
• deutschlandweit in mehr als zwei Verkaufspunkten präsent sein.

Nun wird es also spannend. Wer dabei sein will, sollte regelmäßig auf http://www.gq.de oder meinem Blog http://gisbert-brunner.gq.de folgen. Sobald sich etwas tut, werde ich nämlich an dieser Stelle berichten. Schon jetzt wünsche ich meinen Lesern viel Spaß beim Wählen und viel Erfolg bei  der Verlosung.

Aktuelle Uhren-Personalia im Juli 2014

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Kering kannte man früher als PPR (Pinault-Printemps-Redoute). Zum Portfolio des französischen Luxusmulti mit einem Jahresumsatz von 9,748 Milliarden Euro in 2013 und mehr als 31.000 Beschäftigten gehören u.a.die Marken Bottega Veneta, Yves Saint Laurent, Alexander McQueen, Balenciaga und Puma. Schmuck und Uhren gibt es unter den Labels Boucheron, Gucci. Girard-Perregaux und JeanRichard. Durch seine Mehrheitsbeteiligung über 50 Prozent kontrolliert Kering die beiden letztgenannten Manufakturen. Die Aufstockung der Beteiligung erfolgte nach dem überraschenden Tod von Dottore Luigi „Gino“ Macaluso (62) im Oktober 2010.

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Dr. Luigi “Gino” Macaluso

Seit Mitte 2011 fungierte bei der Dachgesellschaft Sowind Dottore Michele Sofisti (57) als CEO. Und zwar neben der Chef-Position bei Gucci Watches and Jewelry.

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Dr. Michele Sofisti

Mit der Ernennung des 55-jährigen Albert Bensoussan

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Albert Bensoussan

zum CEO der Kering „Luxury Watches and Jewelry“ zeichnete sich im Frühjahr 2014 bereits weitere personelle Änderungen ab. Der Franzose ist ein alter Hase in diesem Metier. Daher kennen wir uns auch schon lange. Von 2003 bis 2010 verantwortete er das relativ neue Uhrenbusiness von Louis Vuitton. In diesem Zusammenhang erzählte mir Albert im Jahr 2006, dass er seine erste Baselmesse schon 1984 in den Diensten von Cartier erlebt habe. Bis 1994 war er beim König der Juweliere und dem Juwelier der Könige für die Schmuck- und Uhrenentwicklung zuständig. Nach insgesamt 16 Jahren bei der LVMH-Gruppe arbeitete Albert ab 2010 als freier Berater.

Als Oberaufseher über die Schmuck- und Uhren-Aktivitäten von Kering obliegt Albert selbstverständlich auch die künftige strategische Ausrichtung. In diesem Sinn wird Michele Sofisti, der 2009 als strategischer Berater zu Gucci Uhren stieß und dort 2010 zum CEO avancierte, wird sich ab 1. Oktober 2014 wieder ganz auf diese eher modisch und weniger chronometrisch ausgerichtete Marke konzentrieren.

Einer seiner Vorgänger bei Gucci war von 2000 bis 2002 übrigens Aldo Magada (56), welcher nach Karrierestationen bei Techno Marine, Reuge Music, Badollet und Breitling seit dem 1.Juli 2014 in Nachfolge von Jean-Frédéric Dufour das Ruder bei Zenith übernommen hat.

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Aldo Magada

Offen ist im Moment noch, wer dann als CEO die Geschicke bei Sowind lenken wird. Für konkretere Mutmaßungen ist es noch zu früh.  Aber es könnte durchaus sein, das Albert Bensoussan in diesem Zusammenhang auch ein Auge auf Bruno Grande, den kreativen Chef von JeanRichard wirft.

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Bruno Grande

Welche Rolle Gino Macalusos Söhne Stefano und Massimo künftig spielen werden, bleibt abzuwarten.

Während ich am Schreitisch sitze und diese Personalien in meinen Computer tippe, erreicht mich ein Anruf aus Glashütte. Am Telefon ist zuerst Christine Hutter.

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Christine Hutter

Mit gewisser Erleichterung in der Stimme tut die engagierte und angesichts vielfältiger Aufgabenbereiche auch reichlich gestresste Chefin von Moritz Grossmann kund, dass ihr ab sofort ein 2. Geschäftsführer für die kaufmännischen und operativen Belange zu Seite stehen wird. In diesem Fall handelt es sich ebenfalls um keinen Newcomer im Uhrenbusiness. Johann Baptist Lindner (53), mit dem ich sogleich verbunden werde, kennen Insider von Chronowiss.

