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Baselworld 2014: Nomos im Zeichen von Evolution und Metamorphose

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Nach dem Fall der Mauer im Jahr 1989 begann es sich im Osten Deutschlands überall mächtig zu regen. Aufbruchsstimmung beseelte auch das abgeschiedene Städtchen Glashütte. Einer der Ersten, die sich aus dem Westen ins im so genannten „Tal der Ahnungslosen“ begaben, war der Düsseldorfer EDV-Spezialist Roland Schwertner.

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Roland Schwertner

Im Januar 1991 belebte er die ehemalige Piratenmarke „Nomos Glashütte SA.“ wieder belebte. Die Geburt des Namens geht zurück auf das Jahr 1906, Herrn Clemens Guido Müller und seinen Schwager Karl Nierbauer. Ihr Geschäftsprinzip basierte auf dem Import Schweizer Uhren und deren Vertrieb mit der imageträchtigen Zusatz-Signatur „Glashütte“. Das wiederum ließ sich A. Lange & Söhne nicht gefallen. Eine Klage endete 1910 mit einem Vergleich: Nomos durfte seinen Lagerbestand noch verkaufen. Danach hatte jeglicher Hinweis auf Glashütte zu unterbleiben, was das Aus bedeutete. Mit Problemen ähnlicher Art musste sich anfangs auch Roland Schwertner herumschlagen, der angeblich nichts von Uhren verstand, den aber die Nomos-Geschichte faszinierte. Der Versuch, es den einstigen Namensgebern gleich zu tun, also Schweizer Werke in Glashütte zu finissieren, einzuschalen und unter Signatur Nomos Glashütte SA zu verkaufen, zog ein heftiges Abwehrfeuer der großen Nachbarn nach sich. Der Mitbewerb bemühte die Gerichte und setzte ein Veräußerungsverbot durch, das Nomos an den Rand des Ruins trieb. Doch am Ende siegte Schwertner, weil er nachweisen konnte, dass mehr als 50 Prozent seiner Wertschöpfung in Glashütte erfolgt.

Für das von der Grafikdesignerin Suzy Günther

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Suzy Günther

gestaltete Debütmodell „Tangente“

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Nomos Tangente

brauchte Schwertner natürlich ein tickendes Innenleben. Nachdem im Müglitztal Passendes nicht zu bekommen war, begab sich
der ambitionierte Nomos-Inhaber auf Einkaufsreise in die Uhr-Schweiz. Fündig wurde er beim Rohwerkegiganten Eta, welcher 1985 in den Besitz des 1971 lancierten und vorübergehend eingestellten Peseux-Kalibers 7001 gelangt war. Zu diesem Zeitpunkt standen die Zähler für das 10½-linige Uhrwerk (Durchmesser 23,3 mm) mit ca. 44 Stunden Gangautonomie bereits bei mehr als 2,2 Millionen Exemplare. Das sprach zwar nicht für Exklusivität, dafür jedoch für Zuverlässigkeit. Mit gerade einmal 2,5 Millimetern Bauhöhe hielt es den Flachheits-Rekord im damaligen Mechanikspektrum der Eta. Dank kleiner Sekunde bei der „6” gewährleistete das 17-steinige, mit drei Hertz vergleichsweise langsam oszillierende Uhrwerk der Bauart „Savonnette” den für Retro-Modelle beinahe unverzichtbaren Nostalgie-Touch. Schwertner zeigte sich überzeugt und griff Anfang der neunziger Jahre zu.

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Nomos Peseux 7001

Weil er sich mit dem auf Dauer jedoch nicht begnügen mochte, erhielt die aufgewertete Nomos-Version des 7001 unter der Bezeichnung 1 T beispielsweise matt vergoldete Platine, Brücken und Kloben. Die Schrauben drehte Nomos aus unvernickeltem Stahl. Anschließend wurden sie angliert, auf einer Zinnplatte planpoliert und teilweise blau angelassen. Weitere Merkmale waren ein Sonnenschliff auf Sperr- und Kronrad, eine „Triovis”-Feinregulierung und eine spezielle Zugfeder.

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Kaliber Nomos 1 T mit Triovis Feinregulierung

Die Version 1 TS, zusammengefügt aus 99 Komponenten, verfügte über eine Stoppvorrichtung für die Unruh und damit auch den Sekundenzeiger.

Weitere Evolutionsstufen folgten nach und nach, und zwar

2001: 1 TSD mit digitalem Fensterdatum auf separater Kadratur

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Kaliber Nomos 1 TSD mit Fensterdatum

2003: 1 TSP mit Glashütter Dreiviertelplatine, hergestellt in zwei Varianten. Befestigung des Kronrads mit einer zentralen oder -wie beim alten 7001, aber zwei Schrauben

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Nomos Kaliber TSP, Kronrad mit einer Schraube zur Befestigung des Kronrads

1 TSDP bezeichnete das Kaliber TSP mit Fensterdatum

1 TSPG das Kaliber TSP mit Gangreserveanzeige und

1 TSDPG das Kaliber TSP mit Fensterdatum und Gangreserveanzeige

 2004 brachte das Kaliber „1 TS Super 30“, welches neben einer individuellen Nummer erstmals den griechischen Buchstaben α (Alpha) auf der nun von Nomos selbst gefertigten Platine trug.

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Nomos Kaliber TS Super 30 - trug erstmals das α (Alpha).

Ab 2005 gab es bei Nomos dann die richtige, nämlich bezogen auf das gesamte Gestell einschließlich der Glashütter Dreiviertelplatine in eigenen Werkstätten produzierte Version des α (Alpha).

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Nomos α (Alpha).Rück- und Vorderseite

Im Zuge der Umstellung auf vertiefte Manufaktur mutierten

 -        das 1 TSDP zu β (Beta)

-        das 1 TSPG zu γ (Gamma) und

-        das 1 TSDPG = δ (Delta)

 Von da an kletterte der Anteil an Fertigungstiefe an diesem Uhrwerk weiter. Beispielsweise produzierte Nomos auch Zahnräder selbst.

 2014 beginnt bei Nomos eine gänzlich neue Ära. In dem während der Baselworld gezeigten Kaliber DUW 4401 (Deutsche Uhren Werke 4401) findet sich erstmal ein Nomos-eigenes Assortiment. Hinter diesem französischen Wort verbirgt sich das Schwing- und Hemmungssystem bestehend aus Ankerrad, Anker, Unruh und Unruhspirale.

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Kaliber Nomos DUW 4401 mit eigenem “Swing”-System

Im Gespräch mit Uwe Ahrendt

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wollte ich am Messestand natürlich näheres zur alles entscheidenden Unruhspirale wissen. Insbesondere interessiert die Herkunft des Rohmaterials. Bei den feinen Bändern kooperiert Nomos mit dem einschlägig erfahrenen Spezialisten Carl Haas, der die Geheimnisse um den Werkstoff Nivarox wegen der Partnerschaft mit Straumann seit Anbeginn kennt.

Die Weiterverarbeitung zu Fertigspiralen erfolgt, wie der CEO und Nomos-Anteilseigner betont, im eigenen Haus. „Mit diesem Schritt wollen wir uns zunehmend aus der Abhängigkeit von Lieferungen aus der Schweiz befreien, denn unser Kontingent ist eingefroren auf den Stand des Jahres 2010. Und dieser Zustand würde unser Wachstum deutlich beeinträchtigen.“ Will heißen: Nomos verfügt über die nötige Maschinerie zum Wickeln und Klassieren von Unruhspiralen und dem Matchen mit passenden Unruhn.

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Rückseite des Kaliber DUW 4401 von Nomos

Blaue Nivarox-Spiralen, eine Haas-Spezialität, wird es dem bei Nomos aus gutem Grund nicht geben. Der Übergang vom Status quo ante ins neue Spiralen-Zeitalten wird aus nachvollziehbaren Gründen nur Schritt für Schritt vollzogen. Anhand der durchgängig silberfarbenen Spiralen kann somit selbst beim Blick durch die Lupe niemand erkennen, aus welcher Charge das Produkt stammt.

 Das ganze Unternehmen hat sich Nomos, wie Uwe Ahrendt nicht ohne Stolz berichtet, einiges kosten lassen. Das Investment in eigene Assortiments belief sich auf mehr als elf Millionen Euro. „Als Partner haben wir uns die Technische Universität Dresden ins Boot geholt. Sieben lange Jahre hat es gedauert, bis das Thema Reglage mathematisch erfasst war und wir mit einer Serienproduktion beginnen konnten.“

Angesprochen auf die Fertigungstiefe nennt Uwe Ahrendt bei den tragenden Komponenten (Platinen, Brücken und Kloben) 100 Prozent. „Bei den Drehteilen erreichen wir teilweise 100 Prozent, aber teils arbeiten wir weiterhin auch mit bewährten Lieferanten zusammen. Alles in allem liegen wir inzwischen aber über der für uns wichtigen Schallmauer von 90 Prozent.“

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Die neue Metro von Nomos, mit Hilfe des kleinen Stifts in der Bandschalufe lässt sich das Armband leicht wechseln

Das neue Handaufzugskaliber 4401 mit eigenem „Swing“-System, Fensterdatum und Gangreserveanzeige, ehemals δ (Delta), tickt in der „Metro Datum Gangreserve“ ohne manuellen Energienachschub 42 Stunden lang. Deren Stahlgehäuse misst moderate 37 Millimeter. Die Bauhöhe des Ganzen liegt bei 7,65 Millimeter. Und dem Druck von Wasser widersteht das Oeuvre mit Bandanstößen wie in lange zurückliegenden Zeiten bis drei bar.

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Wer mit dieser auf den ersten Blick gar nicht typischen Nomos Metro reisen möchte, muss sich natürlich auch eine Fahrkarte kaufen. Die ist mit 2.600 Euro wohlfeil.


