Was und wo wäre Zenith heute ohne „El Primero“? Möglicher Weise gar nicht mehr existent. Als die 150 Jahre alte Traditionsmanufaktur 1969 den weltweit ersten Chronographen mit Selbstaufzug durch zentralen Kugellagerrotor, Schaltradsteuerung, horizontale Räderkupplung und fünf Hertz Unruhfrequenz auf den Markt brachte, gehörte sie zur Holding Mondia-Zenith-Movado.

Zenith El Primero 1969
1971, zu Beginn der Quarz-Revolution kamen mit der Zenith Radio Corporation amerikanische Eigentümer ins Haus. Und die hatten mit überlieferter Mechanik nicht viel am Hut. Ihre Interessen galten naturgemäß der Elektronik. Nachdem die Verkäufe des „El Primero“ ohnehin schleppend verliefen, ordneten die Herren aus der neuen Welt die Vernichtung des langwierig entwickelten Uhrwerks an. Bekanntlich und zum Glück gab es den unbeugsamen Charles Vermot.

Charles vermot rettete das Zenith El Primero-Kaliber
Der Uhrmacher versteckte unbenützte Komponenten und Werkzeuge auf weitläufigen Dachboden des Manufakturgebäudes in Le Locle.

Das frühe Manufakturgebäuse von Zenith in Le Locle



Blick in den Dachboden von Zenith in Le Locle
So konnte Zenith 1981, als Pierre-Alain Blum nach dem Automatikkaliber für einen Ebel Chronographen fragte, aus Altbeständen relativ kurzfristig fertigen und auch liefern. Paul Castella und seine Dixi-Gruppe, denen Zenith ab 1978 gehörte, erkoren Charles „Charly“ Vermot logischer Weise zum Helden. Die Entscheidung, „den Ersten“ wieder zu beleben, ließ aber noch fünf Jahre auf sich warten. Als bald darauf Rolex anklopfte, um ihre „Daytona“ mit einem stark modifizierten und auf vier Hertz Unruhfrequenz gedrosselten 3019 PHC auszustatten, liefen die Maschinen wieder an. Mit im Boot: die Nouvelle Lémania als Teileproduzent.
Heute ist Zenith stolz auf die hohe Fertigungstiefe, welche die Manufaktur unter dem Dach der LVMH-Gruppe beim „El Primero“ und den „Elite“-Automatikkalibern erreicht hat.



Stanzen von komponenten bei Zenith
1969, als der zeitschreibende Bestseller auf der internationalen Bühne der Uhrmacherkunst erschien, gab auch die britische Rockband nach zweijähriger Abstinenz ihr erstes Konzert. Auslöser für das vorübergehende Timeout waren die persönliche Probleme von Mick Jagger, Keith Richards sowie vor allem des drogensüchtigen und vorbestraften Brian Jones gewesen. Letzterer hatte die Band am 8. Juni 1969 auf Drängen von Jagger und Richards endgültig verlassen.
Seit 2014 pflegt Zenith eine Partnerschaft mit den Rolling Stones.

Die Rollings Stones, seit 2014 Partner von Zenith
Ausgangspunkt war die höchst erfolgreiche „On Fire’-Tour“. Der aus diesem Anlass aufgelegte Chronograph war innerhalb kürzester Zeit ausverkauft.
Nun folgt mit dem „El Primero Chronomaster 1969 Tribute to The Rolling Stones“ ein zweites Exemplar. Limitiert auf 1000 Exemplare in einerseits traditionellem, zum anderen aber deutlich cooleren und rockigeren Look. Die Schale besteht aus Titan mit schwarzer DLC-Beschichtung.

El Primero Chronomaster 1969 Tribute to The Rolling Stones
Die durchbrochenen Bandanstöße erinnern spontan an den „El Primero Lightweight“. Erstmals in der Geschichte der „Open“-Version des „El Primero“ schickt Zenith die Werke vor dem Einbau zur COSC, wo sie sich der amtlichen Chronometerprüfung zu unterziehen haben. Als weitere Besonderheit bestehen Anker und Ankerrad des Rolling-Stones-Chronographen aus Silizium. Schmierung ist damit passé.

El Primero Chronomaster 1969 Tribute to The Rolling Stones
Durch den Sichtboden zeigt sich die Schwungmasse mit dem signifikanten Stones-Logo, der herausgestreckten Zunge. Auch der gravierte Schriftzug „The Rolling Stones Edition“ lässt keinen Zweifel daran aufkommen, was bei dieser schwarzen Armbanduhr mit speziell designtem Kautschuk-/Lederband Sache ist.
Der Zenith „El Primero Chronomaster 1969 Tribute to The Rolling Stones“ in Fakten und Zahlen:
Uhrwerk:

Automatikkaliber El Primero 4061
Durchmesser 30 mm
Höhe 6,6 mm
282 Komponenten davon 31 funktionale Steine
Rotor mit Rolling Stones-Logo
Unruhfrequenz fünf Hertz
Gangautonomie mindestens 50 Stunden
Chronograph mit Schaltradsteuerung, horizontaler Räderkupplung, 30-Minuten- und 12-Stunden-Zähler
Gehäuse:
Titan mit schwarzer DLC-Beschichtung
Durchmesser 45 mm
Zifferblattöffnung 38,5 mm
Höhe 14,05 mm
Bombiertes, beidseitig entspiegeltes Saphirglas,
Sichtboden
wasserdicht zehn bar
Limitierung 1.000 Exemplare