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Johann Baptist Lindner

Ab 1. Januar 2009 stand er dem früheren Inhaber Gerd-Rüdiger Lang

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Oliver Ebstein und Gerd-Rüdiger Lang

vor dem Verkauf der Marke an Oliver und Eva Maria Ebstein leitend zur Seite. Und zwar oblagen dem gelernten Banker oblagen in Karlsfeld bei Dachau die Finanzen, das Controlling und Personalwesen. Christine Hutter wird sich fortan verstärkt um die Produktentwicklung, das Marketing und den Verkauf der tickenden Kleinodien in aller Welt kümmern können.

Die Swatch Group wächst weiter

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Soeben landete der Geschäftsbericht des eidgenössischen Uhrenmulti Swatch Group zum ersten Halbjahr 2014 in meinem eMail-Briefkasten. Die von CEO Nick Hayek

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Nick Hayek

und seinem Team vorgelegten Zahlen können sich einmal mehr sehen lassen:

  • Bruttoumsatz des Konzerns wächst um 8,5% auf 4.535 Millionen Schweizerfranken zu konstanten Wechselkursen, oder um 4,0% auf 4.347 Millionen Schweizerfranken zu aktuellen Wechselkursen.
  • Wachstum des Bruttoumsatzes im Segment Uhren- und Schmuck von über 10% zu konstanten Wechselkursen, inklusive Produktion von 8,8%, dies trotz des Brandfalles ETA, der den Umsatz um rund 200 Millionen Schweizerfranken geschmälert hat.
  • In den ersten sechs Monaten des Jahres wiederum Schaffung von über 800 neuen Arbeitsstellen, davon über 460 in der Schweiz.
  • Betriebsgewinn wie erwartet wegen der negativen Währungssituation, den hohen Marketingaufwendungen für die Olympischen Spiele von Sotchi und des Brandfalles ETA mit 830 Millionen Schweizerfranken ist um 8,8% tiefer als im Vorjahr, die operative Marge erreicht dennoch 20,2%.
  • Konzerngewinn beträgt 680 Millionen Schweizerfranken, 11,5% unter dem ersten Halbjahr 2013, mit einer Netto-Umsatzrendite von 16,6%.
  • Positiver Ausblick für das zweite Halbjahr, mit einer verbesserten Vergleichsbasis bei den Wechselkursen und der schon im Juli wieder verbesserten Situation bei ETA nach der Überwindung des Brandfalles.

 Überblick Gesamtkonzern

Die Swatch Group erwirtschaftete im ersten Halbjahr 2014 einen Bruttoumsatz zu konstanten Wechselkursen von 4.535 Millionen Schweizerfranken und wuchs somit um weitere 8,5%. Der bereits überbewertete Schweizer Franken hat sich, verglichen zum ersten Semester des Vorjahres, gegenüber den Währungen aller wichtigen Absatzregionen des Konzerns zusätzlich verstärkt. Durch diese äußerst negative Wechselkurssituation wurde der Konzernumsatz um 188 Millionen Schweizerfranken oder 4,5 Prozentpunkte geschmälert.

Im Uhren- und Schmucksegment (inklusive Produktion) verzeichnete die Swatch Group ein Bruttoumsatz-Wachstum gegenüber dem Vorjahr von 8,8% zu konstanten respektive 4,3% zu aktuellen Wechselkursen. Dieses Wachstum wurde durch die starken Marken und das erweiterte Vertriebsnetz der Gruppe getrieben. In Lokalwährung sind alle Märkte, außer vereinzelte europäische Länder, weiterhin auf Wachstumskurs gegenüber den sehr hohen Vorjahreszahlen. Dies trifft auch für China zu. Bei allen Marken wurde zudem weiter intensiv in das Marketing investiert, insbesondere bei Omega anlässlich der Olympischen Winterspiele in Sotchi.

Bei Harry Winston wurden weitere wichtige Investitionen in eine breitere Produktpalette, in eine höhere Verfügbarkeit der „Haute Joaillerie“ und in die anlässlich Baselworld 2014 neu präsentierte Uhrenkollektion,

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Vorgestellt im Rahmen der Baselworld 2014: Harry Winston Midnight Moon Phase

welche ab dem zweiten Halbjahr 2014 in den Verkaufssalons verfügbar sein wird, vorgenommen. Ebenfalls wurde in die Erneuerung der Verkaufssalons investiert.

Eine materielle Belastung auf die Produktion der Gruppe verursachte der Brandfall bei ETA vom 29. Dezember 2013. Obwohl der Brand schnell unter Kontrolle gebracht wurde, entstand ein erheblicher Sachschaden und ein Betriebsausfall in der Galvanikabteilung und der nachgelagerten Uhrwerkproduktion. ETA beendigte die Aufräumarbeiten bereits im Januar 2014, doch konnte aufgrund der langen Liefertermine für Ersatzinstallationen, die ausgebrannte Galvanikabteilung im Laufe des ersten Halbjahres 2014 nicht wie vorgesehen wieder aufgebaut werden. Der Brandfall beeinträchtigte, durch entstandene Lieferausfälle und -verzögerungen, den Bruttoumsatz um rund 200 Millionen Schweizerfranken. Inzwischen wurde jedoch die Produktion bei der ETA umorganisiert, so dass es im zweiten Halbjahr 2014 voraussichtlich nur zu wenigen weiteren Verzögerungen in der Uhrwerkproduktion kommen sollte.