Nun auch offiziell eröffnet: Juwelier Wempe und die A. Lange & Söhne Boutique in München

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Die Uhrenmanufaktur A. Lange & Söhne und das Haus Wempe eint, wie Lange-Geschäftsführer Wilhelm Schmid

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A. Lange & Söhne GF Wilhelm Schmid

und Kim-Eva Wempe

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v.l.n.r.:

Bernhard Stoll, bei Wempe zur das gesamte Uhrenbusiness verantwortlich

Kim-Eva Wempe, persönlich haftende Gesellschafterin von Wempe

Uwe Beckmann, Geschäftsführer des Wempe-Geschäfts in Berlin Friedrichstraße und bei Wempe für die Markenboutiquen zuständig

am gestrigen 10. April 2014 anlässlich der offiziellen Eröffnung der Münchner Markenboutique unisono betonten nicht nur die aktuelle Liebe zu feinen, hochwertigen Uhren, sondern auch eine chronometrische Vergangenheit, welche ihren Anfang weit vor dem Fall der Mauer hat.

Schon bevor 1945 ein wenig rühmliches Kapitel deutscher Geschichte die Aktivitäten der vornehmsten deutschen Uhrenmanufaktur zum Erliegen brachte, gehörte die Familie Wempe zu den engen Partnern. In ihren Geschäften konnte Mann die feinen Zeitmesser von A. Lange & Söhne selbstverständlich erwerben. Größtenteils Taschen-, aber auch schon einige Armbanduhren.

Eine besonders enge Kooperation brachte der Zweite Weltkrieg mit sich. 1939 raubten die die Ministerien für  Kriegsmarine und Luftfahrt den Wempe Chronometerwerken ihre unternehmerische Selbstbestimmung, weil deren Produktion erhebliche militärische Bedeutung besaß. Durch den rapide steigenden Bedarf an Präzisionsinstrumenten für Kriegsschiffe und U-Boote und ständig steigende Bestellungen drängten die quasi neuen Herren im Haus zur Ausweitung der Chronometer-Produktion. Den exorbitanten Anforderungen konnten die Wempe Chronometerwerke ohne Gefährdung der Qualität unmöglich nachkommen. Die zusätzliche Forderung nach rascher Konstruktion eines gleichermaßen präzisen wie kostengünstigen Chronometers führte schließlich zur engen Kooperation zwischen den Wempe Chronometerwerken und A. Lange & Söhne in Glashütte. Zu diesem Zeitpunkt besaßen die Wempe Chronometerwerke bereits das Patent für ein neu entwickeltes 3-Pfeiler-Kaliber. Daher glich Lange seine Werke denen von Wempe an, was ab 1942 zum so genannten „Einheitschronometer“ führte, welches beide Firmen in kontinuierlichem Knowhow- und Ressourcen-Transfer produzierten.

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Wempe Einheits-Marinechronometer von 1938

Darüber hinaus erhielten die Wempe Chronometerwerke eine Lizenz, Glashütter Rohwerke vom Kaliber Lange 48.1 zu remontieren und damit große Fliegerarmbanduhren herzustellen.

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Beobachtungsarmbanduhr mit dem Kaliber Lange 48.1

Mit Ende des Krieges herrschte mehr als vierzig Jahre Ruhe. A. Lange & Söhne hatte zwangsweise aufgehört zu existieren, während Wempe durch die Eröffnung neuer Geschäfte zu bemerkenswerten Höhenfügen ansetzte.

Irgendwann im Winter 1989 läutete das Telefon bei Walter Lange, der immer wieder von einer Renaissance des Familienunternehmens geträumt hatte. Am Hörer war Günter Blümlein, der IWC und Jaeger-LeCoultre nach der Quarz-Revolution nicht nur vor dem Untergang bewahrt, sondern zu neuer Blüte geführt hatte. Mit Blick auf die mögliche Wiedervereinigung sah der deutsche Ingenieur und Delegierten des Verwaltungsrats beider Marken beste Chancen, jene Manufaktur wiederzubeleben, welche hundert Jahre lang vorzügliche Taschenuhren hergestellt hatte. Im Konsens mit dem gelernten Uhrmacher Albert Keck, seines Zeichens Aufsichtsratschef des Tachometerfabrikanten VDO, unter dessen Dach sich IWC und Jaeger-LeCoultre damals befanden, erfolgte die Einladung zu einem Round-Table-Gespräch. Am 29. November 1990 unterzeichneten der Ur-Enkel des Ferdinand A. Lange und das VDO-Management den zukunftsweisenden Vertrag zur Gründung jener Lange Uhren GmbH, welche aus Glashütte wieder das machen sollte, was es zu Zeiten vor der Deutschen Demokratischen Republik gewesen war: ein anerkanntes Mekka feinster Präzisionsuhrmacherei.

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v.l.n.r.: Günter Blümlein, Walter Lange und Hartmut Knothe im Jahr 1994 vor dem Adolf Lange-Denkmal in Glashütte

Mit der ikonographischen Armbanduhr Lange 1, den Linien Arkade und Saxonia sowie dem in seiner Art absolut einmaligen Tourbillon „Pour Le Mérite“ gelang dem aus Ruinen auferstandene Unternehmen 1994 ein viel beachteter Neustart. Keine Frage, dass Hellmut Wempe und seine Tochter Kim-Eva von Anbeginn dabei sein wollten und die neuen Uhren für ihre deutschen und ausländischen Geschäfte bestellten.

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Kim-Eva und Vater Hellmut Wempe

Somit ist es auch nicht verwunderlich, dass die Glashütter Nobelmanufaktur und der größte deutsche Juwelier rasch zusammenfanden, als es um die Eröffnung eines A. Lange & Söhne Salons in bester Münchner Innenstadtlage unweit der Oper ging. Das „soft opening“ fand bereits Ende 2013 statt. Nun also ging die offizielle Eröffnung im kleinen aber umso feineren Geschäft an der Münchner Perusastraße Hausnummer 3-4 über die Bühne.

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Lange-Boutique, Perusastr. 3-4 in München

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Sowohl außen wie auch innen gibt es in den Vitrinen eine Auswahl an Lange-Uhren zu sehen, welche selbst die beiden Münchner Wempe-Geschäfte in der Maximilianstraße und der Weinstraße nicht offerieren können.

Dazu gehören beispielsweise

 -        die (bereits verkaufte) Lange 1 Tourbillon ewiger Kalender Handwerkskunst mit aufwändig dekoriertem Zifferblatt:

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-        die Lange Zeitwerk Striking Time, welche zur vollen und viertel Stunde ein akustisches Signal abgibt:

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-        doppelseitige Richard Lange ewiger Kalender TerraLuna mit orbitaler Mondphasenanzeige, ewigem Kalendarium, Großdatum, 14 Tage Gangautonomie und Nachspannwerk:

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Darüber hinaus bieten der Uhr-erfahrene Geschäftsführer Tobias Christ 

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Boutique-GF Tobias Christ

und sein Team natürlich kompetente Beratung rund um A. Lange & Söhne und die ausschließlich tickenden Produkte Made in Glashütte.

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ewiges Kalendarium mit Großdatum von A. Lange & Söhne

Alle freuen sich aufs Fachsimplen mit Menschen, denen deutsche Uhrmacherkunst auf höchstem Niveau eine Herzensangelegenheit und die Zeit ein zu kostbares Gut ist, um sie mit einer mittelmäßigen Uhr zu messen.

Dieses Video zeigt, wie das ewige Kalendarium von A. Lange &...

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Dieses Video zeigt, wie das ewige Kalendarium von A. Lange & Söhne am 28. Februar auf den 1. März weiterschaltet, aufgenommen in der Münchner Lange-Boutique 

Auf dem manuellen Durchbrechen und Dekorieren von Uhrwerk...

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Auf dem manuellen Durchbrechen und Dekorieren von Uhrwerk begründete Altmeister Armin Strom sein Renommee. Unter der Ägide seiner unternehmerischen Nachfolger stammen nun erstmals die Uhrwerke der „One Week Skeleton Collection“ komplett aus eigener Fabrikation. Deren Räderwerk präsentiert sich mit größtmöglicher Offenheit. Damit auch ja nichts im Verborgenen bleibt, befinden sich die Indexe für Stunden und Minuten auf einem transparenten Saphirglasring. Zum Skelettieren der aus 146 Komponenten zusammengefügten Basiswerke vom Kaliber ARM09-S verwendet die Familien-Manufaktur natürlich auch Hightech-Werkzeuge. Die Dekoration selbst ist weiterhin handwerklich geprägt. Zwei Federhäuser gewährleisten eine Gangautonomie sieben Tagen. Die Unruh vollzieht jede Stunde gemächliche, an gute alte Zeiten erinnernde 18.000 Halbschwingungen. Die filigrane Mechanik schützen Gehäuse wahlweise aus Gelb-, Rosé-, oder Weißgold. Bis fünf bar Druck kann ihr Wasser nichts anhaben. Die rotgoldene Version verlangt ein Investment in Höhe von 43.200 Euro.

Factsheet zum Manufakturkaliber Armin Strom ARM09-S in der “One...

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Factsheet zum Manufakturkaliber Armin Strom ARM09-S in der “One Week Skeleton Collection”:

Funktionen:

Stunde, Minute, kleine Sekunde, Gangreserveanzeige

Aufzug:

Handaufzug mit zifferblattseitig drehenden Kronrädern

Antrieb:

Doppelfederhaus

Platinen und Brücken:

Platine, Räderwerks-und Federhausbrücken vollständig skelettiert und mit klassischen Handgravuren verziert

Hemmung:

Ankerrad und Anker aus Massivgold mit gehärteten Funktionsflächen

Reguliersystem:

Schraubenunruh mit Breguet-Spirale

Frequenz:

2,5 Hz

Anzahl Rubine:

34 

Anzahl Komponenten:

146

Durchmesser:

36.60 mm

Höhe:

6.20 mm

Gangautonomie:

sieben Tage

EILMELDUNG: Jean-Frédéric Dufour wird Rolex-CEO

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Soeben erreicht mich die Nachricht, dass Jean-Frédéric Dufour, der blslang Zenith leitete, bei Rolex neuer CEO wird. Näheren war auf die Schnelle nicht zu erfahren. So bald ich weitere Informationen bekomme, werden sie hier unverzüglich zu lesen sein. 

