Borge Ousland und Vincent Colliard haben sich viel vorgenommen.
Borge Ousland (links) und Vincent Colliard
Im Rahmen des ambitionierten Projekts IceLegacy will das Duo die weltweit zwanzig größten Gletscher mit Skiern durch und überqueren.
Borge Ousland unterwegs
Speziell Borge Ousland ist diesbezüglich während mehr als 20 Jahren einschlägig erfahren. Immerhin hat er sich als bislang einziger Mensch im Alleingang über den Nord- und den Südpol gewagt. Bekannt ist er auch als Fotograf und Dokumentarfilmregisseur, der für seine Streifen und Expeditionen bereits zahlreiche internationale Preise erhalten hat.
Zusammen mit dem jungen französischen Abenteurer Vincent Colliard packt der Norweger nun ein Projekt an, das sich über zehn Jahre erstrecken wird und die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit auf die immense Bedeutung der zunehmend verschwindenden Gletscher lenken soll. Die Expedition startet im Juni 2014 mit zwei Gletschern. Den Anfang macht Novaya Zemlya in Russland (75°30’N 60°00 O), der größte und bislang noch nie überquerte Gletscher Europas.
Karte Novaya Zemlya
Ende August wollen Borge und Vincent diese Etappe hinter sich gebracht haben. Dann steht Grant Ice Cap auf Ellesmere Island in der kanadischen Arktis (82.45 N und 81.18 N) auf dem Programm.
Karte Grant Ice Cap
Das Vorhaben lässt sich auf den Internetseiten www.icelegacy.com und www.nationalgeographic.com verfolgen. Informationen gibt es auch auf YouTube, Flickr, Twitter, Instagram und Facebook.
Tatkräftigen Support gewährt die Schweizer Uhrenmarke Alpina, welche heute zur Genfer Frédérique Constant Gruppe von Aletta und Peter Stas gehört.
Peter und Aletta Stas
Daher wird auch die Website www.alpina-watches.com regelmäßig über das gewagte Unternehmen berichten.
Die Geschichte des am Projekt beteiligten Uhrenlabels Alpina reicht zurück bis 1883. In diesem Jahr initiierter der im eidgenössischen Winterthur beheimatete Uhrmacher Gottlieb Hauser
Gottlieb Hauser
die „Vereinigung der Schweizer Uhrmacher“, eine Genossenschaft mit zwei essenziellen Zielen:
- Suche nach Fabrikanten, welche den Mitgliedern qualitativ hochwertige Uhren und Zubehörteile zuverlässig liefern würden und
- das Aushandeln interessanter Konditionen infolge attraktiver Gruppenaufträge. Auf diese Weise sollten die beteiligten Uhrmacher den Markt effizient beeinflussen können.
Der Weitblick Hausers geht aus der späteren Gründung ähnlicher Konstrukte in Deutschland, Österreich und vor allem in den nordischen Ländern hervor. Zu diesem Zeitpunkt hatte sich das „Alpina“-Prinzip schon maßgeblich entwickelt. Aus rechtlichen Gründen erfolgte 1886 eine Umwandlung in die „Schweizerische Uhrmacher-Genossenschaft“ (SUG). Von Anbeginn hatte sich der Verband die Kooperation mit dem Bieler Uhren-Fertigsteller Straub & Cie. gesichert, um exklusive Zeitmesser in attraktiven Preislagen offerieren zu können.
Alpina Uhrenfabrik (Straub & Co.) in Biel
1904 stellte sich die Frage nach Gründung einer offenen Handelsgesellschaft, der „Union Horlogère, Uhrenfabrikation und Handelsgesellschaft, Biel, Glashütte, Genf.”
Sukzessive wuchs der Kreis der Lieferanten. Zu ihren gehörten u.a. die Kurth Frères, Grenchen, (Grana-Certina) und die Robert Frères, Villeret (Minerva).
