Chronograph,

Das Chronographenkaliber Valjoux VZmit Schaltradsteuerung und horizontaler Räderkupplung
Flyback-Chronograph, Schleppzeiger-Chronograph,

Chronograph-Rattrapante, Kaliber Venus 179
Countdown-Chronograph,

Panerai Luminor Regatta mit Countdown bis 59 Minuten
Doppel-Chronograph

Louis Vuitton Tambour Twin-Chronograph
Die illustre Welt der Zeitschreiber bietet beinahe für jeden etwas. Stoppen von Zeitintervallen ohne Verlust der Zeit, Nullstellen und Neustart mit einem Knopfdruck, Erfassen von Zwischenzeiten, Rückwärtszählen bis zum Eintritt eines bestimmten Ereignisses oder simultanes Stoppen zweier Begebenheiten. All das ist mechanisch möglich.

Aber Michael Schumacher reichte das alles nicht. Er wollte eine unproblematisch handhabbare Armbanduhr zur Erfassen und Vergleichen von Rundenzeiten. Und genau diesen Wunsch hat Audemars Piguet seinem Markenbotschafter, dem es, wie mir seine Managerin Sabine Kehm im Rahmen der Vorstellung des Laptimer, den Umständen entsprechend langsam besser geht, nun erfüllt.

Sabine Kehm
Der markante „Royal Oak Concept Laptimer Michael Schumacher“ ist völlig logisch und erstaunlich simpel in der Bedienung.

Audemars Piguet Royal Oak Concept Laptimer Michael Schumacher
Das sollte mein kleines Video hinreichend anschaulich erläutert haben. Ganz anders die verbaute Mechanik. Sie ist nicht so einfach zu begreifen.
Neben der Krone sowie dem klassischen Start/Stopp- und Nullstell-Drücker

Audemars Piguet Royal Oak Concept Laptimer Michael Schumacher:
rechts von der Krone befindet sich der Start-/Stopp-Drücker, links der Nullstell-/Flayback-Drücker
besitzt der Karbon-Titan-Bolide noch ein weiteres Bedienelement links bei der „9“.

Audemars Piguet Royal Oak Concept Laptimer Michael Schumacher, linke Gehäuseflanke mit dem Laptime-Drücker
Genau das fand auf ausdrücklichen Wunsch des Ideengebers in die linke Gehäuseflanke. Am Steuer wollte die Rennfahrerlegende erfahrene Rundenzeiten ergonomisch mit den Daumen festhalten können. Deshalb reicht genügt nach dem Starten des Chronographen allein dieser Drücker zum vergleichenden Erfassen. Die beiden zentralen Chronographenzeiger treten dabei abwechselnd in Aktion. Einer speichert, der andere misst. Und wenn man eine Runde mangels Performance vergessen möchte, genügt ohne Zwischenstopp die Betätigung des Nullstelldrückers bei „4“, welcher den Stoppzeiger sofort für die nächste, dann hoffentlich bessere Runde aktiviert.
Am Ende wird der Chronograph als Ganzes über den Stoppdrücker bei der „2“ angehalten und auf klassische Weise nullgestellt. Nachdem es in der Hitze des Runden-Gefechts auf die Sekunden oder sogar Bruchteile, in diesem Fall wegen der vier-Hertz-Unruhfrequenz auf Achtel von secunda diminutiva pars und nicht auf die Minuten ankommt, gilt der 30-Minuten-Totalisator den beiden übereinander positionierten Stoppzeigern.

Audemars Piguet Royal Oak Concept Laptimer Michael Schumacher, links die Permanentsekunde, rechts der 30-Minuten-Zähler
Nach dem Geschriebenen sollte meinen geschätzten Leserinnen und Lesern hoffentlich klar geworden sein, dass sich der Laptimer etwas zu merken hat. Und zwar grob gesagt abwechselnde Intervalle bis hin zu 59 Sekunden.
Deshalb mussten Guilio Papi, der für Chefkonstrukteur und sein Team bekannte und bewährte mechanische Aspekte mit völlig neuen kombinieren. Bekannt sind in diesem Fall das Rattrapante-Prinzip mit einem zentralen Doppelzeigerrad, das auf der Welle drehende und somit die Informationen speichernde Herz, der Doppelzeigerhebel und der Zangenmechanismus zum Festhalten in der zuletzt eingenommenen Position. Selbiges ist beim komplexen Handaufzugskaliber 2923 gleich doppelt vorhanden: auf der Rück- und auf der Vorderseite unter dem Zifferblatt. Angetrieben wird das Ganze -wie bei klassischen Chronographen auch- von der verlängerten Welle des Sekundenrads.