Zu diesem gigantischen Karrieresprung gratuliere ich dir sehr herzlich, lieber Jean-Fred!.image

China Haidian expandiert

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und zwar nicht, wie vermutet, durch den Kauf von Raymond Weil, sondern vorerst nur durch den Erwerb der Uhrenmarke Rotary.

Pequignet: „königliche“ Manufakturarbeit aus Frankreich

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Der Name sagt es bereits. Alles begann mit einem Mann namens Pequinet.

Emile Pequignet

Um ganz korrekt zu sein: mit Monsieur Emile Pequignet. Und zwar im Jahre 1973, als die Quarz-Fieber mehr und mehr grassierte. Dort, wo der ausgebildete Uhrmacher ganz bescheiden anfing, liegen die Uhrmacherzentren der Schweiz und des Nachbarn Frankreich sehr dicht beieinander. Nachdem Emile Pequinet nicht nur gebürtiger sondern auch überzeugter Franzose war, startete und installierte er seine Uhr-Unternehmung nahezu selbstverständlich im Heimatland. In Morteau, unweit entfernt von Le Locle und La Chaux-de-Fonds, kreierte der Design-Autodidakt eine modisch geprägte Kollektion preislich im oberen Mittelfeld angesiedelter Zeitmesser fürs Handgelenk. Das gestalterisch Normale lag dem Newcomer dabei völlig fern. In seinen Augen durften die Uhren ruhig etwas vom Gängigen abweichen.

Das Wagnis gelang, die Kollektionen für Damen und Herren stießen auf positive Resonanz. 1984 avancierte die Linie „Moorea“ zum unangefochtenen Pequinet-Leader. Daneben offerierte die Marle „Cameleone“, „Sorella“ und „Equus“. Vor  allem das Chamäleon konnte mehrfach Auszeichnungen für die innovative, unkomplizierte und deshalb auch patentierte Möglichkeit des Bandwechsels entgegennehmen.

Nach gut 30 erfolgreichen Jahren verkaufte er sein Unternehmen am 15. Januar 2004 an den Franzosen Didier Leibundgut,

Didier Leibundgut

welcher nach seinem Engagement bei der Zenith, Le Locle, den Weg in die berufliche Selbständigkeit suchte eine Manufaktur mit eigenen Kalibern anstrebte.

Pequignet in Morteau

Blick von außen in die Ateliers von Pequignet

2011 erzählte mir Didier bei einem Besuch in Morteau: „In den 1960-er Jahren existierten hier in Morteau mehr als 200 wie auch immer gearteten Uhrenfirmen mit bis zu 300 Mitarbeitern. Leider haben sich die Zeiten dann geändert. Vom einstigen Ruhm war nach dem Niedergang von Lip in Besançon nicht sehr viel übrig geblieben.“ Er deutete mir auch gewisse Probleme bei der Finanzierung seiner Projekte an. Die manifestierten sich schon Anfang 2012. Entwicklung und Fertigung des exklusiven „Calibre Royal” überforderten anscheinend die Familie Leibundgut und die Finanzierungsbereitschaft der beteiligten Bank.

Als Weißer Ritter entpuppte sich schließlich der Uhrenliebhaber Philippe Spruch, welcher sich nach dem Verkauf des von ihm mit gegründeten Festplattenherstellers LaCie an den Mitbewerber Seagate anfangs mit fünfzig und danach noch höher an Pequignet beteiligte.

Philippe Spruch

Die veränderten Eigentumsverhältnisse brachten zugleich auch einen neuen CEO. Der heißt Laurent Katz und leitete einst LaCie.

Laurent Katz

Exklusive Manufaktur-Mechanik gibt es, wie sich hier einmal mehr zeigt, schlichtweg nicht zum Nulltarif. Die Entwicklung und Fertigung eines Automatikwerks, welches sichtbar vom Üblichen abweicht, verlangt nach einem siebenstelligen Euro-Investment.

Mit Ludovic Perez und Huy Van Tranh

Huy Van Tran Pequignets Leiter Forschung & Entwicklung

hatte sich Pequignet zwei mit allen Wassern gewaschene Ingenieure an Bord geholt. In Gestalt des „Calibre Royale“, des “königlichen Kalibers”, kreierten sie ein „Basiskaliber“ mit großem Potenzial für künftige Aufbauten und Erweiterungen.

Peguignet Calibre Royale

Bereits die „einfache“ Version hat es durchaus in sich. Die Ausstattung mit kleiner Sekunde und Gangreserveindikation bietet viel fürs Geld.

Pequignet Rue Royale mit kleiner Sekunde und Gangreserveanzeige, 3.800 Euro

Ein großes Federhaus steht für stattliche 100 Stunden kalkulierter und deren 88 garantierter Gangautonomie.

Detail großes Federhaus

Will heißen, das Oeuvre tickt auch nach einem langen Wochenende ohne Zeitmesser am Handgelenk noch munter vor sich hin. Von Ermüdung keine Spur. Den Aufzug besorgt ein Kugellagerrotor. Dank ausgeklügeltem Wechselgetriebe erledigt er seinen energiespendenden Job in beiden Drehrichtungen.

Kugellagerrotor und Wechselgetriebe des Calibre Royal

Detail Gangreserveanzeige des Calibre Royale

Bemerkenswert ist auch die relativ große Glucydur-Unruh. Der Blick durch die Uhrmacherlupe zeigt kleine Schrauben zur Veränderung der Masseträgheit. Das dient dem Isochronismus, also einer Unabhängigkeit der Schwingungsdauer von der Unruh-Amplitude, weil der störende Rückermechanismus entfällt. Die Konstruktion mit nur einem großen Federhaus und die beachtliche Gangautonomie verlangen allerdings nach vergleichsweise geruhsamen 21.600 Halbschwingungen in der Stunde. Eine langgestreckte Unruhbrücke gewährleistet Stabilität.

Unruh mit variablem Trägheitsmoment und frei schwingender Spirale

Besonders stolz ist Pequignet auf die keineswegs alltägliche springende Ausführung des Großdatums. Bei der markanten Mondphasenanzeige im Modell Rue Royal hat Pequinet ebenfalls nicht gespart. Es handelt sich um eine von hoher Präzision. Eine simple Scheibe mit 59 Zähnen und zwei aufgedruckten Monden war den Entwicklern schlichtweg zu primitiv.

Unterzifferblattansicht des Calibre Royale von Pequinet

Diese Feststellung gilt auch für den Sachverhalt, dass alle Zusatzfunktionen direkt ins Uhrwerk integriert wurden. Die kostengünstigere Sandwich-Bauweise war mit schon mit Didier Leibundgut und erst recht mit seinen Nachfolgern einfach nicht zu machen.

Die Rue Royale mit Vollkalendarium und Mondphasenanzeige offeriert Pequignet in Stahl für 7.000 Euro:


Jaeger-LeCoultre und die neue „Geophysic 1958“

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Bereits zu Beginn der 1950-er keimte die Idee zu einem neuen Polarjahr. Im Benehmen mit dem Internationalen Wissenschaftsrat wurde das Ganze inmitten des Kalten Kriegs dann doch zu einer weltweiten Angelegenheit erklärt.

Und damit konnte eine Gruppe ambitionierter Wissenschaftler aus aller Welt die Vorbereitungen für das Internationale Geophysikalische Jahr (IGJ) beginnen. Die vereinbarte Periode des IGJ währte vom 1. Juli 1957 bis zum 31. Dezember 1958. Während dieser Zeit kümmerten sich Naturforscher in unterschiedlichsten geophysikalischen Projektgruppen um Unerforschtes bezogen auf Ionosphäre, Geomagnetismus, Gletscher, Ozeanografie, Meteorologie, kosmische Strahlung, Seismologie und natürlich die Sonne als unseren wichtigsten Himmelskörper.

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Aus diesem bedeutenden Anlass stellte Jaeger-LeCoultre 1958 den offiziell geprüften „Geophysik Chronometer“ vor.

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Jaeger-LeCoultre Geophysic, Referenz 2985, 1958

102 Exemplare dieser Gold-Referenz erhielten 1958 einen Gangschein es offiziellen Chronometer-Prüfbüros in Le Sentier

Ein Weicheisen-Innengehäuse im Gehäuseinneren schützte das 28,25 mm große und 4,55 mm hohe Handaufzugskaliber P 478/BWSbr vor Magnetfeldern mit einer Stärke von bis zu 600 Gauss. 

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Das Handaufzugskaliber P 478/BWSbr in der Jaeger-LeCoultre Geophysic von 1958 - Foto oben (C) Alexander Bauer

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Beim verbauten Uhrwerk handelte es sich um eine besonders edle Version des in Militär-Armbanduhren vielfach bewährten 478. Zu den besonderen Ausstattungsmerkmalen gehörten mit Schwanenhals-Feinregulierung mit Kronen-Unruhstopp mit Hilfe eines langen, über die Räderwerksbrücke reichenden Hebels, an dessen Ende eine kleine Feder befestigt ist, Schraubenunruh mit vier Regulierschrauben und Breguetspirale.

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Die Lieferung der insgesamt 800 Armbanduhren erfolgte in einem Etui, das dem russischen Sputnik ähnelte.  Mit dabei: ein offizielles Gangzeugnis, welches dem Uhrwerk das Genauigkeitsprädikat “besonders gut” zuerkannte.

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Die Stadt Genf überreichte einen dieser in Sammlerkreisen hoch begehrten Zeitmesser an William R. Anderson, den Kapitän des amerikanischen Atom-Unterseeboots, welches am 3. August 1958 den Nordpol auf direkter Route vom Atlantik zum Pazifik erreicht hatte. Die USS Nautilus war am 1. August 1958 zur geheimen Mission gestartet. Das Ziel kannte nur die Besatzung.

 2014 erweist Jaeger-LeCoultre diesen legendären Zeitmesser -gut erhaltene Uhren kosten heute am Sammlermarkt teilweise mehr als 20.000 Euro – seine Ehre durch drei exklusive Editionen mit Edelstahl-, Rotgold- oder Platingehäusen. Die Retro-Modelle besitzen einen leicht größeren Durchmesser von 38,5 Millimeter. Die gesamte Optik inklusive Zifferblatt orientiert sich eng am Original.

