Vor ungefähr vier Monaten bat ich Jérôme Lambert zu seiner Meinung über die neuen Smart Watches, deren Chancen am Markt und dem Gefahrenpotenzial für klassische mechanische Luxusuhren. Und das teilte mir der Montblanc-CEO zur Thematik mit:
Montblanc-CEO Jérôme Lambert
„Diese Newcomer werden grundsätzlich natürlich Chancen am Markt haben und sicherlich auch mit neuen interessanten Features aufwarten. Gleichzeitig sehe ich jedoch keine Gefahr für hochwertige klassische Armbanduhren, da diese ja gerade aufgrund ihrer feinmechanischen Raffinesse und der dafür erforderlichen Handwerkskunst geschätzt werden - und dies in zunehmendem Maße. Wir bei Montblanc verfolgen eine Strategie, welche wir „Embracing the Future” nennen, und für die wir derzeit verschiedene Ansätze bewerten, neue Technologien in anderen Produktkategorien als Uhren zu integrieren. Dabei werden wir unserem Anspruch treu bleiben, Fine Lifetime Companions zu kreieren.“
Das, was Jérôme mir gegenüber damals ein wenig kryptisch andeutete, wird nun bei Montblanc in ungewöhnlicher Gestalt Realität. Von einer Smart Watch im üblichen Sinn ist keine Rede. Vielmehr haben die Ingenieure die erforderliche Elektronik kurzerhand in ein intelligentes Armband verlagert. Und damit erweisen sich die Hamburger als Pioniere einer Technologie, welche vielen Mechanik-Freaks mit einem Faible für elektronische Finessen sehr gelegen kommen dürfte. Sie müssen auf ihren geliebten tickenden Zeitmesser nicht verzichten und können trotzdem im Handumdrehen essenzielle Botschaften ihres Smartphone lesen, ohne selbiges aus der Tasche ziehen zu müssen.
Montblanc TimeWalker Urban Speed e-Strap
Das mit wenigen Handgriffen an jeder Armbanduhr mit der passenden Stegbreite zu befestigende Accesoire nennt sich “TimeWalker Urban Speed e-Strap”. Via Bluetooth nimmt es Kontakt auf mit Android- oder iOS, also Apple-Telefonen. Kompatibilität ist gegeben für Samsung Galaxy S4, S5, Note 3, Note 4, ausgewählten Android-Geräten, die das Betriebssystem 4.3 und höher nutzen sowie die iPhones 4S, 5, 5C, 5S, 6 und 6 plus.
Nach Herstellung der Verbindung lassen sich Aktivitäten über einen bestimmten Zeitraum hinweg verfolgen und mit den Gesteckten Zielen vergleichen. Activity-Tracker am Samsung Galaxy
Activity-Tracker am Samsung Galaxy
Gegebenenfalls sendet das Band eine diskrete Erinnerung per Vibrationsalarm. Kurzmitteilungen erscheinen ebenfalls auf dem kleinen Touchscreen-Display auf der Unterseite des Handgelenks. Mit Hilfe der Fernbedienung lässt sich die Kamera für perfekte Selfies auslösen oder beim Musikhören das Lieblingslied anwählen. Vergessliche oder schlampige Zeitgenossen werden schließlich zu schätzen wissen, dass Mann Uhr oder Telefon bis zu einer Entfernung von 30 Metern suchen und natürlich auch finden kann.
Montblanc verstaut Elektronik und Display sicher in einem Edelstahl-Container, den Kautschuk schützend umfängt und der sich auf Bänder mit einer Breite von 20 bis 22 Millimeter schieben lässt.
Wie lange die im Akku gespeicherte Energie reicht, hängt natürlich von der Häufigkeit und Intensität der Nutzung ab. Das Maxium sind etwa fünf Tage. Dann muss das Band per micro-USB-Kabel ans Stromnetz.
Das Durchzieh-Armband selbst besteht aus dem innovativen Montblanc Extreme Leder, gefertigt von der Montblanc Pelleteria in Florenz. Der ausgeklügelte Fertigungsprozess verleiht der Oberfläche nicht nur einen interessanten Karbonlook, sondern verleiht dem Armband auch hohe Widerstandsfähigkeit gegen Abnützung, Wasser und Schweiß. Hitze- und feuerbeständig ist es auch.
Wer nun seine klassische Armbanduhr durch ein „eStrap“ fit für die Smartphone-Zukunft machen möchte, ist mit 350 Euro dabei.
Teurer wird es, wenn Mann auch eines der drei neuen Timewalkler-Modelle begehrt.
Der 42 Millimeter große „Timewalker Urban Speed Automatic e-Strap“ schlägt mit 2.990 Euro zu Buche,
Der “Timewalker Urban Speed UTC e-Strap” mit 3.990 Euro und on the Top der
“Timewalker Urban Speed Chronograph e-Strap” mit 4.690 Euro.
Timewalker Urban Speed Chronograph e-Strap für 4.690 Euro.