Die Idee, den breiten Glasrand eines Uhrengehäuses für Gravuren zu nutzen, stammt definitiv nicht von Bulgari. Bereits 1966 hatte René Bannwart die römischen Stundenindexe vom Zifferblatt nach außen verlagert. So entstand die „Romulus“ von Corum.
1975 erinnerten sich die Produktgestalter im Hause Bulgari daran, dass römische Kaiser ihre Macht und Herrschaft in speziell geprägten Geldmünzen verewigt hatten. Selbige zeigten das Profil des Herrschers sowie den Namen seines Reichs. Diese historische Hinterlassenschaft belebte der römische Nobeljuwelier in seinem neuen Modell „Roma“ mit streng zylindrisch geformter Schale um. Das Gesamtkunstwerk sollte gleichzeitig auch an die architektonische Hinterlassenschaft der alten Römer erinnern. Zwei Jahre später erfolgte die Evolution der „Roma“ zur fast schon legendären „Bulgari Bulgari“.
In Basel ging es freilich nicht um die Armbanduhr mit der gleich doppelten Signatur, sondern um den Vorläufer „Roma“, welcher 2015 seinen 40. Geburtstag begeht. Weil am Handgelenk dick auftragende Gehäuse beim besten Willen nicht zur Linie passen, dürfen sich die 2014 vorgestellten „Finissimo“-Manufakturkaliber nun auch in der klassisch-schlichten „Roma 40“ bewähren.
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Das ultraflache Bulgari “Roma Finissimo 40″ Tourbillon
Spitzenprodukt ist einmal mehr das nur 1,95 Millimeter hohe Minutentourbillon mit fliegend gelagertem Drehgestell. Die ultraflache Bauweise sucht ihresgleichen. Die Gesamthöhe definiert der Käfig, in dem Unruh, Unruhspirale und Hemmungspartie beständig im Kreise rotieren. Für diesen Manufaktur-Superlativ namens BVL 268 musste Bulgari die üblichen Lagersteine einschließlich jener für die Zapfen des Ankerrads durch insgesamt sieben Miniatur-Kugellager ersetzen. Das doppelte Tourbillon-Lager ist wie bei klassischen Konstruktionen dieser Art rückseitig angeordnet. Die Unruh mit variablem Drehmoment oszilliert mit drei Hertz. Sie macht Rücker und Schlüssel zur Veränderung der aktiven Länge der Unruhspirale entbehrlich. Drei peripher angeordnete Kugellager halten den Energiespeicher in Position. Dieser Kunstgriff gestattet die Verdoppelung der Zugfeder-Breite und bewirkt so beachtliche 52 Stunden Gangautonomie. Das 32,6 mm große Handaufzugswerk besteht summa summarum aus knapp 250 Bauteilen.
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Rückseite des Bulgari “Roma Finissimo 40 Tourbillon”
Von selbst mag sich verstehen, dass sich die 41 Millimeter große Rotgold-Armbanduhr auch insgesamt mit minimalen Höhendimensionen begnügt. Und zwar sind das 5,15 Millimeter.
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Die Bulgari “Roma 40″ mit Handaufzugswerk
Nicht minder beeindruckend präsentierte sich mir die in Edelstahl oder Rotgold verfügbare „Roma“ mit Handaufzugskaliber ohne Drehgang, Unruhfrequenz vier Hertz, 65 Stunden Gangautonomie, rückwärtiger Gangreserveanzeige sowie kleiner Sekunde zwischen „7“ und „8“. Das Kaliber BVL 128 mit 36,6 Millimetern Durchmesser baut 2,23, die ganze Uhr 5,15 Millimeter hoch.
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Das Handaufzugskaliber BVL 128 in der schlichten Bulgari “Roma 40″
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hier noch ein professioneller Fotoshot
Preise habe ich auch recherchiert: Stahl mit dunklem Blatt 11.400 Euro und Rotgold mit hellem Blatt 21.000 Euro. Darüber hinaus offeriert Bulgari 100 Top-Kunden ebenso viele Exemplare einer Gelbgold-Version mit dunklem Zifferblatt für 23.000 Euro.