Audemars Piguet Royal Oak Concept Laptimer Michael Schumacher, rückwärtiger Zangenmechanismus mit Schaltrad

Audemars Piguet Royal Oak Concept Laptimer Michael Schumacher, das Schaltrad unter dem durchbrochenen Zifferblatt
Das Geniale an diesem Uhrwerk ist der unverzichtbare Kupplungsmechanismus. Eine vertikale Friktionskupplung schied, wie mir Giulio Papi erklärte, wegen der zu unpräzisen Funktion aus.

Guilio Papi
Die klassisch schwenkende Räderkupplung stellte ebenfalls nicht zufrieden. Also musste sich Giulio etwas einfallen lassen, das an den guten alten Schwingtrieb erinnert, aber deutlich genauer agiert. Die Lösung eines kniffligen Problems würde ich als kippende Räderkupplung bezeichnen. In der Tat kippen die Zähne des Kupplungsrads in jene des Mitnehmerrads und des Chrono-Zentrumsrads.

Audemars Piguet Royal Oak Concept Laptimer Michael Schumacher, die Kipp-Kupplung
Bei überliefert geformten Zahnrädern ist die Gefahr, dass die oberen Zähne gegen die unteren stoßen, relativ hoch. In diesem Fall bewegt sich der Chronograph gar nicht oder nur mit beträchtlichem Zeitversatz. Also ließ sich Guilio Papi spezielle Zahnräder einfallen. Deren Ober- bzw. Unterseite ist nicht flach. Vielmehr sind die Zahnfranken leicht angeschrägt. Auf diese Weise rutschen die Spitzen zwangsläufig in die v-förmigen Lücken. Der formschlüssige Vortrieb ist gewährleistet.

Audemars Piguet Royal Oak Concept Laptimer Michael Schumacher, das Kaliber 2923
Gerne hätte ich hier detaillierte Abbildungen gezeigt. Aber wegen des noch schwebenden Patentverfahrens muss sich Audemars Piguet derzeit noch in Zurückhaltung üben.
Hier die Zahlen und Fakten zum Manufaktur-Handaufzugskaliber 2923:

Durchmesser 34,60 mm (15¼ Linien)
Höhe 12,70 mm
413 Komponenten
davon 34 funktionale Steine
zwei Federhäuser
Gangautonomie mindestens 80 Stunden
Darüber
Kraftübertragung durch speziell entwickelte Zahnräder mit konischer Form
Unruhfrequenz vier Hertz oder 28.800 Halbschwingungen/Stunde
Platine und zentrale Brücke aus Neusilber, perliert und geschwärzt
obere Brücke aus geschwärztem Titan
geschwärzte Unruhbrücke,
drei schwarz polierte Säulenräder aus Stahl
linear perlierte und sandgestrahlte Stahlhebel
linear perlierte Stahlfedern
linear perlierte Brücken.

Funktionen:
Laptimer mit zwei konzentrisch im Zifferblattzentrum angeordneten Chronographenzeigern
Flyback-Funktion
30-Minuten-Zähler
Permanentsekunde
Zeiger für Stunden und Minuten.
Das Gehäuse
Durchmesser 44 mm
Mittelteil aus geschmiedetem Karbon
Titanlünette
Vorderseitiges Saphirglas
Titanboden mit entspiegeltem Saphirglas
verschraubte Krone aus schwarzer Keramik und 18 Karat Roségold
Drücker aus schwarzer Keramik und 18 Karat Roségold
Laptimer-Drücker aus schwarzer Keramik mit MS-Monogramm
In der linken Gehäuseflanke symbolisieren sieben Sterne die sieben
F1-Weltmeistertitel von Michael Schumacher
Drückerschutz aus Titan
wasserdicht bis fünf bar

Limitierung 221 Exemplare
Ganz zum Schluss möchte ich es nicht versäumen, Michael Schumacher auch auf diesem Weg beste Genesungswünsche zu übermitteln.

Michael Schumacher betrachtet Renderings des Laptimer


Michael Schumacher und Audemars Piguet-CEO Francois-Henri Bennahmias vor einem großen Plexiglas-Modell des Laptimer-Kalibers 2923