Um die Uhrzeit kümmert sich aktuell das 3,3 Millimeter hohe Automatikkaliber Jaeger-LeCoultre 898/1 mit 43 Stunden Gangautonomie. Seine Unruh oszilliert mit vier Hertz. Jedes Werk besteht aus 202 Bauteilen und hat vor der Lieferung in der Manufaktur den anspruchsvollen 1000-Stunden-Test erfolgreich absolviert.

Der harte Check währt exakt 41 Tage und 16 Stunden. Anders als bei der offiziellen Chronometerprüfung COSC wird nicht nur das Uhrwerk, sondern die fertig eingeschalte, mit Zifferblatt und Zeigern versehene Uhr auf die Prüfstrecke geschickt. Die Prüfung erfolgt abwechslungsweise in sechs Positionen, bei verschiedenen

Temperaturen, mit der Uhr in Bewegung, bei völliger Bewegungs­losigkeit, unter der Einwirkung gezielter Schläge, dem Wasserdruck von fünf Atmosphären und dem Einfluss wechselnder Magnetfelder, welche über den allgemein gebräuchlichen Normen liegen. Damit muss jede Master-Uhr in den ersten 1000 Stunden ihres Lebens härtere Anforderungen über sich ergehen lassen, als sie normaler Weise während mehrerer Jahre an einem Handgelenk ausgesetzt ist.

 Wie 1958 ist die Edition der stählernen „Geophysic 1958“ (unten) auf 800 Exemplare limitiert.

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In Rotgold gibt es 300 

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und in Platin 58 Stück. Letztere sind nur in Jaeger-LeCoultre-Boutiquen erhältlich.

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Die Jaeger-LeCoultre Geophysic 1958 in Platin

Preise:

Stahl 7.500,— Euro

Rotgold 16.500,— Euro

Platin 25.500,— Euro

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Nachlese Baselworld 2014: Rolex grüßt Benvenuto Cellini

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Zweifellos war der 1500 in Florenz geborene Benvenuto Cellini ein universal begabter Mann. Seinem Vater, einem bekannten Architekten, Gelehrten und Musikwissenschaftler, kam der Sohn wohl sehr gelegen, weshalb er diesen Vornamen erhielt. Auf gut Deutsch heißt Benvenuto nämlich nichts anderes  als willkommen. Der Spross enttäuschte seine Eltern weder als Goldschmied noch als  Medailleur, Juwelier, Bildhauer und Autobiograph. Vorbild, Ratgeber, Förderer und Freund war Michelangelo. Immer wieder stießen Cellinis Kunstwerke aus Gold, Silber und Edelsteinen auf Stauen und Bewunderung. Nicht zuletzt deswegen zählten Päpste und Kardinäle, Könige und Herzöge, ehrenwerte Kaufleute und Räuber, Soldaten und große Künstler, Kurtisanen und feine Damen der besseren Gesellschaft zu seinen Verehrern, Kund(inn)en und Bekannten. Besonderes Aufsehen erregten neue Methoden zum Fassen kostbarer Edelsteine und zum Gießen von Bronze. Als der kreative Italiener 1550 eine Büste des Bindo Altovini vollendet hatte, verfasste sein Mentor Michelangelo folgende Zeilen: „Mein lieber Benvenuto, schon seit vielen Jahren seid Ihr in meinen Augen der beste Goldschmied, den die Welt kennt; jetzt weiß ich, dass Ihr ein ebenso großer Bildhauer seid.“ Nachdem das umfassende Können und die schöpferische Phantasie dieses bedeutenden Mannes auch lange nach seinem Tod im Jahr 1571 eine angemessene Würdigung verlangt, lancierte Rolex 1980 die nach Benvenuto benannte Uhrenlinie Cellini.

Bis auf die 2005 vorgestellte „Cellini Prince“ mit dem eigens dafür entwickelten rechteckigen Handaufzugskaliber 704x, welche an die „Prince Duo Dial“ von 1926 erinnert, sorgte keiner der Zeitmesser dieser Linie für Furore.

Rolex Cellini Prince von 2005

Daher gibt Rolex auch nur diesem Modell neben der brandneuen, in Basel lancierten „Cellini“ eine Zukunft.

Die kreisrunden, in drei Varianten erhältlichen Newcomer mit Weiß- oder Roségoldschalen besitzen einen Durchmesser von 39 Millimetern. Dem nassen Element widerstehen sie bis zu fünf bar Druck. Die verbauten Automatikwerke mit „Parachrom“-Unruhspirale, ca. 48 Stunden Gangautonomie und COSC-Zertifikat basieren alle auf bewährten Kalibern der „Explorer“-Linie.

 „Cellini Time“ widmet sich ganz puristisch der Zeit, also den aus der Mitte angezeigten Stunden, Minuten und Sekunden. Das Automatikkaliber 3132 gründet sich auf dem 3100. Der Preis liegt bei 12.250 Euro.

 

Rolex Cellini Time in Weißgold

„Cellini Date“ besitzt, wie der Name andeutet, ein kleines Zeigerdatum bei der „3“. Hier leitet sich das Automatikkaliber 3165 ab vom 3187 der Explorer II, welches seinerseits auf dem 3135 basiert. Preis: 14.450 Euro.

 

Rolex Cellini Date in Everrose Roségold

Dritte im Bunde ist die „Cellini Dual Time“ mit leicht handhabbarem Zeitzonen-Dispositiv. Zur Unterscheidung von Tag- und Nachtstunden der entfernten Referenzzeit gibt es je ein Sonne- und Mond-Symbol. Das Automatikwerk heißt in diesem Fall 3180. Als technische Basis dient wiederum das 3187. Diese Armbanduhr möchte unabhängig von der Art des Gehäuse-Goldes mit 15.650 Euro bezahlt werden.

Unten: Rolex Cellini Dual Time

Rückblick Baselworld 2014: Retro-Militäruhren von Eterna und Longines

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Die Retrowelle rollt auch 2014 mit ungebrochener Wucht. Das konnte ich dieses Jahr bei all denen feststellen, die diesbezüglich etwas Authentisches vorzuweisen haben. Anderseits muss ich aber auch konstatieren, dass Marken ohne einschlägige Vergangenheit ebenfalls sehr gerne dem Retro-Chic frönen.

Als ich den Stand der Eterna betrat, war ich einigermaßen überrascht. Die Wieder-Manufaktur zeigte ihre Produkte in einer Art großzügigem Wohnzimmer, das der Geschichte des Hauses seit 1856 und in einem hohen Regal auch den sorgsam gehüteten Archivbüchern viel Platz einräumte.

Impressionen vom Eterna Messestand während der Baselworld 2014

Einen gediegenen, von Staub befreiten Auftritt wie diesen hatte ich definitiv nicht erwartet. Auf diese Weise machte das Traditionsunternehmen aber wieder von sich reden und die Besucherzahlen konnten sich in der Tat sehen lassen. Ein Gesprächsthema, das zahlreiche Interessenten anlockte, war die 2013 vorgestellte Kaliberfamilie 3900, welche die Eterna Movement SA unter Leitung von Samir Merdanovic anderen Marken zum Kauf anbieten wird, war.

Automatikkaliber 3900 von Eterna:

An Neuigkeiten zeigte mir Samir u.a. das Retromodell einer kissenförmigen Armbanduhr, welche das Unternehmen Ende der 1930-er Jahre an das tschechische Militär lieferte.

Seinerzeit war dieses Modell ein zwei Ausführungen zu haben:

-        mit kleiner Sekunde und dem 14-linigen (31,6 Millimeter) Handaufzugskaliber 852, dessen Unruh einen stattlichen Durchmesser 12,8 Millimeter besitzt, und

-        mit zentralem Sekundenzeiger. In diese Uhr verbaute die Manufaktur das gleiche Kaliber mit indirekt, also außerhalb des Kraftflusses angetriebener Zentralsekunde.

Letztgenannte Version kehrt nun unter dem Namen „Heritage Miltary 1939“ zurück.

Eterna Heritage Military 1939

40 Millimeter groß und 11,7 Millimeter hoch, in Edelstahl mit mattschwarzer PVD-Beschichtung, ausgestattet mit dem jahrzehntelang bewährten Automatikkaliber Eta 2824-A2. Die Edition ist limitiert auf 1939 Exemplare, von denen jedes 1680 Euro kostet.

In den 1930-er Jahren schickte nicht nur Eterna solche nicht-runden Zeitmesser an die tschechische Armee. Weitere Lieferanten waren Lémania und dann auch noch Longines. Letztgenannte Marke befand sich bis zur Gründung der Holding SMH im Jahr 1984 zusammen mit der Eterna unter dem Dach des Uhrenmulti ASUAG (Allgemeine Schweizer Uhrenindustrie AG). In ihrer kissenförmigen Fliegeruhr verbaute Longines das Savonnette-Kaliber 15.94 (kleine Sekunde im rechten Winkel zur Krone), von dem es auch die Lépine-Version (kleine Sekunde gegenüber der Krone) 15.93 gab.

Longines Militär-Armbanduhren (Foto Antiquorum)

Wie es der Zufall so will, und ich staunte nicht schlecht, präsentierte auch die ehemalige Schwester, welche jetzt bekanntlich ein überaus erfolgreiches Swatch-Group-Mitglied ist, die stählerne „The Longines Heritage 1935“ mit 42-Millimeter-Edelstahschale. Die mit vier Hertz tickende stammt ebenfalls von der Eta und heißt 2895. Will heißen es handelt sich um das flache Eta 2892 mit kleinem Sekundenzeiger. Diese Retro-Armbanduhr, wasserdicht bis drei bar,  ist ohne Limitierung für 1.440 Euro zu haben.