Eine umfassende Garantiegemeinschaft über die Ländergrenzen hinweg brachte das Jahr 1906. Im Zuge des 25. Jubiläums erfolgte der Eintrag des seit 1901 für hochwertige, oftmals mit Breguet-Spiralen und Kompensationsunruhn ausgestattete Kaliber geschützten Namens „Alpina“ als Uhrenmarke.
Das Logo: ein rotes Dreieck mit stilisiertem Zifferblatt und Namenszug. Ein weiteres, 1928 begonnenes Alpina-Kapitel ist „Gruen Gilde“ überschrieben. Zu den wichtigen Werkelieferanten zählte die „Manufacture des Montres Rolex & Gruen Guild A.“ der Bieler Familie Aegler.
Damit wird klar, warum Anfang der 1930-er Jahre in den Rolex-„Prince“- und Gruen-„Duo-Dial“-Modellen baugleiche Kaliber tickten. In der Alpina-Gruen-Tecno hieß das baguetteförmige, 16,6 x 32,7 mm große Handaufzugswerk mit 58 Stunden Gangautonomie 877.
Alpina-Katalog 1932
Die Ehe währte bis 1935. Ab 1938 machte die erfolgreiche Sportuhr „Alpina 4” der Alpina Union Horlogère S.A. von sich reden. Die Ziffer „4” wies auf vier Qualitätsmerkmale hin: antimagnetisch, wasserdicht, Incabloc-Stoßsicherung und Edelstahl-Schale.
Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs entwickelten sich die Alpina-Geschäfte zunächst positiv. Das trübte den Blick auf die herannahende Quarzwelle. 1972 war eine Umfirmierung unter geänderten Eigentumsverhältnissen unumgänglich. Damit ging der „Alpinisten-Geist” zunehmend verloren. Mitte der 1980-er Jahre verschlief Alpina auch die Renaissance mechanischer Uhren. Fortan dümpelte die in deutschem Besitz befindliche Traditionsmarke jahrelang vor sich hin.
Me too: Alpina in den späten 1980-er Jahren
Dann entdeckte der holländische Unternehmer Peter Stas als CEO von Frédérique Constant das schlummernde Potenzial. Die erste neue Kollektion debütierte 2003. Inzwischen liegt die Jahresproduktion bei gut 8.000 sportlich ausgerichteten Zeitmessern. Mittelfristig strebt Peter, wie er mir während der Baselworld 2014 erzählte, 25.000 bis 35.000 Exemplare an.
Eine spezielle Uhr zum bemerkenswerten IceLecacy-Projekt hat Alpina nicht entwickelt. Aber für kosmopolitisch angehauchte Abenteurer gibt es die an die „Alpina 4“ erinnernde „Alpiner 4“ mit zusätzlicher GMT-Funktion.
Alpina Alpiner 4 GMT
In dieser 44 Millimeter großen Stahl-Armbanduhr tickt das Automatikkaliber AL-550, welches dem SW 200 von Sellita entspricht. Dieses Uhrwerk mit vier Hertz Unruhfrequenz und rund 38 Stunden Gangautonomie treibt ein vorderseitig montiertes Zeitzonen-Dispositiv an Dessen zusätzlicher 24-Stunden-Zeiger mit roter Spitze lässt sich unabhängig von der eigentlichen Zeitanzeige in Stundenschritten verstellen. Die bis 10 bar (100 Meter) wasserdichte Schale besitzt eine beidseitig drehbare Lünette mit Grad-Einteilung. Auf diese Weise können Borge Ousland und Vincent Colliard oder andere Globetrotter, wenn sie den auf die jeweilige Ortszeit eingestellten 24-Stunden-Zeiger gegen die Sonne halten, ihre „Alpiner 4 GMT“ als unkomplizierten Kompass-Ersatz nutzen.
Die „Alpiner 4 GMT“ offeriert Alpina in Versionen mit weißem oder schwarzem Zifferblatt entweder mit Leder- oder stählernem Gliederband.
Die unverbindliche Preisempfelung liegt bei EUR 1.695 für die Versionen mit Lederband. Das stählerne Gliederband kostet jeweils 100 Euro mehr.