„Meine Vorfahren“ erklärte mir Max Büsser während der Baselworld in seinem Messestand, „waren Bauern im Raum St. Gallen. Da wechselten sich die christlich geprägten Vornamen Balthasar und Melchior von Generation zu Generation ab. Erst mein Vater durchbrach diese Tradition.“

Max Büsser
Weil Max speziell Melchior in besonderer Erinnerung blieb, gab er seiner neuesten Kreation diesen Namen.

“Melcior” von Max Büsser
Das eindrucksvolle Gebilde entstand zum 10. Geburtstag von MB & F. Und zwar auf der Grundlage des von Max gepflegten Prinzips, dass „ein Kreativer ein Mensch ist, der sich seine Kindheit bewahrt hat.“ Mitnehmen kann Mann den Melchior zwar schon, aber dann braucht es schon einige Kraft in den Oberarmen. Der mechanische Roboter wiegt nämlich 6.3 Kilogramm. Das Konzept zur maximal 30,3 Zentimeter hohen Gestakt stammt von Max Büsser. Die technische und handwerkliche Umsetzung obliegt L’Epée 1839, einer eidgenössischen Großuhren-Manufaktur.
Somit handelt es sich bei Melchior nicht nur um eine bewegbare Skulptur, sondern auch um einen Präzisions-Zeitmesser mit fünf seriell geschalteten Federhäusern. Das Quintett gewährleistet eine Gangautonomie von 40 Tagen. Selbstverständlich fertigt L’Epée die zeitbewahrende Mechanik aus 334 Komponenten.

Damit das Aufziehen angesichts des beträchtlichen Energievorrats ja nicht in Vergessenheit gerät, trägt Melchior auf seinem Brustpanzer eine unübersehbare Gangreserveanzeige.

Max Büsser Melchior Gangreserveanzeige
Für’s Teilen der Zeit in exakte Fünftelsekunden-Abschnitte ist ein so genanntes Echappement zuständig. Hemmung, Unruhspirale und Unruh finden sich unter einem kleinen Glasdom oben am Kopf. Die waagrechte Lage bietet der Erdanziehungskraft keine Angriffspunkte, was der Ganggenauigkeit ausgesprochen dienlich ist. Max nannte mir wenige Minuten innerhalb 14 Tagen.

Max Büsser Melchior Echappement
Die Anzeige der Stunden (links springend) und Minuten (rechts schleichend) obliegt zwei Scheiben oben am Brustpanzer.

Max Büsser Melchior - Stunden- und Minutenindikation
Dafür, dass Melchior alle zwanzig Sekunden rot sieht, sorgen retrograde Indikationen, die sich als Augen interpretieren lassen.

Das Aufziehen und Stellen geschieht mit Hilfe eines Schlüssels, welcher sich als linker Unterarm in Gestalt eines Schnellfeuergewehrs erst auf den zweiten Blick erkennen lässt.

Schlüssel des Melchior in gestalt eines Schnellfeuergewehrs
Melchiors Körper besteht aus 146 metallenen Komponenten, teils gefertigt aus palladiumbeschichtetem Messing und teils aus Edelstahl.

Max Büsser Melchior Rückseite
Die Edition dieses tickenden Eyecatchers ist auf 100 Exemplare zum Stückpreis von rund 35.000 Euro beschränkt. Ein besonderer Melchior wird im Rahmen von Only Watch versteigert und deshalb expressis verbis guten Zwecken dienen.
MB & F „Melchior“ in Zahlen und Fakten:
Uhrwerk
Von L’Epée entwickeltes und gefertigtes Manufaktur-Handaufzugswerk
aus palladiumbeschichtetem Messing
Echappement
Unruhfrequenz 2,5 Hz
Fünf seriell geschaltete Federhäuser
Gangautonomie 40 Tage
Insgesamt 334 Komponenten
50 funktionale Steine
Incabloc-Stoßsicherung
Aufzug und Zeigerstellung per Schlüssel (linker Roboterarm)

Der linke Unterarm lässt sich zum Aufziehen und zeigerstellen abnehmen
Indikationen:
Springende Stunden- und schleichende Minutenanzeige digital mit Hilfe rotierender per Scheiben
Retrograde Sekundenanzeige im 20-Sekunden-Rhythmus
Gangreserveanzeige
Körper:
Dimensionen: 30,3 cm x 21,7 cm (abhängig von der Armstellung) x 11,2 cm
Gewicht: 6,3 kg
146 Komponenten für Körper und Rüstung