The Longines Heritage 1935:

 

Herzliche Gratulation: Patek Philippe wird am 1. Mai 175 Jahre alt

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Geburtstage soll man bekanntlich erst dann feiern, wenn sie tatsächlich anstehen. Bei Patek Philippe ist das am 1. Mai 2014 der Fall. Daher erlaube ich mir,

Thierry und Philippe Stern

Thierry Stern und seinem Vater Philippe heute auf diesem Weg die herzlichsten Glückwünsche zum 175. Geburtstag ihrer Nobelmanufaktur zuzurufen. An dieser Stelle darf ich auch die Frage aufwerfen, wie sich die lange, bewegte Biographie entwickelt hätte, wäre nicht die Familie Stern in einer der turbulentesten Epochen der Unternehmensgeschichte sozusagen als weißer Ritter aufgetreten. In diesem Fall könnte es sehr gut sein, dass man Patek Philippe Mitglied unter dem Dach einer der großen Konzerne fände. Aber zum Glück kam es zu Begin der 1930-er Jahre im Gefolge der durch den New Yorker Börsencrash ausgelösten Weltwirtschaftskrise ganz anders.

Erste Veränderungen in der Struktur hatte übrigen schon der Tod Norbert Antoine de Pateks im Jahr 1877 nach sich gezogen.

Norbert Antoine de Patek

1871 blieb das Patek Philippe Gebäude in Genf beim großen Brand glücklicher Weise verschont

Vielleicht hatte die durch die Weltausstellung in Philadelphia ausgelöste „amerikanische Krise“ dem 20-jährige Sohn Léon Mecyslas Vincent de Patek, seines Zeichens Student der Rechtswissenschaften, seiner Schwester Marie Edwige, Jahrgang 1859, den Spaß an edlen Uhren verdorben. Jedenfalls zeigten sie nicht das geringste Interesse, in die sehr großen Fußstapfen ihres Vaters zu treten. Ergo begnügte sich das Geschwisterpaar anfänglich mit einer stillen Teilhaberschaft. 1901 wandelte sich die Rechtsform. Die Eigentümer wandelten Patek Philippe & Co. in eine Kollektivgesellschaft mit 1,6 Millionen Schweizerfranken Stammkapital.

Briefkopf Ancienne Manufacture d’Horlogerie Patek Philippe & Co. SA. im Jahr 1908

Der neue Name: Ancienne Manufacture d’Horlogerie Patek Philippe & Co. SA. Im Zuge dieser Maßnahme veräußerten die beiden Kinder Pateks ihre Namensrechte gegen Leibrente an die aus besagten Gründen ohnehin längst von der Familie Philippe dominierte Firma. Am 13. August 1904 unterzeichnete sie mit der Familie LeCoultre im Vallée de Joux ein Abkommen über die Lieferung von jährlich 4.000 Rohwerken, darunter auch sehr spezifische zur Fertigung der berühmten „Chronometro Gondolo“. Zunächst handelte es sich hauptsächlich um Taschenuhren für Damen und Herren, später nutzte man die 12-linigen Kaliber u.a. mit „Moustache“-Anker, spezieller Rücker-Feinregulierung sowie wolfsverzahnten Aufzugsrädern auch für Armbanduhren.

Uhrwerk für “Gondolo”-Armbanduhren mit weit ausladendem Moustache (Schnurrbart) Anker

Der südamerikanische Juwelier Gondolo & Labouriau in Rio de Janeiro gehörte damals nicht nur zu den wichtigsten Kunden, sondern besaß auch Anteile an Patek Philippe.

In die Vereinigten Staaten von Amerika flossen damals ebenfalls viele der feinen Zeitmesser. Und der dortige Importeur besaß gleichfalls Aktien. Nach kleineren geschäftlichen Verwerfungen im frühen 20. Jahrhundert ging es ab 1929 immer turbulenter zu. Sozusagen „über Nacht“ wollten die Menschen in Brasilien und den USA keine Uhren mehr kaufen, denn sie plagten andere Sorgen. Zu allem Übel zahlte Gondolo & Labouriau wegen eigener Probleme, zum anderen aber auch wegen einer protektionistischen Devisenpolitik des brasilianischen Staates seine Rechnungen nicht. Im Verwaltungsrat, dem ab 1931 auch der Rohwerkelieferant LeCoultre angehörte, folgte eine Krisensitzung auf die andere. Im Zuge wachsender finanzieller Not diente das Gremium

Jacques-David LeCoultre

Jacques-David LeCoultre und seiner Holding SAPIC die Aktienmehrheit bei Patek Philippe förmlich an. Aber bei der Bewertung des vorhandenen Vermögens, zu dem neben unfertigen Uhren auch das prachtvolle Gebäude an der Genfer Rue de Rhône gehörte, schieden sich schon einmal die Geister. Dieser Sachverhalte und andere inakzeptable Forderungen ließen den Deal platzen.

In dieser misslichen Situation, als im Verwaltungsrat auch schon einmal das unschöne Wort Konkurs fiel, erschienen zum Glück durch die Hintertür zwei Weiße Ritter. Sukzessive übernahmen die langjährigen Geschäftspartner Charles

Charles Stern in den 1960-er Jahren

und Jean Stern als Eigentümer der (Zifferblatt-) „Fabrique de Cadrans Stern Frères” nicht nur alle frei gehandelten Anteilsscheine am Hause Patek Philippe, sondern auch jene des New Yorker Importeurs Stein, von Gondolo & Labouriau und selbstverständlich auch LeCoultre. Die unverzügliche unternehmerische Entscheidung, den einschlägig erfahrenen CEO Jean Pfister mit der Entwicklung und Produktion eigener Rohwerke zu beauftragen, erwies sich 1933 als absolut richtig und zukunftsweisend.

Die ersten beiden eigenen Patek Philippe-Kaliber: 9”’90 und 12”’-120

Während inzwischen vier Generationen Stern, gemeint sind neben Charles und Jean auch Henri, Philippe sowie aktuell Thierry

Drei Generationen: Thierry, Henri und Philippe Stern im Jahr 1996

reüssierte Patek Philippe zu einer weltweit in höchstem Maße geachteten 100-Prozent-Manufaktur, welche ausnahmslos alle verwendeten Kaliber, darunter seit 2009 auch Chronographen, selbst fertigt. Rückblickend lässt sich konstatieren, dass es keine mechanische Zusatzfunktion gibt, welche nicht angepackt und natürlich auch realisiert wurde. Und Weiteres, das kann ich an dieser Stelle versprechen, wird Mitte Oktober folgen, wenn Patek Philippe seinen 175. Geburtstag vor den Augen der Uhrenwelt in der Genfer Manufaktur  feierlich zelebrieren wird.

Ein großartiges Buch zu diesem Ereignis ist gleichfalls im Entstehen, wird aber erste im Frühjahr 2015 auf den Markt gelangen. Wie sagte mir doch Thierry Stern beim letzten Treffen in Genf: „175 Jahre alt ist Patek Philippe bis zum 30. April 2015.“

Nun heißt es tatsächlich aber auch ein wenig zurückschauen in die Ära des Anfangs, als sich der 1812 geborene Antoni Norbert Patek de Prawdzic wie viele andere polnische Emigranten nach seiner Flucht in der Schweiz niederließ. 1835 fand man ihn in Versoix. Dort heiratete Patek:

am 10. Juli 1839 die Kaufmannstochter Marie Adelaide Elizabeth Thomasine Denizard:.

Ein Trauzeuge war der polonisierte Böhme Frantiṧek oder Franciszek Czapek. Der 1831 ebenfalls geflohene Uhrmacher hatte sich in chronometrischen Dingen mit dem Onkel der jungen Ehefrau Pateks zusammengetan. Mit Antoni Norbert als Drittem im Bunde war es bereits am 1. Mai 1839 zur Gründung von Patek, Czapek & Co. gekommen. Czapek brachte in die kleine Firma seine uhrmacherische Kompetenz ein, die beiden Partner jeweils 8.000 Schweizerfranken. Es ist anzunehmen, dass es sich bei Patek um die Mitgift der Gattin handelte. Die vereinbarte Arbeitsteilung funktionierte anfänglich zweifellos gut: Czapek verantwortete die Uhrenfertigung, Patek kümmerte sich um den Verkauf der jährlich rund 200 Zeitmesser.

Taschenuhr von Patek & Czapek aus dem Jahr 1839

Die Klientel, vorwiegend entwurzelte Polen, fühlten sich im Ladengeschäft am Genfer Quai des Berges Nr. 29 wohl recht gut aufgehoben.

Genf Mitte 19. Jahrhundert

Hier konnte man über die guten alten Zeiten und über Zeitmesser reden. Erste Zerwürfnisse zeigten sich 1844. Geblendet vom Erfolg pflegte Czapek einen verschwenderischen Lebensstil. Das und ausgedehnte Reisen in seine alte Heimat führten die junge Firma an den Rand des Ruins. In besagtem Jahr wiesen die Bilanzen noch ein flüssiges Kapital von einem Franken und 86 Cent aus. Weitere Aktivposten: einige fertigen Uhren, verschiedene Außenstände und Werkzeuge. Bitten um dringend nötige Kredite stießen auf taube Ohren.

Notgedrungen fuhr Patek im Dezember 1844 per Kutsche nach Paris. Im Gepäck: befanden sich einige Uhren mit Kronenaufzug nach dem 1833 vorgestellten System von Louis Audemars. Die hoffte er während einer Industrieausstellung am Champs-Élysées verkaufen zu können.

In der Seine-Metropole fand Patek heraus, dass auch Gutes seine Feinde hat. Das Bessere präsentierte sich in Gestalt flacher schlüsselloser Taschenuhren des Uhrmachers Jean-Adrien Philippe.

Jean-Adrien Philippe und seine Studien zum Kronenaufzug:

Sein moderner Kronenaufzug und Zuerkennung einer Medaille durch die Jury beeindruckte Patek so stark, dass er dem Franzosen eine gemeinsame Zukunft an der Rhône offerierte. Der Lockruf nach Genf fruchtete. Dort angekommen stürzte sich Jean-Adrien Philippe ab 1845 mit Verve auf die Weiterentwicklung der bereits patentierten  Erfindung.