 Das Segment der Elektronischen Systeme bleibt weiterhin der Überbewertung des Schweizerfranken ausgesetzt, insbesondere gegenüber dem USD und dem JPY, welche gegenüber der Vorjahresperiode einer weiteren Erosion von -5% bzw. -11% unterlagen. Dieses Segment erwirtschaftete einen Bruttoumsatz von 146 Millionen Schweizerfranken, was einem Rückgang von 2,0% zu aktuellen Wechselkursen entspricht, wobei in den Monaten Mai und Juni sich der Umsatz wieder sehr positiv entwickelte.

 Trotz der ungünstigen Wechselkurssituation und der Belastung der Uhrwerkproduktion aufgrund des Brandfalles bei ETA, bleibt die Gruppe bei ihrer langfristigen defensiven Preisanpassungspolitik, welche die Priorität dem Gewinn von Marktanteilen gegenüber kurzfristigen Rentabilitätsüberlegungen gibt. Unter diesen Umständen hat Swatch Group einen Betriebsgewinn von 830 Millionen Schweizerfranken und einen Konzerngewinn von 680 Millionen Schweizerfranken erwirtschaftet. Ebenfalls wurden seit Ende 2013 weltweit über 800 Arbeitsstellen geschaffen, wovon 460 in der Schweiz. Insgesamt beschäftigt die Swatch Group per Ende Juni 2014 damit über 34 000 Mitarbeitende. Auch wurden 396 Millionen Schweizerfranken in Betriebsaktiven investiert. Der operative Cash Flow für das erste Halbjahr 2014 beläuft sich auf insgesamt 1.013 Millionen Schweizerfranken.

 Die Warenvorräte betragen per Ende Juni 2014 insgesamt 5.729 Millionen Schweizerfranken. Der Lagerzuwachs von rund 300 Millionen Schweizerfranken gegenüber Ende Jahr ist zum größten Teil auf die halbfertigen und fertigen Produkte zurückzuführen. Für den bereits erwähnten Ausbau der Marke Harry Winston  wurden über 140 Millionen Schweizerfranken in die neue, mit Diamanten bestückte „Haute Joaillerie“ Kollektion, investiert. Die Eröffnung neuer eigener Shops, die bevorstehende Lancierung der neuen Omega Master Co-Axial mit antimagnetischem Werk sowie die weltweite Lancierung der Swatch Sistem51 im zweiten Halbjahr, sind weitere Elemente dieses positiven Lageraufbaus.

 Ausblick

Die Aussichten des Konzerns sind in allen Regionen und Segmenten weiterhin sehr gut und ein vielversprechendes zweites Halbjahr 2014 wird erwartet. Insbesondere in den USA und in Japan entwickeln sich die Verkäufe weiterhin sehr gut. Auch setzt sich auf dem chinesischen Festland der spürbar stärkere Verkaufstrend fort. Hingegen ist die Situation in Hong Kong von Unsicherheiten geprägt. Im zweiten Halbjahr 2014 dürften, aufgrund der voraussichtlich tieferen Vergleichsbasis der Wechselkurse zum Schweizerfranken, die negativen Währungseffekte weniger dramatisch ausfallen als im ersten Halbjahr 2014.

 Der Konzern wird seine weltweite Marktpräsenz durch weitere Investitionen in das Marketing, das Retail- und Kundenservicenetz verstärken. Ebenfalls wird fortlaufend in die Weiterbildung des Personals und in die Ausbildung von Berufseinsteigern investiert. Die Marken werden im zweiten Halbjahr 2014 das bestehende und sehr gefragte Sortiment durch die Lancierung neuer Produkte erweitern.

 Bei der Marke Swatch wird durch die erhöhte Verfügbarkeit der sehr erfolgreichen und weltweit nachgefragten Sistem51 im zweiten Halbjahr starkes Wachstum erwartet und die Master Co-Axial von Omega wird starke Impulse an der Verkaufsfront bringen. Die im letzten Jahr erworbene Harry Winston entwickelt sich sehr erfreulich und wird, auch mit der Lancierung der neuen Uhrenkollektion, in den kommenden sechs Monaten wiederum einen wesentlichen Beitrag zur Entwicklung der Gruppe leisten.

 Im Bereich der Produktion, dies vor allem für die Zeigerfabrikation von Universo und die Herstellung von Zifferblätter von Rubattel & Weyermann, wird die neue und moderne Fabrikationsstätte in La Chaux-de-Fonds ab August ihren Betrieb aufnehmen. Die Lieferverzögerungen von Uhrwerken bei ETA infolge des Brandfalles werden sich weiter entschärfen.

