Nach einigen Jahren des unfreiwilligen Exils konnte Patek Philippe zurückkehren in die gründlich sanierten und renovierten Räumlichkeiten an der Münchner Brienner Straße 12.

Neuer Empfangs- und Besprechungsraum be der deutschen Patek Philippe in München, Briennerstraße 12
Neben den Büros für die Administration findet sich dort auch ein völlig neu gestaltetes, ich möchte fast sagen klinisch reines Servicecenter für die von der Manufaktur hergestellten Zeitmesser. In erster Linie wendet sich die deutsche Filiale der (noch) 175 Jahre alten Luxusmanufaktur natürlich an Kunden aus Deutschland. Deshalb darf man es auch nur mit Schutzkleidung bis runter zu den Schuhen betreten. Staub und Fusseln gehören bekanntlich zu den größten Feinden tickender Mikrokosmen. Als weitere Maßnahme gegen die winzigen Partikel, die zusammen mit Öl wie Schmirgel wirken können, herrscht in den vier Werkstatträumen permanenter Über-, in der Eingangsschleuse hingegen Unterdruck. So entsteht beim Öffnen einer Tür ein Luftsog, welcher Rein-Raum-Atmosphäre gewährleistet. Bei dauerhaft geschlossenen Fenstern bewirkt eine Klimaautomatik mit Filteranlage mega-reine Luft. Für sehr viel Licht hat Patek Philippe ebenfalls gesorgt. Und die großflächigen Fenster sind, wie in den alten Schweizer Uhrenmanufakturen nach Norden ausgerichtet. Der Grund: Bei Tageslicht gibt es mangels Sonneneinfall keine störenden Schatten.

Das neue Service-Atelier der Deutschen Patek Philippe in München
Insgesamt 14 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beseelen den 310 qm großen Servicebereich. Besagter Reinraum-Bereich umfasst neben einem Technikraum insgesamt sieben Einheiten: die Uhrmacherwerkstatt, das Büro des technischen Leiters Stefan Huber mit drei Aus- und Fortbildungsplätzen, ein Raum unterteilt in die Demontage wie Montage von Gehäusen sowie in Politur, die Qualitätskontrolle und zwei Reinigungsräume.

Reinigungsmaschinen im Serviceatelier der Deutschen Patek Philippe

Die zehn Arbeitsplätze der neuerdings Zeitmesstechniker genannten Uhrmacher auf 80 qm lassen auch hinsichtlich der Ergonomie am Werktisch keine Wünsche offen.
Damit beim Warten und Reparieren ja nichts schief läuft, reisen die Uhrmacher regelmäßig zu Schulungen ins Genfer Stammhaus zu Schulungen. Am Ende aller diesbezüglichen Abeiten steht bei Patek Philippe eine strenge Qualitätskontrolle, durchgeführt von einer neutralen, in den eigentlichen Vorgang nicht involvierten Person. Das von der Genfer Mutter exakt definierte Prüfprozedere umfasst einen Test der Wasserdichtigkeit, eine Demagnetisierung, eine optische Kontrolle sowie einen gewissenhaften Check aller Funktionen. Eine maschinelle Trage-Simulationen dient zum Feststellen der Aufzugsgeschwindigkeit sowie der Gangautonomie im Vergleich zu einer Referenzuhr. Am Ende ist der an den Kunden zurückgegebene Zeitmesser so gut wie neu.