Einer der ersten, nur versuchsweise ausgeführten Kronenaufzüge  von Jean-Adrien Philippe

In den anschließenden 16 Jahren erfreute sie sich regelmäßiger Optimierung.

Abhandlung über schlüssellose Uhren von Jean-Adrien Philippe:

Nach dem Auslaufen des sechsjährigen Vertrags mit Czapek avancierte Philippe erst zum technischen Direktor von Patek & Co. 1851 brachte dann die Gründung von Patek, Philippe & Co.

Ganz ohne Risiko war der Bruch mit Czapek übrigens nicht. Mit finanziellem Support  durch Juliusz Gruzewski, einer führenden Figur der polnischen Diaspora in Genf, stellte sich der Geschasste unternehmerisch neu auf. Auf diese Weise verlor Patek an Czapek gute Kunden.

Czapek & Cie: Armband mit Uhr 1850

Aber am Ende siegten doch die Besseren, denn Patek und Philippe konnten, unterstützt durch Vincent Gostkowski, einen weiteren polnischen Emigranten, am heiß umkämpften Markt  mit ihren innovativen Erzeugnissen überzeugen. Aus der Partnerschaft zwischen Patek und Philippe erwuchsen nämlich großartige Taschenuhren, welche das gesamte Spektrum der Präzisionszeitmessung auf höchstem technischen und handwerklichen Niveau repräsentieren. 1868 fertigen sie auch eine erste Armbanduhr:

Zum Blick auf’s Zifferblatt muss Frau den Diamanten hochklappen

Die Palette reichte von schlichten flachen Exemplaren bis hin zu unterschiedlichen Großen Komplikationen. Rohwerke fertigte Patek, Philippe & Co. ebenso wie die Mitbewerber selber nicht. Ebauches lieferten Victorin Piguet und LeCoultre aus dem Vallée de Joux. In Genf erfolgten Finissage, Assemblage, Regulierung, Einschalung und natürlich der Verkauf in alle, insbesondere aber, wie schon zu lesen war, die Neue Welt jenseits des Großen Teichs. Und damit schließt sich der Kreis, denn die späteren Probleme auf diesen Märkten brachte die Familie Stern ins Haus, der ich für ihren Mut im Jahr 1932 und das anschließende unternehmerische Engagement nur danken und mit Blick auf die Zukunft nur das Allerbeste wünschen kann.

Referenz 5960 mit Selbstaufzug, Chronograph und Jahreskalender , gezeigt während der Baselworld 2014                                                

Der neue Zenith Chef steht fest: es ist Aldo Magada

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Die Würfel in der Nachfolge von Jean-Frédéric Dufour bei Zenith sind schneller gefallen als erwartet. Jean-Claude Biver, dem die Auswahl als Ober-Chef der drei LVMH-Uhrenmarken Hublot, TAG-Heuer und Zenith oblag, hat sich für Aldo Magada, 55, einen seiner Eleven entschieden. Den neuen Zenith-CEO, der aktuell den internationalen Verkauf von Breitling verantwortet und seinen Job am 1. Juli 2014 in Le Locle antreten wird, kenne ich u.a. von Ebel, Gucci und Omega. Nachdem Jean-Fred bei Zenith sehr große Fußstapfen hinterlassen hat, wird sich Aldo mächtig ins Zeug legen müssen. An der Erfolgsstrategie seines Vorgängers wird er hoffentlich nichts ändern. Aber hier gehe ich davon aus, dass Jean-Claude die Zügel relativ fest in der Hand hält.

Rückblende Basel 2014: Mit Louis Vuitton auf Reisen

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Louis Vuitton hat sich durch praktische Reise-Utensilien einen Namen gemacht. Und zum Reisen gehören natürlich auch Uhren, heute vorzugsweise solche fürs Handgelenk.

Den ersten Ausflug in die Welt der Zeitzonen-Armbanduhren hatten die Franzosen bereits 1989 unternommen. In Partnerschaft mit der Schaffhauser IWC. 

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Louis Vuitton Reiseuhr gestaltet von Gae Aulenti, gefertigt in Kooperation mit IWC Schaffhausen

Bei dem von Gae Aulenti gestalteten Zeitmesser handelte es sich um ein Instrument mit elektronischem Innenleben und Universalzeit-Dispositiv samt Mondphasenindikation.

An diese Tradition knüpfte 2011 die innovative Tambour Spin Time. Wie es sich für eine richtige Reise-Armbanduhr gehört, gibt es neben dem Minutenzeiger auch einen gelben Zeiger, der sich mit Hilfe zweier Drücker in Stundenschritten komfortabel vor- oder rückwärts auf die jeweilige Ortszeit umstellen lässt. Zur Darstellung der 24 Stunden am Heimatort haben sich die Techniker Außergewöhnliches einfallen lassen. Insgesamt zwölf drehbare Würfel, die bezogen auf ihre Zifferblatt-Position mit Zahlen bedruckt sind, dienen als Indexe. Beispielsweise trägt derjenige bei der „1“ vorne eine 1 und gegenüber die Zahl 13.

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Louis Vuitton Tambour Spin Time 2011

Die beiden anderen Flächen sind mit einem neutralen Symbol bedruckt. Um 14 Uhr dreht der „13“-Würfel auf „neutral“ und bei der „2“ erscheint „14“. Somit zeigen sich im Laufe des Tages der Reihe nach alle 24 Stunden in digitaler Form.

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Das Fensterdatum folgt dieser 2x12-Stunden-Indikation. Hinter der ausgeklügelten Mechanik aus eigenen Ateliers agiert eine Eta-Automatik.

2014 zeigte Louis Vuitton seine neuen Produkte im vornehmen Wildt’schen Haus. Dorthin begab ich mich, um die Neuigkeiten dieses Jahres zu sehen. Beispielsweise eine Evolutionsstufe der Spin Time:

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Louis Vuitton Tambour Spin Time Evolution

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Mechanismus der Spin Time Evolution von Louis Vuitton

Daneben stand für mich die künstlerisch sehr aufwändig gestaltete „Escale Worldtime“ mit recht origineller  Reisezeit-Funktion im Zentrum des Interesses. Beginnen wir mit dem neuen 41-Millimeter-Gehäuse, welches die Blicke durch markante Bandanstöße auf sich lenkt. Seine Höhe von 9,75 mm ist nötig, um die Mechanik mit Rotoraufzug unterzubringen. Eine schmale Lünette lässt dem farbenfrohen Zifferblatt und den Funktionen sehr viel Platz.

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Louis Vuitton Escale Worldtime

Für ein Exemplar des bunten Universums benötigt ein versierter Handwerker etwa 50 Stunden.

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Zur Herstellung dieser Kleinodien hat Louis Vuitton in der zur Gruppe gehörenden Fabrique du Temps ein eigenes Atelier eingerichtet. Dort wenden die Spezialisten Techniken der Miniaturmalerei an, um Ölfarbe in über 30 Nuancen mit winzigen, sorgfältig aneinandergereihten Pinselstrichen aufzutragen.

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Abschließend wird das kostbare Stück bei 100° C in einem Ofen getrocknet.

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Durch den Abstand von Glas zu Zifferblatt entsteht eine Art Lupeneffekt. Unmittelbar unter dem Glas befindet sich ein schwarzes Dreieck mit gelbem Pfeil als einzig feste Komponente des Zifferblatts. Sie weist auf die Referenzstadt und dient als Orientierung für die beiden Zeit-Ringe. 

Das Zifferblatt besteht aus gleich drei beweglichen Ringe, deren Einstellung allein über die Krone erfolgt.

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Ganz außen finden sich die Kürzel von 24 Städten als Repräsentanten der klassischen Zeitzonen rund um den Globus. Zum Ablesen der Stunden steht die Referenzstadt, also jene der momentanen Aufenthaltszone ober bei der „12“. In dem Fall bedeutet der schwarz-weiße Ring, wie spät es diesbezüglich in den anderen Zeitzonen ist. Die Minuten bildet unabhängig von allem der weiße Minutenring ganz innen ab.

 Fakten zum Uhrwerk:

– Kaliber LV 106 der Fabrique du Temps Louis Vuitton

– Durchmesser: 37 mm

– Höhe: 6,65 mm

– 218 Komponenten

– 38 Stunden Gangautonomie

– Unruhfrequenz vier Hertz

– 26 rubine

 Fakten zum Gehäuse:

–18-karätiges Weißgold

– Durchmesser 41 mm

– Höhe 9,75 mm

– Wasserdichte bis drei bar

– Saphirglas-Sichtboden

Den Herzschlag vor Augen: Frederique Constant feiert zehn Jahre eigene Manufaktur

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„Das Ticken der mechanischen Uhr ist der Herzschlag der menschlichen Kultur.“ So jedenfalls sieht es der amerikanische Psychologieprofessor Robert Levine. Um ihn wahrzunehmen, muss man bei überlieferten Zeitmessern schon sehr genau lauschen. Sofern sie einen Glasboden besitzen, lässt er sich auch betrachten. Aber nur nach dem Abnehmen der Uhr. Das zu ändern war eine der Maximen von Peter

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Dr. Peter C. Stas

und Aletta Stas,

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Aletta Stas

Inhaber der 1988 ganz bescheiden in Hongkong gestarteten Uhrenmarke Frederique Constant.

1992 fertigte das unprätentiöse Familienunternehmen etwa 1000 Armbanduhren. Danach ging es kontinuierlich bergauf.

1994 erschien die erste Heart Beat-Kollektion mit vorne sichtbarer Unruh auf der Bildfläche. Hierfür verwendete man noch zugekaufte und von Sellita modifizierte, sprich durchbrochene Eta-Uhrwerke.

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1994: Erste Heart Beat Modelle von Frederique Constant

Ende 2003 stand der Jahreszähler bei etwa 41.000 Zeitmessern. Das und mehr erzählten mir die beiden Holländer vor genau zehn Jahren im Rahmen der Pressekonferenz zum Lancement des ersten eigenen Uhrwerks in Genf. Beim Heart-Beat FC-910-1 mit 48-stündiger Gangautonomie konnten voyeuristische veranlagte Mechanik-Freaks ab Mai 2004 auch ohne kostspieliges Tourbillon optisch tief ins Schwing- und Hemmungssystem eindringen. Zu diesem Zeitpunkt ging Frederique Constant seinen Geschäften noch im Genfer Stadtteil Chêne-Bourg nach.

