Quantcast
Channel: Gisbert L. Brunner
Viewing all articles
Browse latest Browse all 336

Neue Mechanik 2015 zum Ersten: Der Big Bang Alarm Repeater von Hublot

$
0
0

Nur wenige sind in der glücklichen Lage, den Tag nach eigenem zeitlichen Gutdünken zu beginnen. Und viele jener, welche ihr Tagwerk zu einem bestimmten Zeitpunkt in Angriff nehmen müssen, sind auf äußere Nachhilfe angewiesen, um sich rechtzeitig aus Morpheus Armen zu befreien. Dazu dienen seit Menschengedenken die Wecker. Als es solche noch nicht gab, musste man sich auf das morgendliche Krähen des Hahnes verlassen. Weil es dem gefiederten Genossen mitunter an der gewünschten Zuverlässigkeit mangelte, ersann die Menschheit Alternativen. Menschliche Wachtrommler, Wachrufer oder Wachzupfer erledigten ihren Job, waren aber auch keine dauerhafte Lösung. Also ersannen findige Köpfe im 14. Jahrhundert den mit einer stationäre Pendeluhr verknüpften Wecker. Mit zunehmender Mobilität, brauchte es, wollte man keinen Hahn bei sich führen, tragbare Wecker. Das erste Paten für einen Armbandwecker, ausgestellt für Eterna, datiert auf den 11. Februar 1908. Aber erst Ende der 1940-er Jahre begann die goldene Ära dieses besonderen Typs Zeitmesser. Eine grundlegende Zeitenwende brachte die Erfindung der multifunktionalen Quarzuhren, mit beinahe selbstverständlich integrierter Alarmfunktion. Der große Komponist und Dirigent Leonard Bernstein bezeichnete diese Dinger einmal als „größte Pest seit der Erfindung des Hustens", weil sie vorzugsweise Pianissimo-Passagen durch penetrantes Piepsen zu stören pflegten. Mit Einführung von mobilen und mittlerweile smarten Telefonen änderten sich die Zeiten nochmals. Sie versetzten dem gute alten mechanisch schnarrenden  Armbandwecker den vermeintlichen Todesstoß. 


Doch Tote leben bekanntlich länger, wie Hublot anlässlich der Baselworld 2015 demonstrierte. Und zwar anlässlich des zehnten Jubiläums der genial konzipierten „Big Bang“, welche ich an dieser einmal als Lebensretterin von Hublot bezeichnen möchte. Dazu Jean-Claude Biver, dem die damals heftig kränkelnde Marke ihre beispiellose Renaissance verdankt:

Jean-Claude Biver (links) mit Bar Rafaeli und Hublot-CEO Ricardo Guadalupe

„Damals war ich zwar überzeugt, zusammen  mit dem Designer Mijat eine zukunftsweisende Uhr kreiert zu haben, aber ich hätte mir nie, nie, nie träumen lassen, dass die Big Bang so ein durchschlagender Erfolg wird. Rückblickend bin ich sogar froh, dass uns Ferrari, für die wir das Modell konzipiert hatten, die 2005 kalte Schulter wies. Diese Erfahrung entspricht meinem Lebensmotto, dass in jedem Misserfolg immer auch der Keim eines anderen Erfolgs steckt – und natürlich umgekehrt. Als ich 2004 zu Hublot stieß, machte die Marke 26 Millionen Umsatz. Und sie schrieb Verluste. Mein erklärtes Ziel waren 100 Millionen Umsatz. 2015 haben wir allein während der Baselworld 160 Millionen Schweizerfranken Umsatz geschrieben. Deshalb bin ich sehr zuversichtlich, dass wir im laufenden Jahr die für mich magische Marke von 500 Millionen knacken werden.“

Hublot Alarm Repeater in King Gold

Einen Teil dazu wird mit Sicherheit der „Big Bang Alarm Repeater“ beisteuern. Bei der Konstruktion des Werks dieser Armbanduhr hat sich Hublot, wie mir Jean-Claude in Basel sagte, externer Hilfe bedient, „denn die Entwicklungskapazitäten bei Hublot sind restlos ausgeschöpft.“ Dafür mangelte es aber nicht an klaren Vorgaben im Pflichtenheft, welche der bimmelnde Newcomer erfüllt. Zum Beispiel die Indikation der Referenz- und einer zweiten Zonenzeit bei der „11“. Zum Handling der Alarmfunktion so viel: Ihre Einstellung erfolgt mit Hilfe des Zeigerpaars bei der „4“. Damit das Teil sich nicht zur Unzeit oder ungewünscht bimmelnd bemerkbar macht, haben die Produktentwickler bei der „6“ eine „On-Off“-Indikation positioniert. Unübersehbar zeigt sie an, ob der Alarm aktiviert ist oder nicht. Wenn ja, schlägt der kleine, mit SuperLuminova beschichtete Hammer bei der „7“ zur gewünschten Zeit eine Tonfeder an. Bei voll gefülltem Federspeicher tut er das 16 Sekunden lang. Und das ist eine ganze Menge. Notorische Tiefschläfer können das Geräusch verstärken, wenn sie ihre Uhr zusammen mit einem kleinen Löffel auf einen Porzellanzeller legen. Persönlich rate ich davon jedoch ab, weil der Klang darunter leidet.
Insgesamt verfügt das Handaufzugskaliber HUB 5003 über 72 Stunden Gangautonomie. Ergo kann die Uhr übers Wochenende, wenn Mann mal keinen Wecker braucht, ohne Verlust der Uhrzeit im Tresor verschwinden. Hublot fertigt zwei Serien á 250 Stück, den „Big Bang Alarm Repeater Titanium Ceramic“ sowie den „Big Bang Alarm Repeater King Gold Ceramic“.

Das Handaufzugskaliber HUB 5003

Der Hublot Big Bang Alarm Repeater in Fakten und Zahlen:
Uhrwerk:
Handaufzugskaliber HUB 5003
mit Alarmfunktion und Indikation einer zweiter Zonenzeit
Alarm durch Anschlagen einer Tonfeder mittels Stahlhammer, Läutdauer 16 Sekunden
Anzeige der Schaltzustands der Alarmfunktion
Tag-/Nacht-Indikation in einem Fenster bei „1“

zwei Federhäuser
Gangautonomie ca. 72 Stunden

Gehäuse:
Durchmesser 45 mm
Titan, poliert, satiniert oder
18-karätiges King Gold, poliert, satiniert
Lünette Schwarze Keramik, poliert, satiniert
Jeweils 250 Exemplare

Preise:


Titan 46.900 Euro

King Gold: 62.300 Euro

Das Bimmeln des Hublot Alarm Repeater ist in einem kurzen Video zu hören


Viewing all articles
Browse latest Browse all 336