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Weltweit nur 100 Top-Kunden bekommen die Version in gelbgold mit schwarzem Blatt
Nicht vergessen darf ich ferner die leichte, 41 Millimeter messende „Diagono Magnesium“ komponiert aus Stahl, gespritztem Magnesium-Mittelteil, PEEK also PolyEtherEtherKetone-Keramiklünette und Titanboden ohne Guckloch.
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Sie wirkt am Handgelenk deutlich kleiner und ist in drei verschiedenen Farbtönen erhältlich. Die Schale schützt die 3,8 Millimeter hohe Manufaktur-Automatik „Solotempo“ BVL 191
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Das Bulgari BVL 191 “Solotempo. Rechts oben ist der Zahnradwechsler zur Polarisierung der Rotorbewegungen zu erkennen
mit Rotoraufzug, 42 Stunden Gangautonomie, vier Hertz Unruhfrequenz und springendem Fensterdatum bis zu zehn bar Wasserdruck. Der Zeiger indizieren „solo il tempo“, also nur die Zeit in Gestalt von Stunden, Minuten und Sekunden. Das sportlich elegante Oeuvre schlägt beim Bulgari-Konzessionär oder in Bulgari-Boutiquen mit 3.900 Euro zu Buche.
So, wie die normale “Diagono Magnesium” sieht auch die komplett in der Schweiz gefertigte “Diagono Magnesium concept” aus.
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Die Bulgari Diagono Magnesium Concept ist eine “Connected” Luxus-Armbanduhr
Dabei handelt es sich ganz trendgemäß um eine “connected watch”, also eine Armbanduhr, die sich in diesem Fall sehr sichr über NFC (Near Field Connection) mit dem Smartphone verbindet. Für die Anzeige von Zeit und Datum ist einmal mehr das hauseigene BVL 191 mit beidseitig wirkendem Rotor-Selbstaufzug zuständige. Um den Kunden bestmögliche Datensicherheit zu gewährleisten, kooperiert Bulgari mit WISeKey, einem eidgenössischen Unternehmen für digitale Sicherheit und Datenspeicherung.
Die während der Baselworld von CEO Jean-Christophe Babin
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Bulgari CEO Jean-Christophe Babin präsentiert mir seine “connected” Diagono
gezeigte Konzeptuhr – will heißen: es handelt sich nicht um die endgültige Version – dient als Identifikationsinstrument zum Öffnen einer Hochsicherheits-App fürs iPhone oder Android-Geräte.
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Die Bulgari Diagono Magnesium connected funktioniert mit Hilfe der NFC-Technologie
Voraussetzung ist, dass der Zeitmesser dem Smartphone sehr nahe kommt. In dieser App lassen sich sensible Daten hinterlegen. Der Data-Partner gestattet auch das sichere Speichern der Datensätze via Cloud auf einem Computer. Der steht in einem Schweizer Militärbunker irgendwo tief in den Alpen. Im Falle eines nie auszuschließenden Verlusts des Telefons können die dort gespeicherten Daten im Handumdrehen gelöscht und später über die Cloud wieder hergestellt werden. Alsbald sollen sich mit der Uhr auch Zahlungen vornehmen, Alarmsysteme aktivieren oder Türen öffnen lassen. Einen automatischen Zugang zum Leonardo da Vinci Club soll es auch geben.
Der NFC-Chip und die nötige Antenne sind ins 41 Millimeter große Magnesium-Gehäuse integriert. Preise für die luxuriöse Smartwatch stehen derzeit noch nicht fest. Er soll, wie mir Uhren-Chef Guido Terreni erläuterte, irgendwo zwischen 5.000 und 6.000 Euro liegen.
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Guido Terreni ist bei Bulgari für das Uhrengeschäft zuständig
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