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Frederique Constant in Chêne-Bourg (Genf)

Die Entwicklungsarbeiten für das neuartige Handaufzugskaliber nahmen bereits 2001 ihren Lauf. Zur Realisation kooperierte ein achtköpfiges Team von Frédérique Constant mit Spezialisten der Genfer Uhrmacherschule sowie einer entsprechenden holländischen Institution. Im Lastenheft stand zu lesen, dass die Unruh samt der winzigen Spirale möglichst weit vorne in einem kreisrunden Zifferblattausschnitt bei der „6“ zu pulsieren hätten. Diese nicht unbedingt leichte Aufgabe verlangte eine völlig neue Werkskonstruktion, bestehen aus 97, seinerzeit von verschiedenen Zulieferern gefertigten Komponenten.

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Ab 2006, also nach dem Umzug ins eigene Gebäude im Genfer Stadtteil Plan-les-Ouates steigerte Frederique Constant die Fertigungstiefe kontinuierlich.

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Aktueller Frederique Constant-Firmensitz in Genf, Plan-les-Ouates

Das Resultat ambitionierten und bezüglich des FC-910-1 auch patentierten Schaffens konnte und kann sich sehen lassen. Es führt den „Herzschlag der Kultur“ mit einer Frequenz von vier Hertz in der Tat sehr plastisch vor Augen. Zum Tourbillon, das am seine Fähigkeiten am Handgelenk ohnehin nur begrenzt entfalten kann, fehlt allein der rotierende Käfig. Dafür verlangte der tickende Mikrokosmos mit 30,3 Millimetern oder 13¾ Linien Durchmesser auch nur ein relativ bescheidenes Investment von ca. 2.800 Euro.

Danach ging es Schlag auf Schlag. Wenn Peter Stas und seine Frau Aletta am 14. Mai in Genf zehn Jahre eigene Manufaktur zelebrieren, können sie nicht ohne Stolz auf 15 Kaliber zurückblicken. Stern genommen sind es zwei Kaliberfamilien: die 9xx mit manuellem oder selbsttätigem Aufzug, basierend auf besagtem FC-910-1, und unter anderen Vorzeichen, nämlich ohne sichtbaren Herzschlag konzipierte die 7xx ausschließlich mit Rotor-Automatik. Die Selbstaufzugsbasis 710 mit Zentralsekunde und Zeigerdatum, besteht aus 137 Komponenten, besitzt einen Durchmesser von 30 Millimetern und misst 6,2 Millimeter in der Höhe. Der zentral angeordnete Rotor spannt die Zugfeder in beiden Drehrichtungen. Nach Vollaufzug lässt der Energiespeicher die Unruh 42 Stunden lang mit vier Hertz oszillieren.

Module oder modifizierte Kadraturen bringen Vielfalt in technischer wie optischer Sicht.

Von besagten Aktivitäten profitiert selbstverständlich auch die sportliche Schwester Alpina.

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Die Manufaktur-Automatik AL710 von Alpina

Zum zehnten Manufaktur-Geburtstag alle 15 eigenen Kaliber im Überblick:

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Frederique Constant Heart Beat Manufacture Kaliber FC-915

Frederique Constant Heart Beat Manufacture Automatikkaliber FC-930

Frederique Constant Heart Beat Manufacture Kaliber FC-935

Frederique Constant Heart Beat Manufacture Kaliber mit Selbstaufzug und Minutentourbillon FC-980

Frederique Constant Maxima Automatik FC-700

2010 Frederique Constant Runabout FC-720 Automatik Gangreserveanzeige

2012 Frederique Constant FC-718 Automatik mit Zeitzonen-Dispositiv

Und, so weit ich weiß, befindet sich ein eigenes Chronographenkaliber ebenfalls in Arbeit. Man wird sehen. es bleibt spannend.


Sotheby’s Genf: Rekordpreis für eine Panerai Luminor 6152/1

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Keine Frage: frühe und vor allem authentische Panerai mit dokumentierter Historie sind ausgesprochen rar.

Hierfür gibt es gleich mehrere Gründe:  

-        Wegen der Fertigung ausschließlich für militärische Zwecke hielten sich die Produktionszahlen in sehr engen Grenzen.

-        Ein Teil der wenigen Zeitmesser dürfte für immer irgendwo in den Tiefen des Meeres verschollen bleiben.

-        Anderen Exemplaren maßen die Eigentümer mangels Kenntnis nicht die richtige Bedeutung zu.

Am Anfang des chronometrischen Geschehens im Hause Panerai stand bekanntlich die “Radiomir” mit kissenförmigem Oyster-Gehäuse und dem 16-linigen Handaufzugskaliber 620 von Rolex. Das Rohwerk bezogen die Genfer mangels Eigenem von Cortébert aus der Jura-Ortschaft Cortébert.

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Ur -“Radiomir” von Panerai

Ende der 1920-er Jahre schon hatte Hans Wilsdorf erkannt. Sein Credo: „Die logische Folge der Rolex-Oyster war die Schaffung der automatischen Uhr, deren Werk sich selbsttätig immer wie­der von neuem aufzieht und einen ununterbrochenen Gang gewährleistet. Dieses Problem beschäftigte schon die füh­renden Uhrmacher aller Zeiten. Mit der Kreation der ‚Perpetual’ samt ihrem berühmt gewordenen Rotor wurde es durch Rolex endgültig gelöst. Eine wichtige Voraussetzung für diese Erfindung bildete die wasserdichte Uhr, denn nur in einem vollkommen hermetisch verschlos­senen Gehäuse kann die automatische Uhr ungehindert und mit der gewünschten Regelmäßigkeit funktionieren.”

Daraus ergibt sich im Umkehrschluss: Das hermetisch verschlossene Gehäuse verlangte förmlich nach einem Uhrwerk, welches man nicht täglich per Krone aufziehen musste. Auf Dauer beeinträchtigte das regelmäßige Lösen und Festziehen der patentierten Schraubkrone den Grad ihrer Dichtigkeit. Außerdem bekamen nachlässige Oyster-Besitzer, die das Zuschrauben nach dem Aufziehen übersahen, die Konsequenzen durch eindringendes Wasser bitter zu spüren.

Für die opulenten Panerai-Uhren kam das 1931 vorgestellte und in der „Rolex Perpetual“ verbaute Rotorkaliber NA 620 mit kleinem Sekundenzeiger allein schon wegen des geringen Durchmessers von nur 26,4 Millimeter nicht in Betracht. Einen gangbaren Kompromiss bildete die Verwendung des 8-Tage-Lépine-Kalibers 240SF von Angelus in le Locle.

Trotzdem hatte das Radiomir-Gehäuse mit angelöteten Drahtbügeln zur Befestigung des Armbands in den 1940-er Jahren ausgedient. Bei extremen Belastungen konnten die Schlaufen brechen oder gar abreißen. Der nächste Schritt bestand in einem neuen, 47 Millimeter großen Stahlgehäuse mit integrierten hornförmigem Bandanstößen und weiterhin Schraubkrone, Referenz 3646.

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Radiomir Panerai Referenz 3646

Eine ähnliche Oyster-Version in kleineren Dimensionen gab es in dieser Epoche auch bei Rolex.

Den signifikantesten Schritt bin die Zukunft brachte die patentierte „Luminor“ Schale. Die Entwicklung eines völlig neuen Dichtsystems hatten die Italiener bereits in besagten 1940-ern angepackt. Bei ihr hielt eine seitlich über der Krone montierte Brücke einen beweglichen Hebel. Er presste das Bedienelement samt Dichtung fest gegen die Schalenflanke. Aufziehen und Zeigerstellen verlangten nach bewusstem Hochklappen. Das dann weit abstehende Teil ließ sich nach der Energiezufuhr beim besten Willen nicht übersehen.

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Luminor von Panerai

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Luminor Patent 1956

Darüber hinaus gewährleistete diese Vorrichtung einen optimalen Schutz der empfindlichen Krone beispielsweise gegen Stöße. Die Patentierung erfolgte nach erfolgreichen Tests durch die Militärs im Juli 1956.

Von der Ur-„Luminor“, Referenznummer 6152/1, lassen gegenwärtig rund 90 Exemplare nachweisen.  

Ein ganz besonderes Exemplar aus dem Nachlass des italienischen Admirals Admiral Gino Birindelli (1911 – 2008) versteigerte Sotheby’s am vergangenen Mittwoch, 14. Mai 2014 in Genf.

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Gino Birindelli (1911 - 2008)

Diese Stahl-Armbanduhr, ein Prototyp, zeichnet sich durch eine transparente Plastik-Drehlünette aus. Im Gehäuseinneren tickt das 16-linige, wiederum von Cortébert zugelieferte Handaufzugskaliber 618 in der modernen Version mit „Incabloc“ Stoßsicherung.

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Panerai Luminor Referenz 6152/1 aus dem Nachlass des italienischen Admirals Gini Birindelli, Fotos (c) Sotheby’s

Als Schätzpreis hatte das Auktionshaus 180.000 bis 360.000 Schweizerfranken angegeben. Dafür bekam es der unbekannte Käufer nicht. Inklusive Aufgeld blätterte er für diese Rarität 425.000 Schweizerfranken auf den Tisch. Und damit erzielte Sotheby’s einen Preisrekord in Sachen Panerai.

Auf zum fünften Durchgang: F. A. Lange Watchmaking Excellence Award

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Das Preisgeld kann sich sehen lassen. 10.000 Euro winken einem von acht Nachwuchs-Uhrmachern, die 2014 in einen edlen Wettbewerb treten, das große Handaufzugskaliber Eta 6498 mit einer möglichst originellen, aber auch technische ausgefeilten und selbstverständlich voll funktionsfähigen Mondphasenindikation auszustatten.