Habring² - tu felix Austria

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Wer Maria Kristina und Richard Habring in ihrem Uhrmacher-Atelier im Kärntner Völkermarkt besuchen möchte, reist am besten auf dem Weg über Klagenfurt oder Graz an.

Genau das werde ich am 15. September 2014 machen, denn dann feiert das Uhrenlabel Habring² seinen zehnten Geburtstag.

2004 startete das sympathische Uhrmacher-Ehepaar mit einer schlichten und vor allem preiswerten Dreizeiger-Armbanduhr in die Selbständigkeit.

Habring² “Time Only” von 2004

Inzwischen konnte gleich zwei Mal beim Genfer Uhren-Grandprix einen Sieg davontragen konnte (2012 Kategorie „Sport“ und 2013 Kategorie „Kleiner Zeiger“ mit der „Springende Sekunde Pilot”)

Maria Kristina und Richard Habring bei der Verleihung des “Petit Aiguille” (“Kleiner Zeiger” für IUhren bis maximal 6.000 Euro) im November 2013

Dem Motto „viel Uhr für’s Geld“ ist das Duo während der ganzen Zeit treu geblieben. Das Preisspektrum reicht von 2.850 Euro für die „Time Only Pilot“ bis knapp 8.000 Euro. Dafür gibt es dann den Schleppzeiger-Chronographen „Doppel 3“.

Habring² Schleppzeiger-Chronograph “Doppel 3”

Inzwischen leidet das Ehepaar wie viele andere auch unter der Lieferpolitik der Swatch Group. Beispielsweise kann es künftig nicht mehr auf das lange verwendete A07-Basiswerk aus der Eta A07-Familie bauen. Nicht zuletzt deshalb schoben die gleichermaßen ambitionierten wie engagierten Handwerken schon 2011 in weiser Voraussicht das hauseigene Manufakturkaliber A11 in die Pipeline. A steht in diesem Zusammenhang für Austria und 11 für das Jahr der „Grundsteinlegung“. Näheres zur Genese und zur Produktion einschließlich des Assortiment werde ich an dieser Stelle also Mitte September berichten.

Einen ersten Eindruck vom tickenden Newcomer kann ich jedoch schon heute vermitteln. Voilà hier ist es, das hauseigene Handaufzugskaliber A11, ein schlichtes Drei-Zeiger-Kaliber mit Handaufzug:

Handaufzugs-Manufakturkaliber A11 von Habring², lanciert 2014

Habring² kann es durch einem Chronographen mit zentralem Minutenzähler ergänzen. Bedingt durch die im LIGA-Verfahren (Mimotec) produzierte Hemmung besitzt diese amagnetische Eigenschaften. Die  Rohlinge der Unruhspiralen stammen vom deutschen Spezialisten Haas. Näheres folgt.

Eterna Deutschland: Wie der Blitz aus heiterem Himmel

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Über Eterna habe ich an dieser Stelle nun schon lange nichts mehr berichtet. Es war schlichtweg still. Man hoffte auf die neuen, während der Baselworld 2014 vorgestellten Uhren. Deshalb glich das, was den deutschen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern (insgesamt sechs an der Zahl) am vergangenen Mittwoch, 16. Juni 2014 aus der Schweiz überreicht und verkündet  wurde, dem sprichwörtlichen Blitz aus heiterem Himmel: Schließung der deutschen Niederlassung in Neu-Isenburg und Kündigung sämtlichen Personals zum Ende des Monats Oktober 2014. Bis Ende August muss noch gearbeitet und abgewickelt werden, dann sind die Damen und Herren freigestellt. Ganz nach der Devise einer Minimierung aller Kosten.

Die wenigen verbliebenen Konzessionäre in Deutschland und Österreich wurden von Vice President Bruno Jufer und Sales & Marketing-Direktorin Barbara Haldimann, welche sich nach dieser Aktion in die wohl verdienten Uhrmacherferien verabschiedeten, schriftlich über besagte Maßnahme informiert. Hier der entsprechende Brief:

In Zukunft soll den Vertrieb und die Serviceleistungen samt Kommunikation hierzulande ein freier Agent übernehmen, welcher dem Inhalt des Briefes zufolge schon gefunden ist. Da muss ich mir doch glatt die Frage stellen, wer sich in dieser verfahrenen Situation auf ein derartiges Himmelfahrtskommando einlässt. Zumal Eterna vor Gründung der deutschen Niederlassung mit einem Agenten zusammengearbeitet hatte, dem quasi über Nacht der Stuhl vor die Tür gestellt wurde. Auch in Österreich hatte man den loyalen Vertriebspartner mit einer Kündigung brüskiert. Aber das geschah alles noch unter Ägide der Familie Porsche.

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