Die acht Teilnehmer des diesjährigen F. A. Lange Excellence Award in Glashütte

 Zunächst einmal trafen sich die Kandidaten aus Dänemark, Deutschland, den Niederlanden, der Schweiz, Frankreich, Finnland und den USA in Glashütte bei A. Lange & Söhne. In der Traditionsmanufaktur lernten sie den Entstehungsprozess einer feinen Armbanduhr vom Rohwerk bis zur Komponentenfinissage, der Assemblage und der Reglage kennen.  Bei der Gravur eines Unruhklobens und der Montage eines Uhrwerks durften sie auch selber Hand anlegen. Das breit angelegte Programm rundeten ein Besuch des Glashütter Uhrenmuseums und des von A. Lange & Söhne geförderten Mathe­matisch-Physikalischen Salons in Dresden ab.

Die Nachwuchsuhrmacher vor der Baustelle des neuen Lange-Manufakturgebäudes mit PR-Direktor Arnd Einhorn und PR-Managerin Anne Schaal

 Am Ende der Projektwoche verkündete Produktchef Tony de Haas Aufgabe des Wett­bewerbs. Bis Anfang Oktober können die Acht nun ihre Mondphasenindikation ausknobeln und in die Realität umsetzen. Dann tritt die Jury, der anzugehören ich die Ehre besitze, einmal mehr zur Begutachtung der Arbeiten an.

Am 24. Oktober 2014, wenn A. Lange & Söhne das 20. Jubiläum der ersten Neuzeit-Kollektion in Dresden zelebriert, erfolgt die Bekanntgabe des Siegers.

 

 

Neu erschienen: Armbanduhren Katalog 2014, herausgegeben von Peter Braun

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Seit heute Morgen liegt er bei mir auf dem Schreibtisch, der Armbanduhren Katalog 2014, herausgegeben von meinem langjährigen Uhrenfreund und Kollegen Peter Braun.

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Dieses sorgsam zusammengestellte Druckwerk mit seinen 352 Seiten ist für mich jedes Jahr ein absolutes Muss, denn es bietet Informationen zu aktuellen Uhren von 144 Top-Marken.

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Hinzu gesellt sich Wissenswertes zu den verbauten Kalibern.

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Daher mein Tipp: Wer sich einen schnellen und fachlich substanziellen Überblick zu Armbanduhren von A. Lange & Söhne bis Zeno, ferner zu Mechanik-Kalibern von Eta, Sellita, Soprod und Concepto verschaffen möchte, sollte die 19,90 Euro für diesen broschierten, im Heel Verlag erschienenen Katalog mit unzähligen Abbildungen nicht scheuen. Er ist definitiv jeden der investierten Euro wert.  

Peter Braun und seinem Team möchte ich an dieser Stelle für den großartigen, aber auch mühevollen Job danken. Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass viele Telefonate und eMails zum Sammeln und Kompilieren aller Informationen nötig sind.

Gratulation und Glückwunsch zum Armbanduhren Katalog 2014

Hochfrequenter Zeit-Pulsschlag: Grand Seiko Hi-Beat

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Die unbestreitbare Tatsache, dass eine höhere Unruhfrequenz mit den ständigen Lageveränderungen mechanischer Armbanduhren besser zurechtkommt als das konventionelle Ticken mit entschleunigten 2,5 oder 3 Hertz hatte sich in den 1960-er Jahren auch bis nach Japan herumgesprochen. In der Mitte dieser Dekade starteten die Techniker und Ingenieure der Seiko Manufaktur Suwa Seikosha in der Präfektur Nagano mit der Entwicklung so genannter Schnellschwinger. Ihre Anstrengungen führten1966 zum ersten japanischen Hochfrequenz-Handaufzugskaliber 5740C, das Seiko in der „Lord Marvel 36.000“ verbaute.

Seiko Lord Marvel 36000 von 1966

1967 debütierte das Kaliber „10-beat 45 GS” wiederum mit manuellem Aufzug. Wie der Name bereits andeutet, rückte der Sekundenzeiger auch hier in Zehntel-Trippelschritten vor. Mit anderen Worten: Die Unruhfrequenz dieser Uhrwerk lag bei stündlich 36.000 Halbschwingungen oder fünf Hertz. Beim Schwesterkaliber „61 GS VFA” spannte ein Rotor die Zugfeder. Ab 1968 sorgten beide Uhrwerke für bemerkenswerte Erfolge der 1960 lancierten „Grand Seiko“-Linie.

 

Grand Seiko Hi-Beat 1968, Kaliber 10-beat 45 GS

Grand Seiko mit dem Kaliber 61 GS VFA

Speziell die Automatik mit einer anfänglichen täglichen Ganggenauigkeit von +/- zwei Sekunden gehörte zu den größten Erfolgen der Seiko-Uhrengeschichte.

Daran knüpfte ab 2009das Hi-beatKaliber 9S85 ebenfalls für die Grand Seiko-Kollektion.

Seiko Hi-Beat-Automatikkaliber 9S85

Während der Baselworld bekam ich auch schon das neue Schnellschwinger-Kaliber 9S86 zu sehen, welches zusätzlich über eine GMT-Funktion mit unabhängig verstellbarem 12-Stunden-Zeiger besitzt. Den damit ausgestatteten Armbanduhren bescheinigen die Japaner eine Ganggenauigkeit im Bereich von täglich – 3 bis +5 Sekunden. Die neue Zugfeder, entwickelt während sechs Jahren zusammen mit dem Metal Material Laboratory der Tohoku Universität, gewährleistet 55 Stunden Gangautonomie.Den Selbstaufzug besorgt eine Titan-Schwungmasse, deren Oberfläche ihren Farbton einem speziellenanodischen Oxydationsverfahren verdankt.

 Grand Seiko Hi-beat SBGJ001:

 Grand Seiko Hi-beat SBGJ003:

Technische Daten:

 Grand Seiko Hi-beat SBGJ001, SBGJ003 und SBGJ005

Kaliber: 9S86 Automatik Hi-Beat 36.000 GMT mit Möglichkeit des Handaufzugs

Durchmesser: 28,4 mm;

Bauhöhe: 6,6 mm

Frequenz: 36.000 Halbschwingungen/Stunde oder fünf Hertz

Gangautonomie: > 55 Stunden

Präzision: unter statischen Bedingungen -3 bis +5 Sekunden pro Tag

Zusatzfunktion: Indikation einer zweiten Zonenzeit

 Gehäuse: Edelstahl

Durchmesser: 40,0 mm

he: 14,0 mm

Wasserdichte: zehn bar

Doppeltgewölbtes und entspiegeltes Saphirglas

Verschraubter Saphirglasboden

Schraubkrone

 Seiko offeriert von dieser Armbanduhr drei Serien.

Die unlimitierten Modelle SBGJ001 und SBGJ003, erhältlich ab November 2014, werden 6.300Euro kosten.

Die bereits ausverkaufte Grand Seiko Hi-beat SBGJ005

Die auf weltweit 300 Exemplare limitierte und bei Seiko bereits ausverkaufte SBGJ005gelangt im Juni 2014 für 6.500Euro in die Geschäfte.

 

Ticket in die Schwerelosigkeit: Breitling „S3 ZeroG“-Chronograph

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Einen guten Magen sollte Mann (oder natürlich auch Frau) schon mitbringen, wenn er Momente der Schwerelosigkeit erfahren möchte.

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In meinem Fall waren es 18 Mal nacheinander ungefähr 25 Sekunden. Retrospektiv kann ich das, was ich 2004, also vor genau zehn Jahren während eines Parabelflugs an Bord der Boeing 727 „Zero-G“ erlebte, nur als grandios bezeichnen. Am Scheitelpunkt der Parabel konnte ich  wirklich kurzfristig abheben und von der Erdanziehungskraft befreite Purzelbäume schlagen.

 Im Jahr 2004 hoch über der Wüste von Nevada:image

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Ab 2015 soll, wer sich dazu berufen fühlt und bereit ist, einige Franken auf den Tisch des Schweizer Startup S3 (swiss space systems holding sa) zu blättern, an einem derartigen Schwerelosigkeitsflugteilnehmen.Anmeldungen werden unter http://zerog.s-3.ch schon jetzt gerneentgegengenommen.

Besagtes Projekt ZeroG wirdin über 15 verschiedenen Orten rund um den Globus über die Bühne gehen. Beispielsweise in Asien, im Mittleren Osten und in Zentralamerika. Rund zwei Stunden dauern die Airbus-Parabelflüge mit jefünfzehn Zero-Gravity-Phasen von 20 bis 25 Sekunden.

Als Hauptsponsor engagiert sich die Schweizer Familienmanufaktur Breitling. Ein „Navitimer Cosmonaute“ mit 24-Stunden-Zifferblatt bestand im Mai 1962 am Handgelenk des Astronauten Scott Carpenter als erster Chronograph im Weltraum dieSchwerelosigkeitstaufe.

Der Breitling Navitimer Cosmonatute von 1962:

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Für die Parabelflüge und das 2015 startende Programm „Space for Allhat Breitling eine spezielle, bis zehn bar wasserdichte Armbanduhr mit leichter 43-Millimeter-Titanschale und einseitig verstellbarer Drehlünette entwickelt.

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Im markanten Gehäuse findet sich ein thermokompensiertes und selbstverständlich COSC-zertifiziertes „SuperQuartz“-Kaliber 73, das zehn Mal genauer geht als die üblichen Uhrwerke mit elektronischem Innenleben. Zu den Features des Uhrwerks gehören ferner: schneller Zeitzonenwechsel. 1/10-Sekunden-Chronograf, 60-Minuten- und 12-Stunden-Totalisatoren mit Einholzeiger zum Erfassen von Zwischenzeiten. Besagter „S3 ZeroG“-Chronographlässt sich am entsprechenden Logo auf dem Zifferblatt owie dem Kautschukarmband eindeutig identifizieren. In den Boden findet sich eine Gravur, welche einen Parabelflug symbolisiert. Kaufen lässt sich diese Armbanduhr nicht. Vielmehr dient sie den teilnehmenden Mini-Astronauten als Ticket in eine schwerelose Erlebniswelt.

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